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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Reichweite dampfende Servierplatten mit Fleisch und Fisch schwenkten und ihm sagten, er solle sich nicht seinen verdammten Appetit verderben.
    Er bewahrte Würde. Er gestattete es sich nicht, eine Platte zu ergreifen und davonzulaufen. Er schritt ruhig davon und schwenkte einen imaginären Umhang. »Gnädige Damen, Eure Herzlichkeit und Gastlichkeit überwältigen mich.«
    Sein Rückzug wäre noch ein wenig besser vonstattengegangen, wenn nicht eine der Köchinnen hinter seinem Rücken gehöhnt hätte. »Die Königin wird sich nur allzu bald an gebratenem Entchen nähren, Bursche.« Sehr spaßig. Die anderen Frauen brüllten so laut vor Lachen, dass sie sich wohl auf dem Boden gewälzt haben mussten. Verdammt spaßig.
    Brot, Oliven und gesalzener Käse bildeten eine gute Mahlzeit, die er mit etwas Wasser vom Waschtisch hinunterspülte. Seit dem ersten Tag hatte es in seinen Räumen keinen gewürzten Wein mehr gegeben. Olver versuchte ihm etwas über Bratfisch mit Senfsoße und Rosinen zu erzählen, aber Mat sagte ihm, er solle lesen üben.
    An diesem Abend schob niemand einen Zettel unter seiner Tür hindurch. Und niemand rüttelte am Schloss. Mat begann zu glauben, dass vielleicht alles besser würde. Morgen war das Vogelfest. Nach dem zu urteilen, was er über die Kostüme gehört hatte, welche die Leute trugen – Männer und Frauen gleichermaßen –, würde sich Tylin vielleicht ein neues Entchen für die Jagd suchen. Und jemand würde vielleicht aus diesem verdammten Haus gegenüber der Rose von Elbar herauskommen und ihm die verdammte Schale der Winde aushändigen. Es musste einfach alles besser werden.
    Als er am dritten Morgen im Tarasin-Palast erwachte, rollten die Würfel in seinem Kopf umher.

KAPITEL 29

    Das Vogelfest
    M at wachte von den Würfeln auf und erwog weiterzuschlafen, bis sie zur Ruhe kämen, aber schließlich stand er doch missmutig auf. Als hätte er nicht schon genug Sorgen. Er verscheuchte Nerim, zog sich an, aß währenddessen die letzten Stücke Brot und Käse vom Vorabend und sah dann nach Olver. Der Junge war hin- und hergerissen zwischen der Möglichkeit sich rasch anzukleiden, um hinauszugelangen, und der Möglichkeit stehen zu bleiben – Stiefel und Hemd in der Hand haltend –, um Dutzende von Fragen loszuwerden, die Mat nur halbherzig beantwortete. Nein, sie würden heute nicht zu den Rennen gehen. Vielleicht könnten sie die Tierschau besuchen. Ja, Mat würde ihm eine Federmaske für das Fest kaufen. Wenn er sich jemals fertig ankleidete. Was prompt geschah.
    In Wahrheit beschäftigten Mat die Würfel in seinem Kopf. Warum hatten sie erneut zu rollen begonnen? Er wusste immer noch nicht, warum sie auch früher schon zu rollen begonnen hatten!
    Als Olver schließlich angezogen war, folgte er Mat plappernd ins Wohnzimmer – und stieß von hinten gegen ihn, als Mat jäh stehen blieb. Tylin legte das Buch, das Olver am Abend zuvor gelesen hatte, auf den Tisch zurück.
    »Majestät!« Mat warf einen raschen Blick zur Tür, die er letzte Nacht abgeschlossen hatte und die jetzt weit offen stand. »Welche Überraschung.« Er zog Olver vor sich, zwischen sich und das spöttische Lächeln der Frau. Nun, vielleicht war es nicht wirklich spöttisch, aber gewiss schien es in dem Moment so. Sie war offensichtlich mit sich zufrieden. »Ich wollte Olver gerade mit in die Stadt nehmen. Wir wollen uns das Fest ansehen. Und eine Tierschau. Er wünscht sich eine Federmaske.« Er schloss jäh den Mund, um nicht weiteren Unsinn von sich zu geben, und ging langsam auf die Tür zu, wobei er den Jungen als Schild benutzte.
    »Ja«, murmelte Tylin, die ihn durch gesenkte Wimpern beobachtete. Sie machte keinerlei Anstalten einzugreifen, aber ihr Lächeln vertiefte sich, als warte sie nur darauf, dass sein Fuß in einer Falle landete. »Es ist weitaus besser, wenn er in Begleitung ist, als wenn er mit den Straßenkindern umherrennt, wie ich gehört habe. Man hört eine Menge über Euren Jungen. Riselle?«
    Eine Frau erschien im Eingang, und Mat zuckte zusammen. Eine phantasievolle Maske aus blauen und goldenen Federn verbarg weitgehend Riselles Gesicht, aber die Federn an ihrem übrigen Kostüm verbargen sonst nicht viel. Sie besaß den aufsehenerregendsten Busen, den er je gesehen hatte.
    »Olver«, sagte sie und sank auf die Knie, »würdest du gern mit mir zum Fest gehen?« Sie hielt eine rot-grüne Falkenmaske hoch, die genau die richtige Größe für einen Jungen hatte.
    Bevor Mat den Mund öffnen

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