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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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diese Frau nicht erkennen lassen, wie schwer es ihr fiel. »Elaida ist Rand nicht wohlgesinnt, nicht mehr als ein Wiesel einem Huhn, und diese Aes Sedai sind Elaidaner. Wenn sie hier erfahren, dass Rand eine Aes Sedai zur Seite steht, könnte Elaida sehr wohl bald darauf verschwinden.« Als sie Berelains undurchdringliches Gesicht sah, mochte sie nicht mehr sagen.
    Nach einem langen Moment lächelte Berelain. »Egwene Sedai, ich werde für Rand tun, was immer ich kann.« Sowohl das Lächeln als auch der Tonfall ihrer Stimme waren voller Andeutungen.
    »Mädchen«, sagte Sorilea scharf, und wundersamerweise bekamen Berelains Wangen rote Flecke.
    Berelain sah Egwene nicht an, als sie mit jetzt sorgsam neutral gehaltener Stimme sagte: »Ich würde es zu schätzen wissen, wenn Ihr es Rhuarc nicht erzähltet.« Sie sah niemanden im Besonderen an, aber sie versuchte, Egwenes Anwesenheit zu ignorieren.
    »Das werden wir nicht tun«, warf Amys schnell ein, woraufhin Sorilea nur noch den Mund aufsperrte. »Das werden wir nicht tun.« Die Wiederholung war, sowohl Festigkeit als auch eine Frage beinhaltend, an Sorilea gerichtet, und schließlich nickte die älteste Weise Frau, wenn auch ein wenig widerwillig. Berelain seufzte wahrhaft erleichtert, bevor sie das Zelt verließ.
    »Das Kind hat Mut«, stellte Sorilea lachend fest, sobald Berelain gegangen war. Sie lehnte sich wieder gegen die Kissen und bedeutete Egwene, sich auf dem Platz neben ihr niederzulassen. »Wir sollten den richtigen Ehemann für sie aussuchen, einen Mann, der zu ihr passt. Sofern ein solcher unter den Feuchtländern überhaupt zu finden ist.«
    Egwene wischte sich Gesicht und Hände mit einem feuchten Tuch ab, das Rodera gebracht hatte, und fragte sich währenddessen, ob diese Eröffnung ausreichte, sich ehrenhaft nach Berelain zu erkundigen. Sie nahm einen Teebecher aus dem grünen Porzellan des Meervolks entgegen und setzte sich dann in den Kreis der Weisen Frauen. Wenn eine der anderen Sorilea ansprach, genügte dies vielleicht.
    »Seid Ihr sicher, dass diese Aes Sedai dem Car’a’carn schaden wollen?«, fragte Amys stattdessen.
    Egwene errötete. An Klatsch zu denken, wenn man sich um wichtige Dinge kümmern musste. »Ja«, erwiderte sie schnell, und dann langsamer: »Zumindest … Ich weiß nicht genau, ob sie ihm schaden wollen, und wenn, dann ohnehin nicht absichtlich.« In Elaidas Brief hatte es geheißen, dass ihm ›alle Ehre und aller Respekt‹ gebühre. Was glaubte eine ehemalige Rote Schwester wohl, wie viel ein Mann, der die Macht lenken konnte, davon verdiente? »Aber ich bezweifle nicht, dass sie vorhaben werden, ihn irgendwie dazu zu bringen, den Wünschen Elaidas zu folgen. Sie sind nicht seine Freunde.« Inwieweit waren die Aes Sedai von Salidar seine Freunde? Licht, sie musste mit Nynaeve und Elayne sprechen. »Und es wird sie nicht kümmern, dass er der Car’a’carn ist.« Sorilea brummte verstimmt.
    »Ihr glaubt, dass sie versuchen werden, Euch zu schaden?«, fragte Bair, und Egwene nickte.
    »Wenn sie entdecken, dass ich hier bin …« Sie versuchte, ein Schaudern zu unterdrücken, indem sie ihren Minztee trank. Sie würden entweder als rechte Hand von Rand oder als unbeaufsichtigte Aufgenommene ihr Bestes tun, sie zur Burg zurückzubefördern. »Sie werden mir meine Freiheit nicht lassen, wenn sie es verhindern können. Elaida wird verhindern wollen, dass Rand irgendjemandem außer ihr zuhört.« Bair und Amys wechselten grimmige Blicke.
    »Dann ist die Antwort einfach.« Sorilea klang, als sei bereits alles beschlossen. »Ihr werdet bei den Zelten bleiben, wo sie Euch nicht finden werden. Weise Frauen meiden Aes Sedai auf jeden Fall. Wenn Ihr einige weitere Jahre bei uns bleibt, werden wir eine gute Weise Frau aus Euch machen.«
    Egwene ließ fast ihren Becher fallen. »Ihr schmeichelt mir«, sagte sie vorsichtig, »aber ich werde früher oder später gehen müssen.« Sorilea wirkte nicht überzeugt. Egwene hatte in gewisser Weise gelernt, mit Amys und Bair zurechtzukommen, aber Sorilea …
    »Ich denke, nicht so bald«, belehrte Bair sie mit einem Lächeln, das den Worten den Stachel nehmen sollte. »Ihr müsst noch viel lernen.«
    »Ja, und sie möchte bald wieder damit beginnen«, fügte Amys hinzu. Egwene hatte Mühe, nicht zu erröten, und Amys runzelte die Stirn. »Ihr wirkt sonderbar. Habt Ihr Euch heute Morgen überanstrengt? Ich war sicher, dass Ihr Euch weitgehend erholt hattet …«
    »Das habe ich auch«,

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