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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Nicht nur die Eine Macht selbst war verführerisch, nein, auch die bloße Energie darin verführte schon. Er sollte eigentlich beide Figuren vernichten. Stattdessen verwob er die Stränge wieder und aktivierte die Fallen erneut.
    »Was machst du da?«, fragte eine Frauenstimme, als die Wand offensichtlich wieder vollständig war.
    Er band die Stränge hastig ab und auch den Knoten, der seine eigenen tödlichen Überraschungen barg, sog die Macht in sich auf und drehte sich um.
    Neben Lanfear in Silber und Weiß würden selbst Elayne, Min oder Aviendha eher unauffällig wirken. Ihre dunklen Augen allein könnten einen Mann dazu bringen, seine Seele dafür zu geben. Bei ihrem Anblick verkrampfte sich sein Magen, als müsse er sich übergeben.
    »Was wünscht Ihr?«, wollte er wissen. Einmal hatte er sowohl Egwene wie auch Elayne gleichzeitig von der Wahren Quelle abgeschirmt, aber er erinnerte sich nicht mehr daran, wie er das fertiggebracht hatte. Solange Lanfear die Quelle berühren konnte, hatte er nicht mehr Chancen, sie gefangenzunehmen, als den Wind mit den Händen einzufangen. Ein Strahl Baalsfeuer, und … Er brachte es nicht fertig. Sie war eine der Verlorenen, aber die Erinnerung an den Kopf einer Frau, der über den Boden rollte, lähmte ihn.
    »Du hast zwei davon«, sagte sie schließlich. »Ich glaubte, sie gesehen zu haben … Die eine ist eine Frau, nicht wahr?« Ihr Lächeln konnte einem Mann das Herz stillstehen lassen, und er wäre dabei noch glücklich gewesen. »Du fängst an, dich mit meinem Plan anzufreunden, ja? Mit diesen beiden zusammen werden die anderen Auserwählten zu unseren Füßen knien. Wir können selbst den Großen Herrn damit herausfordern, vielleicht sogar den Schöpfer. Wir …«
    »Ihr wart immer schon ehrgeizig, Mierin.« Seine Stimme klang hässlich in den eigenen Ohren. »Warum glaubt Ihr, habe ich Euch verlassen? Es war nicht Ilyenas Schuld, was Ihr auch glauben wollt. Ihr wart nicht mehr in meinem Herzen, lange bevor ich sie kennenlernte. Ihr besteht nur aus Ehrgeiz. Macht ist alles, was Ihr wollt. Ihr ekelt mich an!«
    Sie starrte ihn an, beide Hände mit aller Kraft auf die Magengegend gepresst, und ihre dunklen Augen waren noch größer als sonst schon. »Graendal sagte …«, begann sie mit schwacher Stimme. Sie schluckte und fing noch einmal an: »Lews Therin? Ich liebe dich, Lews Therin. Ich habe dich immer geliebt und ich werde dich immer lieben. Das weißt du. Du musst es wissen!«
    Rands Gesicht war wie ein Steinblock; er hoffte, die steinerne Miene werde sein Erschrecken verbergen. Er hatte keine Ahnung, woher diese Worte gekommen waren, aber ihm schien, er könne sich von früher an sie erinnern. Eine blasse Erinnerung von früher her. Ich bin nicht Lews Therin Telamon! »Ich bin Rand al’Thor!«, sagte er mit rauer Stimme.
    »Natürlich bist du das.« Sie musterte ihn und nickte bedächtig in sich hinein. Ihre kühle Beherrschtheit kehrte zurück. »Natürlich. Asmodean hat dir Sachen erzählt über den Krieg um die Macht und über mich. Er lügt. Du hast mich geliebt. Bis diese blondhaarige Schlampe Ilyena dich mir gestohlen hat.« Einen Augenblick lang verzerrte die Wut ihr Gesicht. Er glaubte nicht, dass sie sich überhaupt darüber im Klaren sei. »Hast du gewusst, dass Asmodean seine eigene Mutter von der Macht abgeschnitten hat? Was man jetzt als Dämpfung bezeichnet. Hat sie ausgebrannt und dann schreiend von Myrddraal wegschleifen lassen. Kannst du einem solchen Mann trauen?«
    Rand lachte laut los. »Nachdem ich ihn gefangen hatte, habt Ihr mir geholfen, ihn zu fesseln, damit er mich unterrichtet. Und jetzt sagt Ihr, ich könne ihm nicht trauen?«
    »Was das Unterrichten angeht, schon.« Sie schnaubte verächtlich. »Er spielt mit, weil er weiß, dass er endgültig auf dich angewiesen ist. Selbst wenn er die anderen davon überzeugen kann, dass er lediglich ein Gefangener war, würden sie ihn immer noch zerreißen, und das ist ihm klar. Das ist nun mal das Schicksal des schwächsten Hundes in der Meute. Außerdem überwache ich manchmal seine Träume. Er träumt davon, dass du den Großen Herrn besiegst und ihn auf einen hohen Rang neben dich erhebst. Manchmal träumt er auch von mir.« Ihr Lächeln sagte, dass diese Träume angenehm für sie gewesen waren, aber nicht unbedingt für Asmodean. »Aber er wird versuchen, dich gegen mich aufzuhetzen.«
    »Warum seid Ihr hier?«, fragte er. Gegen sie aufhetzen? Zweifellos war sie im Moment übervoll mit der

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