Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Redensart an den Zwei Flüssen«, sagte Rand trocken. »›Je lauter ein Mann seine Ehrlichkeit beteuert, desto fester müsst Ihr eure Geldbörse halten.‹ Ein anderes besagt: ›Der Fuchs bietet der Ente oft an, er werde ihr einen Teich schenken.‹« Cairhien war sein, ohne dass Meilan es ihm schenken musste.
    Er hegte keinen Zweifel an der Loyalität des Mannes. Sie würde so lange andauern, wie Meilan glaubte, Rand könne ihn vernichten, sollte er ihn verraten. Falls er ihn dabei ertappte. Das war der Haken an der Sache. Diese sieben Hochlords in Cairhien waren die eifrigsten unter jenen gewesen, die ihn in Tear am liebsten getötet hätten. Deshalb hatte er sie hierhergeschickt. Hätte er jeden Adligen Tears hinrichten lassen, der gegen ihn intrigierte, wäre möglicherweise niemand übriggeblieben. Zu jener Zeit hatte er es für die beste Lösung gehalten, sie tausend Meilen weit von Tear wegzuschicken, um sich dort mit Anarchie, Bürgerkrieg und einer Hungersnot herumzuschlagen. So konnte er ihre Intrigen wenigstens für eine Weile unterbinden und gleichzeitig noch etwas Gutes vollbringen, das absolut notwendig schien. Natürlich hatte er damals noch nichts von der Existenz Couladins geahnt und noch weniger, dass dieser Mann ihn geradewegs nach Cairhien führen würde.
    Es wäre einfacher, wenn dies alles nur eine Legende oder ein Märchen wäre, dachte er. In den Legenden gab es immer nur eine gewisse Anzahl von Überraschungen, bis der Held alles wusste, was er wissen musste. Er selbst dagegen schien immer nur ein Viertel von allem zu wissen.
    Asmodean zögerte. Das Sprichwort von den Männern, die ihre Ehrlichkeit allzu sehr beteuern, konnte man auch auf ihn anwenden, was ihm zweifelsohne klar war. Doch als Rand nichts weiter sagte, fügte er hinzu: »Ich glaube, er möchte König von Cairhien werden. Natürlich als Euer Untertan.«
    »Und vorzugsweise, wenn ich mich fern von ihm aufhalte.« Meilan erwartete möglicherweise von Rand, er werde nach Tear und zu Callandor zurückkehren. Meilan hatte ganz bestimmt keine Angst davor, zu viel Macht zu besitzen.
    »Selbstverständlich.« Asmodean klang dabei noch sarkastischer als Rand zuvor. »Zwischen diesen beiden kam aber noch einmal Besuch.« Ein Dutzend Lords und Ladies aus Cairhien war ohne Gefolgsleute und in ihre Umhänge gehüllt angekommen. Sogar die Gesichter hatten sie trotz der Hitze unter den Kapuzen verborgen gehabt. Offenbar war ihnen bewusst, dass die Aiel die Bewohner Cairhiens verachteten, und genauso eindeutig erwiderten sie diese Einschätzung. Und doch hatten sie genauso viel Angst davor, Meilan könne merken, dass sie gekommen waren, wie davor, dass die Aiel zu dem Entschluss kommen könnten, sie zu töten. »Als sie mich sahen«, sagte Asmodean trocken, »schien die Hälfte von ihnen gewillt, mich umzubringen, weil sie Angst hatten, ich könne zu den Tairenern gehören. Ihr habt es den Far Dareis Mai zu verdanken, dass Ihr noch einen Barden besitzt.«
    So wenige sie auch waren, war es doch noch schwieriger gewesen, diese Leute aus Cairhien zurückzuweisen, als danach Meilan. Sie schwitzten mit jeder Minute mehr, und ihre Gesichter wurden immer blasser, doch sie verlangten stur danach, zum Lord Drachen vorgelassen zu werden. Man konnte ihre Verzweiflung daran ablesen, dass sie – als alle Forderungen umsonst waren – offen um diese Gnade bettelten. Asmodean hielt wohl den Humor der Aiel für eigenartig oder grob, aber er selbst amüsierte sich über Adlige in feinen Seidengewändern und Reitkleidern, weil sie so taten, als sei er überhaupt nicht vorhanden, als sie niederknieten und die wollenen Rocksäume der Weisen Frauen bittend berührten.
    »Sorilea drohte, sie werde sie ausziehen und den ganzen Weg zur Stadt zurück auspeitschen lassen.« Sein gedämpftes Lachen klang nun etwas ungläubig. »Sie haben darüber tatsächlich beraten. Wäre ihnen in diesem Fall erlaubt worden, Euch tatsächlich zu treffen, so glaube ich, einige hatten auch das noch in Kauf genommen.«
    »Sorilea hätte es tun sollen«, warf Aviendha mit überraschender Zustimmung im Tonfall ein. »Die Eidbrecher besitzen keine Ehre. Zum Schluss hieß Melaine die Töchter sie wie Bündel auf ihre eigenen Pferde laden und die Tiere aus dem Lager treiben. Die Eidbrecher mussten sich festhalten, so gut sie konnten.«
    Asmodean nickte. »Aber zuvor sprachen zwei von ihnen mit mir, sobald sie sicher waren, dass ich kein Tairener Spion sei. Lord Dobraine und Lady Colavaere.

Weitere Kostenlose Bücher