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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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natürlich auch für Amys und viele andere von ihnen. Er wurde geknufft, gestoßen, angestarrt und starrköpfig genannt, als er sich weigerte, auf und ab zu springen. Sie schienen wirklich zu erwarten, dass er es tun würde.
    Die Weisen Frauen kümmerten sich auch um Min, standen um sie herum und stellten ihr hundert Fragen über ihre Visionen. Mins Augen weiteten sich in äußerstem Maße, und sie starrte die Weisen Frauen und Rand an, als frage sie sich, ob ihre Gedanken gelesen wurden. Amys und Bair erklärten es ihr – Melaine hatte die Neuigkeiten ihrer Töchter nicht für sich behalten können –, und anstatt dass sich Mins Augen noch mehr weiteten, was zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich auch gar nicht mehr möglich gewesen wäre, quollen sie ihr fast aus dem Kopf. Sogar Sorilea schien Melaines Ansicht zu teilen, dass Mins Fähigkeit sie auf gleiche Stufe mit ihnen stellte, aber da Weise Frauen Weise Frauen waren – fast genauso wie Aes Sedai Aes Sedai waren –, musste sie alles fast genauso oft wiederholen, wie Weise Frauen im Raum waren, weil jene, die um Rand herumwirbelten, sichergehen wollten, dass auch sie nichts verpasst hatten.
    Als Sorilea und die anderen widerwillig beschlossen, dass Rand nur Ruhe brauchte, und mit der Anweisung gingen, er solle dafür sorgen, dass er diese Ruhe auch bekäme, machte es sich Min wieder auf seinem Schoß bequem. »Sie sprechen in Träumen ?«, fragte sie kopfschüttelnd. »Es scheint unmöglich, wie einem Märchen entnommen.« Sie runzelte die Stirn. »Was glaubst du, wie alt Sorilea ist? Und diese Colinda. Ich habe gesehen … Nein, es hat nichts mit dir zu tun. Vielleicht beeinträchtigt mich die Hitze. Wenn ich es weiß, dann weiß ich es immer . Es muss die Hitze sein.« Ein schelmisches Leuchten trat in ihre Augen, und sie beugte sich langsam näher zu ihm und schürzte die Lippen wie zu einem Kuss. »Wenn du deine Lippen auch so spitzen würdest«, murmelte sie, als ihre Lippen seine fast schon berührten, »wäre das vielleicht hilfreich. In diesem letzten Stück schienen Sätze aus ›Der Pfau im Eukalyptusbaum‹ verwendet worden zu sein.« Es dauerte einen Moment, bis er verstand, während ihre Augen seine Vision widerspiegelten, aber als er verstand, musste sein Gesicht einen erstaunlichen Anblick geboten haben, weil sie lachend auf seine Brust sank.
    Kurz darauf traf eine Nachricht von Coiren ein, die sich nach seinem Wohlbefinden erkundigte, ihm wünschte, dass er nicht krank sei, und anfragte, ob sie ihn mit zweien ihrer Schwestern besuchen dürfe. Sie bot das Heilen an, falls er es wünschte. Während Rand las, regte sich Lews Therin, als erwache er aus tiefem Schlaf, aber dieses vage unzufriedene Murren ähnelte kaum seinem in Caemlyn empfundenen Zorn, und er schien wieder einzuschlafen, als Rand den kurzen Brief niederlegte.
    Dieser Brief stand in krassem Gegensatz zum Verhalten Meranas, und er erinnerte ihn daran, dass um die Mittagszeit im Sonnenpalast nichts geschah, über das Coiren nicht noch vor Sonnenuntergang – wenn nicht schon früher – umfassend unterrichtet war. Er antwortete mit einem höflichen Dank für ihre guten Wünsche und einer ebenso höflichen Absage. Er fühlte sich noch immer müde, und er wollte seinen Verstand beisammenhaben, wenn er einer Aes Sedai gegenübertrat. Das gehörte dazu.
    Mit dem gleichen Antwortschreiben bat er Gawyn um einen Besuch. Rand war Elaynes Bruder erst einmal begegnet, aber er mochte den Mann. Gawyn kam jedoch nicht und reagierte auch nicht auf die Aufforderung. Rand entschied traurig, dass Gawyn die Gerüchte über seine Mutter wohl glaubte. Es war nicht leicht, einen Menschen von dieser Überzeugung abzubringen. Diese Geschichte beeinträchtigte Rands Stimmung dermaßen, wann immer er daran dachte, dass selbst Min an der Aufgabe zu verzweifeln schien, ihn aufmuntern zu wollen. Weder Perrin noch Loial blieben bei ihm, wenn er in dieser Stimmung war.
    Drei Tage später kam eine weitere Anfrage von Coiren, genauso höflich gehalten, und eine dritte folgte wiederum Tage später, aber er beschied auch diese mit Ausflüchten.
    Alanna. Er spürte sie noch immer fern und nur vage, aber sie kam ständig näher; was nicht überraschend war. Er war überzeugt gewesen, dass Merana sie als eine der sechs auswählen würde. Er hatte nicht die Absicht, Alanna näher als eine Meile und keinesfalls in Sichtweite an sich herankommen zu lassen, aber er hatte gesagt, er würde sie auf gleiche Stufe mit Coiren

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