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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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konnte keine Aes Sedai gewesen sein. Morgase fragte sich, ob sie um einen Stuhl bitten durfte. »Das ist sehr … interessant.« Zumindest klang ihre Stimme fest. »Aber ich glaube nicht, dass Ihr mich hergebeten habt, um mit mir über Aes Sedai zu sprechen.« Natürlich war sie nicht gebeten worden. Suroth sah sie an, und kein Muskel regte sich an ihr, außer dass die Finger ihrer linken Hand mit den langen Nägeln zuckten.
    »Thera!«, rief die Frau mit dem scharf geschnittenen Gesicht und dem halb geschorenen Kopf plötzlich. »Kaf für die Hochlady und ihren Gast!«
    Eine der Frauen in den durchscheinenden Gewändern, die älteste, die aber immer noch jung war, sprang anmutig auf. Ihr Mädchenmund ließ sie gereizt erscheinen, aber sie schoss hinter den hohen, mit dem Adler bemalten Schirm und kam nur Momente später mit einem Silbertablett mit zwei kleinen weißen Bechern zurück. Sie kniete sich geschmeidig vor Suroth und beugte den Kopf, während sie das Tablett darbot. Morgase schüttelte den Kopf. Jede Dienerin in Andor, die aufgefordert würde, das zu tun – oder dieses Gewand zu tragen! –, wäre äußerst aufgebracht davongestürzt.
    »Wer seid Ihr? Woher kommt Ihr?«
    Suroth nahm einen der Becher mit ihren Fingerspitzen und inhalierte den daraus aufsteigenden Dampf. Ihr Nicken war für Morgases Geschmack eine übertriebene Erlaubnis, dennoch nahm sie ebenfalls einen Becher. Ein Schluck, und sie blickte überrascht in ihr Getränk. Schwärzer als jeder Tee, war die Flüssigkeit auch bitterer. Keine wie auch immer bemessene Honigzugabe hätte sie trinkbar gemacht. Suroth führte ihren eigenen Becher an die Lippen und seufzte erfreut.
    »Wir müssen über vieles reden, Morgase, aber ich werde mich bei dieser ersten Unterhaltung kurzfassen. Wir Seanchaner sind zurückgekehrt, um zu beanspruchen, was uns von den Erben des Hochkönigs, Artur Paendrag Tanreall, gestohlen wurde.« Die Freude über den Kaf in ihrer Stimme wurde zu etwas anderem – Erwartung und auch Genugtuung –, und sie beobachtete Morgases Gesicht genau. Morgase konnte ihren Blick nicht abwenden. »Was uns gehörte, wird wieder unser sein. In Wahrheit war es das immer. Ein Dieb besitzt nicht. Ich habe die Wiedererlangung in Tarabon begonnen. Viele Adlige dieses Landes haben bereits geschworen zu gehorchen, abzuwarten und zu dienen. Es wird nicht lange dauern, bis alle dies getan haben. Ihr König – ich erinnere mich nicht an seinen Namen – hat sich mir und dem Kristallthron entgegengestellt. Hätte er überlebt, wäre er gepfählt worden. Seine Familie konnte nicht gefunden werden, um sie uns zu eigen zu machen, aber es gibt einen neuen König und einen neuen Panarchen, die der Kaiserin, möge sie ewig leben, und dem Kristallthron bereits Treue geschworen haben. Die Räuber werden ausgerottet. Es wird in Tarabon keinen Krieg oder Hunger mehr geben, denn die Menschen werden unter den Schwingen der Kaiserin Schutz suchen. Jetzt beginne ich damit auch in Amadicia. Bald werden alle vor der Kaiserin, möge sie ewig leben, der direkten Nachfahrin des großen Artur Falkenflügel, niederknien.«
    Wäre die Dienerin mit dem Tablett nicht gegangen, hätte Morgase ihren Becher zurückgestellt. Die dunkle Oberfläche des Kaf war unbewegt, aber vieles, was die Frau äußerte, ergab für sie keinen Sinn. Kaiserin? Seanchan? Es hatte vor gut einem Jahr Gerüchte gegeben, dass Artur Falkenflügels Heere von jenseits des Aryth-Meers zurückgekommen seien, aber nur die Leichtgläubigsten hätten sie wirklich für bare Münze nehmen können, und sie bezweifelte, dass auch die schlimmsten Klatschmäuler auf den Märkten sie noch erzählten. Konnte es wahr sein? Allerdings genügte vollkommen, was sie verstand.
    »Alle ehren den Namen Artur Falkenflügels, Suroth …« Die Frau mit dem scharf geschnittenen Gesicht öffnete verärgert den Mund, blieb aber bei der Bewegung eines Fingers mit einem blauen Nagel der Hochlady still. »… aber diese Zeit ist längst vergangen. Jede hiesige Nation hat eine lange Abstammung. Kein Land wird sich Euch oder Eurer Kaiserin ergeben. Wenn Ihr einen Teil Tarabons eingenommen habt …« Suroth sog zischend den Atem ein, und ihre Augen glitzerten. »… dann bedenkt, dass es ein geplagtes, in sich geteiltes Land ist. Amadicia wird nicht kampflos fallen, und viele Nationen werden ihm zu Hilfe kommen, wenn sie von Euch erfahren.« Konnte es wahr sein? »Wie viele Ihr auch seid – Ihr werdet kein leichtes Spiel haben.

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