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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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schließlich in bitterem Tonfall, wobei sie einen glatten, unversehrten Arm berührte. Unversehrt oder nicht, jedenfalls zuckte sie zusammen. »Ich verstehe nicht, wieso nichts zu sehen ist. Ich spüre die Striemen, und ich verdiene sie auch für meinen dummen, törichten Stolz. Dafür, dass ich mich fürchtete, zu tun, was ich hätte tun sollen. Ich verdiente, in der Räucherkammer aufgehängt zu werden wie eine Speckseite. Wenn es Gerechtigkeit gäbe, würde ich immer noch dort baumeln und Birgitte läge nicht auf diesem Bett und wir müssten uns nicht fragen, ob sie überlebt oder nicht. Wenn ich nur mehr wüsste. Hätte ich nur fünf Minuten lang Moghediens Wissen, dann könnte ich sie heilen. Da bin ich ganz sicher.«
    »Wenn du noch immer hängen würdest«, sagte Elayne auf ihre praktische Art, »würdest du in kurzer Zeit aufwachen und mich abschirmen. Ich zweifle nicht daran, dass Moghedien dafür gesorgt hätte, dich zornig genug zu machen, um die Macht benützen zu können. Denk daran, sie kennt uns alle nur zu gut. Und ich bezweifle auch nicht, dass ich keinen Verdacht geschöpft hätte, bis es zu spät gewesen wäre. Ich halte nicht viel davon, hilflos zu Moghedien geschleppt zu werden, und du vermutlich auch nicht.« Die andere konnte ihr nicht in die Augen sehen. »Es muss eine Art von Verknüpfung gewesen sein, Nynaeve, wie durch einen A’dam . So hat sie dich Schmerzen empfinden lassen, ohne dich tatsächlich zu verletzen.« Nynaeve saß da und starrte wütend und gleichzeitig schmollend vor sich hin. »Nynaeve, Birgitte ist am Leben. Du hast alles für sie getan, was du konntest, und so das Licht es will, wird sie leben. Moghedien hat ihr das angetan und nicht du. Ein Soldat, der die Verantwortung dafür übernimmt, dass seine Kameraden in der Schlacht fallen, ist ein Narr. Du und ich, wir sind Soldaten in einer Schlacht, aber du bist keine Närrin. Also hör auf, dich wie eine zu benehmen!«
    Daraufhin blickte Nynaeve sie wieder an. Einen Moment nur sah sie ihre finstere Miene, und dann wandte sie ihr Gesicht ganz ab. »Du verstehst das nicht.« Sie senkte die Stimme, bis sie beinahe flüsterte: »Sie … war … eine der Helden und Heldinnen, die an das Rad der Zeit gebunden wurden, dazu bestimmt, immer wiedergeboren zu werden, zur Legende zu werden. Diesmal wurde sie nicht geboren, Elayne. Sie wurde einfach aus Tel’aran’rhiod herausgerissen. Ist sie immer noch an das Rad gebunden? Oder wurde sie auch aus dieser Bindung gerissen? Von dem weggerissen, was ihr eigener Mut ihr eingebracht hatte, nur, weil ich so stolz war, so männerstur dumm, dass ich sie losschickte, um Moghedien zu suchen?«
    Elayne hatte gehofft, dass Nynaeve nicht so schnell auf diese Fragen stoßen werde, sondern erst, wenn sie ein wenig Zeit zur Erholung gehabt hätte. »Weißt du, wie schlimm Moghedien verletzt wurde? Vielleicht ist sie tot?«
    »Ich hoffe nicht.« Die andere Frau fauchte das fast. »Ich will sie dafür bezahlen lassen …« Sie atmete tief durch, aber statt aufzuleben, sackte sie noch mehr in sich zusammen. »Ich würde nicht auf ihren Tod zählen. Birgittes Pfeil hat ihr Herz verfehlt. Ein Wunder, dass sie getroffen hat, so, wie sie herumtaumelte. Ich hätte nicht einmal aufstehen können, wäre ich so weit so hart weggeschleudert worden wie Birgitte. Ich konnte nicht einmal selbst aufstehen, nach dem was mir Moghedien angetan hatte. Nein, sie ist am Leben, und wir sollten damit rechnen, dass sie ihre Wunde mithilfe der Macht heilen lässt und morgen früh hinter uns her ist.«
    »Sie würde dann immer noch Zeit benötigen, um sich zu erholen, Nynaeve. Das weißt du doch. Kann sie eigentlich wissen, wo wir uns befinden? Deinen Worten nach hatte sie nicht genug Zeit, um mehr herauszubekommen als eben, dass wir uns in einer Menagerie befinden.«
    »Und was ist, wenn sie doch mehr gesehen hat?« Nynaeve rieb sich die Schläfen, als habe sie Schwierigkeiten, zu denken. »Was ist, wenn sie genau weiß, wo wir sind? Sie könnte uns Schattenfreunde auf den Hals hetzen. Oder Schattenfreunde in Samara benachrichtigen.«
    »Luca ist wütend, weil bereits elf Menagerien um die Stadt herum lagern und drei weitere darauf warten, die Brücke überqueren zu dürfen. Nynaeve, sie wird Tage brauchen, um nach einer solchen Wunde wieder zu Kräften zu kommen, selbst wenn sie eine Schwarze Schwester findet, die sie heilt, oder auch eine der anderen Verlorenen. Und dann weitere Tage, um fünfzehn Menagerien abzusuchen.

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