Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Würfel rollen zu lassen. Hat Sulin dir die Ohren verstopft?«
    »Zeit, dass die Würfel rollen«, bestätigte Rand. Die Flammen in dem glasartigen Schornstein aus Luft waren erloschen, doch der weiße Qualm stieg noch immer darin auf, als brenne das Ter’angreal unablässig weiter. Moiraine. Er hätte … Was vorbei war, war vorbei. Die Töchter versammelten sich um Sulin, so viele, wie überhaupt nur auf dem Kai Platz fanden. Vorbei war vorbei, und damit musste er nun leben. Der Tod wäre eine Erlösung von all diesen Dingen, mit denen er leben musste. »Lasst es uns erledigen.«

KAPITEL 54

    Nach Caemlyn
    F ünfhundert Töchter des Speers mit Sulin an der Spitze geleiteten Rand zurück zum Königspalast wo Bael in dem großen Vorhof gleich hinter dem Eingangstor mit Donnergängern, Schwarzaugen, Wassersuchern und Männern aus all den anderen Kriegergemeinschaften wartete. Es waren so viele, dass der ganze Hof voll war und sie sich hinten durch alle Türen, selbst den Dienstboteneingang, noch in den Palast selbst hineindrängten. Einige sahen von den unteren Fenstern aus zu und warteten darauf, dass sie an die Reihe kämen und hinaustreten durften. Die erhöhten Terrassen rund um den Hof waren allerdings leer. Im gesamten Palasthof befand sich nur ein Mann, der kein Aiel war. Die Tairener und die Menschen aus Cairhien – letztere ganz besonders – machten einen großen Bogen um jede Versammlung von Aiel. Die eine Ausnahme stand gleich hinter Bael auf den breiten, grauen Stufen, die zum Eingang des Palastes hinaufführten: Pevin. Er hielt die rote Flagge mit beiden Händen, die jetzt allerdings schlaff an ihrem Stock hing. Er zeigte sich von den Anwesenheit so vieler Aiel genauso unbeeindruckt wie immer.
    Aviendha saß hinter Rands Sattel auf Jeade’en und klammerte sich fest an ihn, die Brüste an seinen Rücken gepresst, bis er schließlich abstieg. Es hatte noch im Hafen eine Unterhaltung zwischen ihr und einigen der Weisen Frauen stattgefunden, die bestimmt nicht für seine Ohren bestimmt gewesen war, aber er hatte sie eben doch belauscht.
    »Geh mit dem Licht«, hatte Amys gesagt und Aviendhas Gesicht mit der Hand berührt. »Und behüte ihn wie deinen Augapfel. Du weisst, wie viel von ihm abhängt.«
    »Sehr viel hängt von euch beiden ab«, hatte Bair zu Aviendha gesagt, während Melaine fast im gleichen Moment gereizt einwarf: »Es wäre einfacher, hättest du mittlerweile dein Ziel erreicht.«
    Sorilea schnaubte. »Zu meiner Zeit konnten selbst Töchter des Speers besser mit Männern umgehen.«
    »Sie war erfolgreicher, als ihr wisst«, sagte Amys daraufhin. Aviendha schüttelte den Kopf. Das Elfenbeinarmband mit den Rosen und Dornen rutschte an ihrem Unterarm entlang, als sie die Hand erhob, um der anderen Frau zuvorzukommen, doch Amys überging ihren schwachen Protest und fuhr fort: »Ich habe darauf gewartet, dass sie es uns von selbst berichtet, aber da sie nichts sagt …« Da erblickte sie ihn, wie er keine zehn Fuß entfernt mit Jeade’ens Zügel in der Hand dastand, und sie brach mitten im Satz abrupt ab. Aviendha drehte sich um, weil sie sehen wollte, was Amys da anstarrte. Als sie ihn dort stehen sah, lief ihr Gesicht hochrot an, und dann verflog das Rot wieder so plötzlich, dass ihr ansonsten sonnengebräuntes Gesicht blass wirkte. Die vier Weisen Frauen fixierten ihn mit ausdruckslosen Blicken, mit denen er nichts anfangen konnte.
    Asmodean und Mat näherten sich von hinten, die eigenen Pferde am Zügel. »Lernen die Frauen eigentlich schon in der Wiege, so dreinzublicken?«, knurrte Mat. »Bringen ihre Mütter ihnen das bei? Ich würde sagen, dass der mächtige Car’a’carn ganz schön sein Fett abbekommen wird, wenn er noch viel länger hierbleibt.«
    Rand schüttelte den Kopf, als ihm das durch den Kopf ging. Er griff hinauf, weil Aviendha ein Bein herübergeschwungen hatte, um heruntergleiten zu können, und dann hob er sie vom Rücken seines Apfelschimmels. Einen Augenblick lang hielt er sie mit beiden Händen an der Taille und blickte in ihre klaren blaugrünen Augen. Sie sah nicht weg, und ihr Gesichtsausdruck änderte sich nicht, doch der Griff ihrer Hände an seinen Unterarmen wurde langsam fester. Welches Ziel hatte sie denn erreichen wollen? Er hatte geglaubt, die Weisen Frauen hätten sie als Spionin zu ihm geschickt, aber wenn sie jemals eine Frage in Bezug auf Dinge stellte, die er vor den Weisen Frauen geheimhielt, dann in offenem Zorn über eben diese

Weitere Kostenlose Bücher