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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Dinge standen? Zumindest konnte es ihm nicht wehtun, ein wenig Respekt zu zeigen. Selbst wenn sie Elaida folgten, regte sie der Gedanke daran, dass jemand den Aes Sedai gegenüber Ungehörigkeit an den Tag legen könnte, wirklich auf. Nur dass sie wollte , dass er ungehörig wäre, dass er so hochmütig wäre wie eh und je. Es hatte keinen Sinn, das zu leugnen, nicht jetzt. Er war nicht dumm. Nur ärgerlich.
    »War das alles, weshalb du gekommen bist?«, fragte er.
    Sie konnte noch nicht gehen. Vielleicht bestand noch eine Möglichkeit, die Dinge ins rechte Licht zu rücken oder zumindest sicherzustellen, dass er nicht töricht genug war, nach Tar Valon zu gehen. »Weißt du, dass sich eine Herrin der Wogen des Meervolks auf einem Schiff auf dem Fluss befindet? Auf der Gischt .« Dies war ein ebenso gutes Thema wie jedes andere. »Sie ist gekommen, um dich zu sprechen, und ich habe gehört, dass sie bereits ungeduldig wird.« Diese Neuigkeit stammte von Gawyn. Erian hatte sich hinausrudern lassen, um zu ergründen, was das Meervolk so weit im Landesinneren wollte, aber ihr wurde die Erlaubnis verweigert, an Bord zu gehen. Sie war in einer Stimmung zurückgekehrt, die man bei jeder anderen Frau, die keine Aes Sedai war, als peitschenschwingenden Zorn bezeichnet hätte. Egwene hegte mehr als nur Vermutungen, warum sie hier waren, aber das würde sie Rand nicht sagen. Er sollte erst einmal Menschen begegnen, bei denen er nicht erwartete, dass sie sich vor ihm duckten.
    »Die Atha’an Miere sind anscheinend überall.« Rand setzte sich auf einen der Stühle. Er wirkte aus irgendeinem Grund belustigt, aber sie hätte schwören können, dass es nichts mit dem Meervolk zu tun hatte. »Berelain sagt, ich sollte diese Harine din Togara Zwei Winde treffen, aber wenn ihr Temperament dem entspricht, wie Berelain es beschreibt, kann sie warten. Ich habe im Moment genug zornige Frauen um mich.«
    Das war beinahe eine Eröffnung. »Ich kann gar nicht verstehen, warum. Du hast stets eine solch gewinnende Art.« Sie wünschte sich augenblicklich, sie könnte diese Worte zurücknehmen. Sie bestärkten nur, was sie ihn nicht tun sehen wollte.
    Er runzelte die Stirn und schien sie überhaupt nicht gehört zu haben. »Egwene, ich weiß, dass du Berelain nicht magst, aber es ist doch nicht darüber hinausgegangen? Ich meine, du nimmst deine Beschäftigung mit den Aiel so ernst, dass ich mir vorstellen könnte, dass du sie zum Speerkampf herausforderst. Sie war wegen etwas besorgt, aber sie wollte nicht sagen, weshalb.«
    Wahrscheinlich hatte die Frau einen Mann gefunden, der ihr die Stirn bot. Das würde genügen, um Berelains Welt bis auf die Grundfesten zu erschüttern. »Ich habe seit dem Stein von Tear kein Dutzend Worte mit ihr gewechselt. Rand, du glaubst doch nicht …«
    Eine der Türen öffnete sich gerade weit genug, um Somara in den Raum einzulassen, die sie dann schnell wieder hinter sich schloss. »Die Aes Sedai sind hier, Car’a’carn .«
    Rand wandte den Kopf mit versteinertem Gesicht zur Tür. »Sie sollten erst …! Sie wollen mich sicher unvorbereitet antreffen. Sie werden lernen müssen, wer hier die Regeln aufstellt.«
    In diesem Moment kümmerte es Egwene nicht, ob sie ihn in einem ungünstigen Augenblick erwischen wollten. Alle Gedanken an Berelain schwanden. Somara vollführte eine kleine, an Mitleid erinnernde Geste. Sie kümmerte es ebenfalls nicht. Rand konnte die Aes Sedai daran hindern, Egwene zu ergreifen, wenn sie ihn darum bäte. Sie musste von jetzt an nur in seiner Nähe bleiben, damit sie sie nicht abschirmen und sie, sobald sie sich auf der Straße blicken ließ, fortdrängen konnten. Sie musste nur darum bitten, sich unter seinen Schutz stellen zu dürfen. Die Wahl zwischen dieser Entscheidung und der Möglichkeit, in einem Sack in die Burg zurückbefördert zu werden, war so unerfreulich, dass ihr Magen schmerzte. Einerseits würde sie niemals eine Aes Sedai werden, wenn sie sich hinter ihm versteckte, und andererseits ließ sie der Gedanke daran, sich überhaupt unter jemandem zu verstecken, die Zähne zusammenbeißen. Aber sie waren hier, unmittelbar vor der Tür, und innerhalb einer Stunde könnte sie vielleicht in jenem Sack stecken, oder doch so gut wie. Sie atmete tief durch, konnte ihre Nerven aber nicht beruhigen.
    »Rand, gibt es noch einen anderen Ausgang? Wenn nicht, werde ich mich in einem der anderen Räume verstecken. Sie dürfen nicht wissen, dass ich hier bin. Rand? Rand! Hörst du

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