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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Elmindreda oder wie auch immer sie in Wirklichkeit hieß. Als Galina ihr zum ersten Mal begegnet war, war sie wie ein Junge gekleidet gewesen und hatte sich in Begleitung Nynaeve al’Mearas und Egwene al’Veres befunden. Elayne Trakand war auch dabei gewesen, aber nur die anderen beiden waren mit al’Thor verbunden. Beim zweiten Mal hatte sich Elmindreda als die Art Frau erwiesen, die Galina hasste, schwierig und schmachtend und so sehr unter dem persönlichen Schutz Siuan Sanches stehend, dass es keinen Unterschied machte. Galina konnte nicht verstehen, wie Elaida jemals so töricht sein konnte, ihr zu erlauben, die Burg zu verlassen. Welches Wissen schlummerte im Geist dieses Mädchens? Vielleicht würde Elaida sie nicht sofort wiederbekommen. Wenn das Mädchen in der Burg richtig eingesetzt würde, könnte sie es Galina sogar ermöglichen, Elaida wie eine Schwalbe zu fangen. Dank Alviarin war Elaida eine dieser starken, fähigen Amyrlins geworden, die jeden Zügel fest in die eigene Hand nahmen. Sie gefangen zu setzen würde Alviarin sicherlich schwächen. Wenn sie genau jetzt richtig eingesetzt würde …
    Eine Veränderung der Stränge, die sie gespürt hatte, ließen Galina sich jäh aufrichten. »Ich werde erneut mit Euch sprechen, wenn Ihr Zeit zum Nachdenken hattet, Min. Überlegt Euch sorgfältig, wie viele Tränen ein Mann wert ist.«
    Als Galina draußen war, fauchte sie den wachhabenden Behüter an. »Bewacht sie dieses Mal besser.« Carilo war während des Zwischenfalls in der letzten Nacht nicht auf seinem Posten gewesen, aber die Gaidin waren verweichlicht. Wenn sie überhaupt eine Daseinsberechtigung hatten, sollten sie wie Soldaten behandelt werden und nicht wie Höhergestellte.
    Sie ignorierte seine Verbeugung und entfernte sich auf der Suche nach Gawyn vom Zelt. Dieser junge Mann war in sich gekehrt und viel zu still, seit al’Thor gefangen genommen worden war. Sie würde ihn nicht alles dadurch verderben lassen, dass er seine Mutter zu rächen versuchte. Kurz danach sah sie Gawyn am Rande des Lagers auf seinem Pferd sitzen und sich mit der Gruppe Jungen unterhalten, die sich ›die Jünglinge‹ nannten.
    Sie hatten heute unvermeidlicherweise früh angehalten, und die Nachmittagssonne ließ die Zelte und Wagen neben der Straße lange Schatten werfen. Wogende Ebenen und niedrige Hügel umgaben das Lager, und nur wenige vereinzelte Dickichte waren zu sehen, die zumeist karg und niedrig waren. Dreiunddreißig Aes Sedai und ihre Diener – und Behüter; neun waren Grüne, nur dreizehn Rote und der Rest Weiße, Alviarins frühere Ajah – bildeten bereits ein Lager erheblichen Ausmaßes, auch wenn man Gawyn und seine Soldaten nicht mit hinzurechnete. Einige Schwestern standen vor ihren Zelten oder schauten hinaus, da sie dasselbe wie Galina empfunden hatten. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit waren sieben Aes Sedai, von denen sechs auf Stühlen rund um eine messingbeschlagene Kiste saßen, die dort stand, wo sie alle noch verbliebene Kraft der Sonne aufnehmen konnte. Die siebte Aes Sedai war Erian. Sie hatte sich kaum von der Kiste entfernt, seit al’Thor gestern Abend wieder hineingesteckt worden war. Er hatte einmal herauskommen dürfen, als sie Cairhien verlassen hatten, aber Galina vermutete, dass Erian ihn für den Rest der Reise in die Kiste einsperren wollte.
    Die Grüne wandte sich zu ihr um, sobald sie in ihre Nähe kam. Erian war für gewöhnlich recht hübsch, ihr Gesicht ein blasses, fein gemeißeltes Oval – aber jetzt überzog Karmesinrot ihre Wangen, und ihre schönen dunklen Augen waren rot gerändert. »Er hat die Abschirmung erneut zu durchbrechen versucht, Galina.« Zorn vermischte sich mit Verachtung für die Torheit des Mannes und ließ ihre Stimme barsch klingen. »Er muss erneut bestraft werden. Ich will diejenige sein, die ihn bestraft.«
    Galina zögerte. Es wäre viel besser, Min zu bestrafen. Das würde al’Thor bezwingen. Er hatte gestern Abend sicherlich getobt, als er gesehen hatte, wie sie für ihren Ausbruch bestraft worden war, der wiederum dadurch bedingt gewesen war, dass sie gesehen hatte, wie er bestraft wurde. Der Zwischenfall hatte begonnen, als al’Thor entdeckt hatte, dass Min im Lager war, nachdem einer der Behüter ihr sorglos erlaubt hatte, in der Dunkelheit umherzuspazieren, anstatt sie sicher verwahrt in ihrem Zelt zu halten. Wer hätte gedacht, dass al’Thor, abgeschirmt und eingekreist, so reagieren würde? Nicht nur, dass er versucht hatte, die

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