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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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werdet uns schnelle Pferde besorgen und …« Die sich schließende Schlafzimmertür verschluckte den Rest ihrer Worte.
    »Ich werde eine treue Hündin sein«, schluchzte Liandrin, die wie ein Häufchen Elend auf dem Teppich lag. Sie hob den Kopf und blinzelte sich die Tränen aus den Augen. So sah sie, wie Temaile sie beobachtete, sich die Arme rieb und lächelte. »Wir könnten sie überwältigen, Temaile. Wir drei gemeinsam könnten …«
    »Wir drei? « Temaile lachte. »Ihr könntet noch nicht einmal den fetten Evon überwältigen.« Ihre Augen zogen sich zusammen, als sie die Abschirmung um Liandrin abtastete. »Sie hätte Euch genauso gut einer Dämpfung unterziehen können.«
    »Bitte, hört doch zu.« Liandrin schluckte schwer und bemühte sich, wieder deutlicher zu sprechen, doch ihre Stimme klang immer noch belegt, wenn auch äußerst eindringlich, als sie verzweifelt heraussprudelte: »Wir haben über die Uneinigkeit gesprochen, die zwischen den Auserwählten herrschen muss. Wenn sich Moghedien so versteckt, dann tut sie es vor den anderen Auserwählten. Sollten wir sie fangen und ihnen übergeben, dann stellt Euch einmal die Paläste vor, die wir dafür haben könnten! Man würde uns vielleicht über Könige und Königinnen erheben. Wir könnten sogar selbst zu Auserwählten werden!«
    Einen Augenblick lang – einen gesegneten, wundervollen Moment lang – zögerte die Frau mit dem Kindergesicht. Dann schüttelte sie den Kopf. »Du hast noch nie gewusst, wie hoch du deinen Blick erheben kannst. ›Wer nach der Sonne greift, verbrennt sich die Finger.‹ Nein, ich glaube, ich werde mir die Finger nicht daran verbrennen, dass ich zu hoch hinaus will. Ich werde besser tun, was mir aufgetragen wurde und dich auf Evon vorbereiten.« Plötzlich lächelte sie und zeigte weiße Zähne, die sie noch fuchsartiger wirken ließen. »Wie überrascht er sein wird, wenn du zu ihm kriechst und ihm die Füße küsst.«
    Liandrin begann zu schreien, bevor Temaile noch richtig begonnen hatte.

KAPITEL 35

    Herausgerissen
    G ähnend betrachtete Elayne Nynaeve von ihrem Bett aus. Sie hatte den Kopf auf einen Ellbogen gestützt, und das schwarze Haar hing an einem Arm herunter und kitzelte sie. Es war eigentlich schon lächerlich, darauf zu bestehen, dass diejenige, die nicht nach Tel’aran’rhiod ging, wach bleiben musste. Sie wusste nicht, wie viel Zeit für Nynaeve in der Welt der Träume vergangen war, doch sie lag nun schon gut zwei Stunden hier und hatte nicht einmal ein Buch zum Lesen oder eine Handarbeit, um sich die Zeit zu vertreiben. Sie konnte nichts weiter tun, als die andere Frau anzustarren, die auf ihrem eigenen schmalen Bett ausgestreckt lag. Den A’dam noch weiter zu untersuchen brachte auch nichts. Sie glaubte, ihm mittlerweile alles entrungen zu haben, was sie daraus lernen konnte. Sie hatte sogar ganz vorsichtig ein wenig der Heilkunst mithilfe der Macht an der schlafenden Frau ausprobiert. Eine wache Nynaeve hätte dem niemals zugestimmt, denn sie hielt nicht viel von Elaynes Fähigkeiten auf diesem Gebiet – nun, vielleicht hätte sie auch in diesem besonderen Fall eine Ausnahme gemacht –, aber Nynaeves blaues Auge war verschwunden. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, war das die komplizierteste Heilung gewesen, die Elayne bisher unternommen hatte, und sie hatte all ihre Kräfte dafür zusammennehmen müssen. Nichts zu tun. Hätte sie ein wenig Silber, dann hätte sie versuchen können, selbst einen A’dam herzustellen. Silber war nicht das einzige Metall, das sie dafür benötigte, aber selbst dazu hätte sie eine Menge Münzen einschmelzen müssen. Nynaeve hätte bestimmt nicht viel davon gehalten, Geld zu verlieren und stattdessen einen zweiten A’dam vorzufinden. Hätte sie wenigstens Thom und Juilin über ihre Aktivitäten aufgeklärt, dann wäre sie in der Lage gewesen, Thom einzuladen und ihr Gesellschaft zu leisten.
    Sie führten nämlich wirklich die nettesten Unterhaltungen. Es war, als wolle ein Vater seiner Tochter all seine Kenntnisse vermitteln. Sie hatte beispielsweise überhaupt nicht begriffen gehabt, wie tief das Spiel der Häuser sogar in Andor verwurzelt war, wenn auch vielleicht noch immer nicht so tief wie in anderen Ländern. Wie Thom meinte, waren da nur die Grenzlande vollständig ausgenommen. Da die Fäule gleich an ihrer Nordgrenze begann und Trolloc-Überfälle an der Tagesordnung waren, hatten sie einfach keine Zeit für Intrigen und komplizierte politische

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