Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
ihrer Becher hinweg Blicke.
    »Sie wird erfreut sein zu erfahren, dass du herausgefunden hast, dass sie eine Jägerin des Horns ist«, sagte Thom, während er sich Bier aus dem Schnurrbart wischte. »Ja, das ist sie, und das hätte beinahe einen richtigen Wettstreit ausgelöst. Jaem mochte sie sofort wie eine jüngere Schwester, aber Vandene und Adeleas …« Er seufzte tief. »Sie waren beide nicht sehr erfreut darüber, dass sie bereits einen Behüter erwählt hatte – offensichtlich brauchen die meisten Jahre, bis sie einen geeigneten Behüter finden –, und sie waren besonders betroffen darüber, dass sie eine Frau erwählt hat. Und ihr Missfallen ärgert Elayne noch mehr.«
    »Sie mögen anscheinend nicht gerne Dinge, die niemals zuvor getan wurden«, fügte Juilin hinzu.
    »Ein weiblicher Behüter«, murrte Nalesean. »Ich wusste, dass sich mit dem Wiedergeborenen Drachen alles ändern würde, aber ein weiblicher Behüter?«
    Mat zuckte die Achseln. »Sie wird ihre Aufgabe vermutlich zur Genüge erfüllen, solange sie diesen Bogen handhaben kann … Verschluckt?«, fragte er Juilin, der nach einem Schluck Bier zu würgen begonnen hatte. »Ich ziehe einen guten Bogen einem Schwert jederzeit vor. Noch besser ist ein langer, dicker Stock, aber ein Bogen ist genauso gut. Ich hoffe nur, dass sie mir nicht in die Quere zu kommen versucht, wenn es so weit ist, Elayne zu Rand zu bringen.«
    »Ich glaube, sie kann damit umgehen.« Thom beugte sich über den Tisch, um Juilin auf den Rücken zu schlagen. »Ich glaube, sie kann es, Mat.«
    Aber wenn Nynaeve und die anderen daran dachten, sich zu prügeln – und Mat wollte, ob mit oder ohne Fuchskopf, mindestens zehn Meilen davon entfernt sein –, zeigten sie es ihm gegenüber nicht. Er sah nur eine einheitliche Front und weitere Versuche, ihm gegenüber die Macht zu lenken, die begannen, als er am Morgen nach dem ersten Versuch Pips sattelte. Glücklicherweise war er gerade damit beschäftigt sich Nerims zu erwehren, der glaubte, es sei seine Aufgabe, Mats Pferd zu satteln, und andeutete, er könnte es besser. Der Kälteblitz dauerte nur einen Moment, sodass Mat äußerlich nicht zeigte, überhaupt etwas bemerkt zu haben. Das, so beschloss er, wäre seine Antwort. Keine Blicke, keine Vorwürfe. Er würde sie ignorieren und in ihrem eigenen Saft schmoren lassen.
    Er hatte reichlich Gelegenheit, sie zu ignorieren. Das Silbermedaillon wurde zwei weitere Male kalt, bevor sie die Straße fanden, dann mehrere weitere Male während des Tages, am Abend, und jeden Tag und Abend danach. Manchmal kam und ging es während zwei Lidschlägen, und manchmal war er sicher, dass es eine Stunde lang anhielt. Er konnte natürlich niemals sagen, welche von ihnen dafür verantwortlich war. Einmal jedoch, als die Hitze ihm am Rücken einen Ausschlag beschert hatte und das Tuch um seinen Hals ihm die Kehle abzuschnüren schien, ertappte er Nynaeve, wie sie ihn ansah, als das Medaillon kalt wurde. Sie betrachtete ihn mit dermaßen stark gerunzelter Stirn, dass ein vorbeigehender Bauer, der seinen Ochsen mit einem Stock antrieb, sie über die Schulter ansah, als fürchte er, dieser Blick könne sich jeden Moment auf ihn richten oder vielleicht seinen Ochsen in der Karrendeichsel töten. Erst als Mat ihr Stirnrunzeln erwiderte, zuckte sie zusammen und fiel fast aus dem Sattel, und die Kälte schwand. Ansonsten konnte er es einfach nicht sagen. Manchmal sah er vielleicht, wie zwei oder drei von ihnen beisammenstanden und ihn beobachteten, einschließlich Aviendha, die noch immer zu Fuß ging und ihr Pferd nur mit sich führte. Andere sprachen miteinander, wenn er sie ertappte, oder betrachteten einen am wolkenlosen Himmel schwebenden Adler oder einen großen Schwarzbär, eineinhalb mal so groß wie ein Mensch, der in Sichtweite der Straße an einem steilen Hang zwischen den Bäumen stand. Das einzig wahrhaft Gute an alledem war, dass er den Eindruck gewann, Elayne sei nicht froh. Er wusste nicht warum, und es kümmerte ihn auch nicht. Seine Männer besichtigen. Ihm den Kopf tätscheln und Komplimente machen. Wenn er zu Jähzorn geneigt hätte, hätte er sie getreten.
    In Wahrheit begann er jedoch in nicht geringem Maße selbstgefällig zu werden. Was immer sie taten – es hatte keine Wirkung auf ihn, die durch eine von Nerims auf seine Brust geriebenen Salben nicht geheilt werden konnte. Die Selbstgefälligkeit hielt bis zum vierten Nachmittag an. Er kam gerade aus dem Stall, wo er Pips

Weitere Kostenlose Bücher