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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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dass Ihr Groll gegen al’Thor hegt, aber wir wollen ihn nicht wieder in Furcht versetzen, und jemand muss diese außerordentliche Auswahl von Mädchen von den Zwei Flüssen nach Salidar führen. Ihr, Valinde, Kairen und Berenicia müsst Merana dabei helfen.«
    Die anderen vier Genannten drückten ohne jegliches Zögern leise ihre Zustimmung aus, aber Merana fühlte sich erstarren. Die Abordnung zerfiel nicht. Sie war zu Staub geworden.
    »Ich …« Sie brach ab, als Beras und Kirunas Blicke zu ihr zurückkehrten. Und Masuris und Faeldrins und Rafelas Blicke ebenso. Zu Staub geworden – und ihre ganze Autorität ebenfalls. »Vielleicht benötigt Ihr eine Graue«, sagte sie schwach. »Es wird sicherlich Verhandlungen geben …« Sie brach erneut ab. Dies wäre niemals geschehen, wenn die Burg noch vollständig wäre.
    »Sehr gut«, sagte Bera schließlich in einem derartig abfälligen Tonfall, dass Merana all ihre Selbstbeherrschung aufbieten musste, um nicht vor Scham zu erröten.
    »Demira, Ihr werdet die Mädchen nach Salidar bringen«, sagte Kiruna.
    Merana saß ganz still. Sie betete, dass der Saal inzwischen eine neue Amyrlin gewählt hatte. Eine sehr starke Amyrlin, in der Macht und in ihrem Herzen. Es würde eine weitere Deane, eine weitere Rashima nötig sein, um sie wieder zu dem zu machen, was sie gewesen waren. Sie betete, dass Alanna sie zu al’Thor führen würde, bevor er beschloss, Elaida anzuerkennen, denn dann könnte sie nicht einmal mehr eine weitere Rashima retten.

KAPITEL 50

    Dornen
    R and verbrachte den Rest des Tages in seinen Räumen im Sonnenpalast und lag die meiste Zeit auf dem Bett, einem riesigen Bett mit vier eckigen Schwarzholzpfosten, die dicker als sein Bein waren und poliert worden waren, bis sie zwischen den keilförmigen Elfenbein-Einlegearbeiten glänzten. Als sollten sie einen Gegensatz zu all dem Gold im Vorraum und im Wohnraum bilden, bestanden alle Möbel im Schlafraum aus Schwarzholz und Elfenbein, wenn sie auch nicht weniger kantig waren.
    Sulin rauschte herein und eilte wieder hinaus, schüttelte seine Federbetten auf und richtete das Leinenlaken über ihm, wobei sie murmelte, Decken auf dem Boden seien gesünder, brachte ihm Minztee, um den er nicht gebeten hatte, und gewürzten Wein, den er nicht wollte, bis er ihr aufzuhören befahl. »Wie mein Lord Drache befiehlt«, grollte sie mit süßem Lächeln. Sie vollführte ihren zweiten perfekten Hofknicks, schritt dann aber hinaus, als wollte sie sich nicht die Mühe machen, die Tür zu öffnen.
    Min blieb ebenfalls bei ihm, saß auf der Matratze, hielt seine Hand und runzelte die Stirn, bis er vermutete, dass sie glaubte, er würde sterben. Schließlich jagte er auch sie hinaus und legte ein dunkelgraues Seidengewand an, das er zuvor stets im Schrank belassen hatte. Er fand weit hinten im Schrank auch noch etwas anderes vor. Ein schmales, einfaches Holzkästchen, das eine Flöte enthielt, ein Geschenk von Thom Merrilin in scheinbar einem anderen Leben. Er setzte sich an eines der hohen Fenster und versuchte zu spielen. Nach so langer Zeit brachte er zunächst nur mehr quiekende Töne hervor. Diese seltsamen Geräusche waren es, die Min wieder zu ihm führten.
    »Spiel für mich«, sagte sie erfreut und setzte sich lachend auf seine Knie, während er mit geringem Erfolg etwas einer Melodie Ähnliches hervorzubringen versuchte. In diesem Moment spazierten die Weisen Frauen zu ihm herein, Amys und Bair und Sorilea und ungefähr ein Dutzend weitere. Min sprang schnell auf, errötete und zog ihren Mantel energisch zurecht.
    Bair und Sorilea standen bereits neben ihm, bevor er ein Wort sagen konnte.
    »Schaut nach links«, befahl Sorilea, während sie sein Augenlid anhob und ihr ledriges Gesicht nahe an seines heranbrachte. »Schaut nach rechts.«
    »Euer Puls schlägt zu schnell«, murmelte Bair, die ihre knochigen Finger seitlich an seinen Hals hielt.
    Anscheinend hatte Nandera eilig eine Tochter des Speers losgeschickt, sobald seine Knie nachgegeben hatten, und Sorilea hatte aus dem kleinen Heer von Weisen Frauen, das den Palast heimsuchen wollte, diese kleinere Horde ausgesondert. Offenbar wollte jede, ob mit oder ohne Sorilea, beim Car’a’carn an die Reihe kommen. Als sie und Bair fertig waren, wurde ihr Platz von Amys und Colinda eingenommen, eine hagere Frau mit durchdringenden grauen Augen, die mittleren Alters zu sein schien, aber dennoch fast die gleiche starke Präsenz bewies wie Sorilea. Aber das galt

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