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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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etwas, wenn es durch einen Unfall geschah, aber es war genauso endgültig wie die gefürchtete Strafe. Nynaeve glaubte allerdings nicht, dass es endgültig sei, aber sie würde ja sowieso nicht eher ruhen, bis sie jemanden geheilt hatte, der schon drei Tage tot war.
    Elayne drehte den Ring an ihren Fingern um. Was er vollbrachte, war einfach genug zu verstehen, aber wie er das schaffte, lag immer noch jenseits ihrer Vorstellungen. ›Wie‹ und ›warum‹ waren aber die Schlüsselfragen. Bei diesen Ringen nahm sie an, dass die Farbmuster genauso viel mit ihrem Funktionieren zu tun hatten wie die Form. Jede andere Form als die mit jener Drehung im Ring hatte gar nichts bewirkt, und der eine, der ganz und gar blau geworden war, hatte ihr lediglich furchtbare Albträume beschert. Aber sie wusste eben nicht genau, wie sie die Farben des Originals, also genau diese Schattierungen von Rot, Blau und Braun, wiederherstellen konnte. Und doch war die Feinstruktur ihrer Kopien genau die gleiche wie beim Original, bis hinunter zur Anordnung auch der kleinsten Bestandteile, obwohl sie nicht mehr sichtbar und überhaupt nur noch mithilfe der Macht wahrnehmbar waren. Warum spielten die Farben überhaupt eine Rolle? Es schien wohl eine gemeinsame Richtlinie für die Baumuster der winzigen Bestandteile all dieser Ter’angreale zu geben, die man benötigte, um mit der Macht arbeiten zu können, und eine weitere für jene, die lediglich mithilfe der Macht funktionierten. Nur die Tatsache, dass sie auf diese Richtschnüre gestoßen war, gestattete ihr, überhaupt auch nur zu versuchen, neue Ter’angreale herzustellen. Aber es gab so vieles, was sie nicht wusste und was sie nur raten konnte.
    »Willst du die ganze Nacht über dort sitzen bleiben?«, fragte Nynaeve trocken, und Elayne fuhr zusammen. Nynaeve stellte einen der Keramikbecher auf den Tisch zurück und legte sich auf dem Bett zurecht, die Hände auf dem Bauch gefaltet. »Du warst doch diejenige, die gemeint hat, wir sollten sie nicht warten lassen. Was mich betrifft habe ich nicht vor, diesen Beißzangen eine Ausrede zu liefern, mir die Schwanzfedern abzukauen.«
    Hastig schob Elayne den gefleckten Ring – er bestand nicht mehr aus wirklichem Stein, obwohl sie damit begonnen hatte – auf eine Schnur, die sie sich um den Hals hängte. Der zweite Keramikbecher enthielt ebenfalls einen Kräutersud, den Nynaeve zubereitet hatte, leicht mit Honig gesüßt, damit er nicht ganz so bitter schmeckte. Elayne trank ungefähr die Hälfte davon. Ihrer Erfahrung nach reichte das vollkommen aus, um ihr einen ruhigen Schlaf zu bescheren, selbst wenn sie Kopfschmerzen hatte. Diese Nacht jetzt gehörte zu jenen, in denen sie sich keinen Zeitverlust leisten konnte.
    Sie streckte sich auf dem engen Bett aus, so gut es ging, gebrauchte ganz kurz die Macht, um die Kerze zu löschen, und dann wedelte sie sich mit ihrem Hemdzipfel ein wenig Kühle zu. Nun, eher eine sanfte Luftbewegung, sonst nichts. »Ich wünschte, es ginge Egwene endlich wieder besser. Ich habe es satt, lediglich die paar Brocken zu hören, die uns Sheriam und die anderen vorwerfen. Ich will wissen, was geschieht!«
    Ihr wurde bewusst, dass sie hier ein empfindliches Thema berührt hatte. Egwene war vor eineinhalb Monaten in Cairhien verwundet worden, an dem Tag, als Moiraine und Lanfear starben. Am Tag, als Lan verschwand.
    »Die Weisen Frauen sagen, dass sie langsam wieder gesund wird«, murmelte Nynaeve schläfrig aus dem Dunklen. Ausnahmsweise schien sie dem Gedankengang einmal nicht bis zu Lans Person hin gefolgt zu sein. »Das behaupten jedenfalls Sheriam und ihr kleiner Kreis, und sie hätten keinen Grund zum Lügen, selbst wenn ihnen das möglich wäre.«
    »Also, ich würde ja nur zu gern morgen Abend bei Sheriam Mäuschen spielen.«
    »Da könntest du genauso gut wünschen …« Nynaeve unterbrach sich und gähnte. »Da kannst du genauso gut wünschen, dass dich der Saal gleich zur Amyrlin kürt. Das könnte vielleicht sogar klappen. Bis die sich endlich für jemanden entscheiden, sind unsere Haare grau genug für diesen Posten.«
    Elayne öffnete den Mund, um zu antworten, doch nach dem Beispiel der anderen kam nur ein Gähnen heraus. Nun begann Nynaeve zu schnarchen, wohl nicht laut, aber doch sehr nachdrücklich. Elayne schloss die Augen, konnte aber ihre Gedanken noch keineswegs abschalten.
    Der Saal zögerte allerdings alles hinaus. Die Sitzenden trafen sich an manchen Tagen nur vielleicht eine Stunde lang und

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