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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Drachenszepter auf den Knien auf dem Drachenthron niedergelassen, als Frau Harfor aufgeregt – was für sie recht ungewöhnlich war – in die Große Halle eilte. Während sie ihn und alle Aiel gleichermaßen überrascht betrachtete, sagte sie: »Ich habe Diener überall hingeschickt, um Euch zu suchen. Aes Sedai sind …« Weiter kam sie nicht, als sieben Aes Sedai im breiten Eingang erschienen.
    Rand spürte, dass Lews Therin sich nach Saidin ausstreckte, als er das Angreal berührte, aber er kümmerte sich selbst darum und hielt den wütenden Feuer- und Eisstrom genauso fest im Griff wie die Seanchaner-Speerspitze.
    Sieben, murmelte Lews Therin düster. Ich habe ihnen gesagt, sie sollten drei schicken, und sieben kommen. Ich muss vorsichtig sein. Ja. Vorsichtig.
    Ich sagte drei, antwortete Rand der Stimme barsch. Ich! Rand al’Thor! Lews Therin wurde still, aber dann begann das ferne Murren erneut.
    Nachdem Frau Harfor von Rand zu den sieben Frauen mit ihren fransenversehenen Stolen geschaut hatte, beschloss sie anscheinend, dass dazwischen kein guter Standplatz war. Sie vollführte zunächst den Aes Sedai, dann Rand gegenüber einen Hofknicks und trat dann mit angemessener Ruhe an eine Seite des Eingangs. Als die Aes Sedai eintraten, alle in einer Reihe nebeneinander, schlüpfte sie mit kaum wahrnehmbarer Eile hinter ihnen hinaus.
    Bei jedem ihrer drei Besuche hatte Merana andere Aes Sedai mitgebracht, und Rand erkannte jetzt alle außer einer, von Faeldrin Harella auf der Rechten, deren dunkles Haar mit glänzenden Perlen zu vielen kleinen Zöpfen geflochten war, bis zur beleibten Valinde Nathenos auf der Linken in ihrer mit weißen Fransen versehenen Stola und dem weißen Gewand. Sie waren alle in ihre Ajah-Farben gekleidet. Er wusste, wer diejenige sein musste, die er nicht wiedererkannte. Die kupferfarbene Haut wies die anmutige, wunderschöne Frau in dunkel bronzefarbener Seide als Demira Eriff aus, die Braune Schwester, über die Min berichtet hatte, dass sie im Bett geblieben war. Aber jetzt stand sie in der Mitte der Reihe, einen Schritt vor den anderen, während Merana zwischen Faeldrin und der untersetzten, pausbäckigen Rafela Cindal stand, die heute noch ernster wirkte, als sie es vor sechs Tagen gewesen war. Sie wirkten alle sehr ernst.
    Sie blieben einen Moment stehen, sahen ihn ruhig an, ignorierten die Aiel und gingen dann weiter, zuerst Demira, dann Seonid und Rafela, dann Merana und Masuri, wobei sie alle zusammen eine auf Rand gerichtete Pfeilspitze bildeten. Das schwache Kribbeln auf seiner Haut wäre nicht nötig gewesen, ihm zu zeigen, dass sie Saidar umarmt hatten. Mit jedem Schritt schien jede der Frauen deutlich größer als vorher.
    Sie denken, dass sie mich beeindrucken können, indem sie den Spiegel der Nebel weben? Lews Therins ungläubiges Lachen verblasste zu einem wahnsinnigen Kichern. Rand brauchte die Erklärung des Mannes nicht. Er hatte Moiraine etwas Derartiges schon einmal tun sehen. Asmodean hatte es ebenfalls Spiegel der Nebel genannt, aber auch Blendwerk.
    Melaine ordnete verärgert ihr Schultertuch und schnaubte laut, und Bael wirkte plötzlich, als stünde er ganz allein Hunderten gegenüber. Er wollte sich dem stellen, aber er erwartete keinen glücklichen Ausgang. Dementsprechend regten sich auch einige der Töchter des Speers, bis Nandera sie über ihren Schleier hinweg ansah, aber das vermochte das Geräusch schabender Füße von den Aiel zwischen den Säulen nicht zu unterbinden.
    Demira Eriff begann zu sprechen – auch sie lenkte eindeutig die Macht. Sie schrie nicht, aber ihre Stimme füllte die Große Halle dennoch aus und schien von überall her zu kommen. »Unter den gegebenen Umständen wurde beschlossen, dass ich für alle sprechen soll. Wir wollen Euch keinen Schaden zufügen, aber wir müssen die Beschränkungen, die wir bisher erduldet haben und die bewirken sollten, dass Ihr Euch sicher fühltet, jetzt zurückweisen. Ihr habt offensichtlich niemals gelernt, Aes Sedai den gebührenden Respekt zu erweisen. Jetzt müsst Ihr es lernen. Von jetzt an werden wir kommen und gehen, wie es uns beliebt, wobei wir das selbst entscheiden werden. Wenn wir mit Euch zu sprechen wünschen, werden wir Euch auch in Zukunft vorher benachrichtigen. Eure Aiel-Wächter rund um unser Gasthaus müssen abgezogen werden, und niemand darf uns beobachten oder folgen. Jede zukünftige Beleidigung unserer Würde wird bestraft werden, obwohl jene, die wir bestrafen müssen, wie

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