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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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in der Nähe ihres Sohnes wissen wollte.
    »Er wird es überleben«, sagte Mat nüchtern. Der Junge nahm diese Gewohnheiten wahrscheinlich von seinen »Onkeln« an. Als Nächstes würden sie ihn tätowieren. Zumindest hatte sich Olver nicht davongeschlichen, um mit den Straßenkindern umherzuziehen. Er schien daran genauso viel Gefallen zu finden wie daran, erwachsene Frauen zu belästigen. »Harnan, Ihr wartet hier, und wenn Ihr Thom oder Juilin seht, dann haltet sie fest. Vanin, Ihr seht zu, was Ihr in der Nähe des Chelsaine-Palasts erfahren könnt, drüben bei den Drei Burgtoren.« Er zögerte und sah sich im Raum um. Schenkmädchen betraten und verließen die Küche mit Essen und häufiger mit Getränken. Die meisten der Gäste schienen sich nur um ihre Silberbecher zu kümmern, obwohl zwei Frauen in den Westen der Weberinnen leise stritten, ihren gewürzten Wein vergaßen und sich über den Tisch hinweg einander zuneigten. Einige der Kaufleute feilschten anscheinend, fuchtelten mit den Händen und tauchten die Finger in ihre Becher, um Zahlen auf den Tisch zu malen. Die Musik sollte Mats Worte vor Lauschern schützen, aber er senkte seine Stimme dennoch.
    Die Nachricht, dass Jaichim Carridin Schattenfreunde empfing, schien in Vanin den Wunsch zu erwecken, dennoch auszuspeien, gleichgültig, wer es sah. Harnan murmelte etwas über widerwärtige Weißmäntel, und Corevin schlug vor, Carridin der Bürgerwehr zu melden. Das brachte ihm dermaßen empörte Blicke von den beiden anderen ein, dass er sein Gesicht in einem Becher Bier verbarg. Er war einer der wenigen Männer die Mat kannte, die bei dieser Hitze Ebou-Dari-Bier trinken konnten. Beziehungsweise, es überhaupt trinken konnten.
    »Seid vorsichtig«, warnte Mat, als Vanin aufstand. Nicht dass er sich wirklich Sorgen gemacht hätte. Vanin bewegte sich für einen solch dicken Mann überraschend gewandt. Er war der beste Pferdedieb in mindestens zwei Ländern und konnte sogar an einem Behüter ungesehen vorbeigelangen, aber … »Sie sind unangenehme Menschen. Weißmäntel und Schattenfreunde – beide.« Der Mann brummte nur und bedeutete Corevin, Hemd und Mantel anzuziehen und mitzukommen.
    »Mein Lord?«, sagte Harnan, als sie gingen. »Mein Lord, ich habe gehört, dass es im Rahad gestern Nebel gegeben haben soll.«
    Mat hatte sich schon umwenden wollen, hielt aber jetzt in der Bewegung inne. Harnan wirkte besorgt, und er war selten besorgt. »Was meint Ihr mit Nebel?« In dieser Hitze würde dichter Nebel keinen Herzschlag lang bestehen bleiben.
    Der Rottenführer zuckte unbehaglich die Achseln und spähte in seinen Becher. »Nebel. Ich hörte, dass … Wesen … darin gewesen sein sollen.« Er sah zu Mat auf. »Ich habe gehört, dass Menschen einfach verschwunden sind. Und einige wurden teilweise angefressen aufgefunden.«
    Mat hatte Mühe, nicht zu erschaudern. »Der Nebel ist wieder fort, nicht wahr? Und Ihr wart nicht darin. Sorgt Euch darum, wenn Ihr es seid. Mehr könnt Ihr nicht tun.« Harnan runzelte zweifelnd die Stirn, aber es war die reine Wahrheit. Diese Blasen des Bösen – so nannte Rand sie, wie auch Moiraine – brachen auf, wo und wann sie wollten, und selbst Rand schien nichts tun zu können, um sie aufzuhalten. Sich darum zu sorgen, nutzte genauso viel, wie sich darüber Gedanken zu machen, ob einem morgen auf der Straße ein Dachziegel auf den Kopf fallen würde. Oder noch weniger, da man dann beschließen konnte, im Haus zu bleiben.
    Es gab jedoch etwas, worüber man sich sorgen sollte. Nalesean hatte ihre Gewinne oben im Raum zurückgelassen. Die verdammten Adligen gingen mit Gold um wie mit Wasser. Mat überließ Harnan seinem Getränk und eilte auf die geländerlose Treppe an der Rückseite des Raums zu, aber bevor er sie erreichte, sprach ihn eines der Schenkmädchen an.
    Caira war ein schlankes Mädchen mit vollen Lippen und verhangenen Augen. »Ein Mann kam herein und hat nach Euch gefragt, mein Lord«, sagte sie, indem sie ihre Röcke schwang und durch lange Wimpern zu ihm aufsah. Ihre Stimme klang leicht schleppend. »Er sagte, er sei ein Feuerwerker, aber er wirkte auf mich schäbig. Er bestellte Essen und ging wieder, als Frau Anan es ihm nicht gewähren wollte. Er wollte, dass Ihr bezahlt.«
    »Das nächste Mal gebt ihm das Essen«, befahl Mat ihr und ließ eine Silbermünze in ihren Ausschnitt fallen. »Ich werde mit Frau Anan sprechen.« Er suchte einen Feuerwerker – einen richtigen, nicht irgendeinen Burschen, der

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