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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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und ein heißes Stück Kohle in einer goldenen, mit Sand gefüllten Schale dienten zum Anzünden der Pfeife. Er verschränkte die Arme und paffte heftig.
    »Du solltest dich nicht aufregen, Entchen, und du solltest auch nicht schmollen.« Sie zog ihren Dolch aus dem Bettpfosten, wo er neben ihrem Hochzeitsdolch stak, und überprüfte die Spitze, bevor sie ihn in die Scheide steckte. »Was ist los? Du weißt, dass du genauso viel Vergnügen daran hattest wie ich, und ich …« Sie lachte plötzlich laut und steckte den Hochzeitsdolch ebenfalls wieder in die Scheide. »Wenn das dazugehört, ein Ta’veren zu sein, musst du sehr beliebt sein.« Mat errötete zutiefst.
    »Es ist nicht natürlich«, platzte er heraus und nahm den Pfeifenstiel aus dem Mund. »Ich sollte derjenige sein, der erobert!« Ihr erstaunter Blick spiegelte jäh den seinen wider. Wäre Tylin ein Schenkmädchen gewesen, das ihn anlächelte, hatte er sein Glück vielleicht versucht – nun, wenn das Schenkmädchen keinen Sohn hätte, der gern Menschen durchlöcherte –, aber er war der Eroberer. Er hatte niemals zuvor an die umgekehrte Möglichkeit gedacht. Er hatte niemals zuvor daran denken brauchen.
    Tylin lachte, schüttelte den Kopf und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. »Oh, Täubchen. Ich vergesse es stets. Du bist jetzt in Ebou Dar. Ich habe im Wohnzimmer ein kleines Geschenk für dich hinterlegt.« Sie tätschelte durch das Laken hindurch seinen Fuß. »Iss heute anständig. Du wirst deine Kraft brauchen.«
    Mat legte eine Hand über die Augen und bemühte sich sehr, nicht zu schreien. Als er die Hand wieder herunternahm, war sie fort.
    Er stieg aus dem Bett und wickelte das Laken um sich. Aus einem unbestimmten Grund bereitete ihm die Vorstellung, nackt herumzulaufen, Unbehagen. Die verdammte Frau könnte aus dem Schrank springen. Die Kleidung, die er getragen hatte, lag über den Boden verstreut. Warum sollte man sich mit Schnüren abmühen, dachte er zornig, wenn man jemandem die Kleidung einfach vom Körper schneiden kann! Sie hatte jedoch kein Recht gehabt, seinen roten Mantel so zu verderben. Es hatte ihr einfach Spaß gemacht, ihn mit dem Messer herauszuschälen.
    Er öffnete seinen hohen, rot-goldenen Schrank, wobei er fast den Atem anhielt. Sie verbarg sich nicht darin. Seine Auswahlmöglichkeiten waren begrenzt. Nerim hatte seine meisten Mäntel zum Reinigen oder Flicken gebracht. Er zog sich eilig an, wählte einen schlichten Mantel aus dunkel bronzefarbener Seide und stopfte dann die zerschnittenen Fetzen so weit unters Bett wie möglich, bis er sich ihrer entledigen könnte, ohne dass Nerim es sah. Oder sonst jemand. Zu viele Leute wussten bereits entschieden zu viel über das, was zwischen ihm und Tylin vor sich ging. Er könnte niemandem in die Augen sehen, der hiervon wüsste.
    Im Wohnzimmer hob er den Deckel des Lackkastens an der Tür an und ließ ihn dann seufzend wieder zufallen. Er hatte wirklich nicht erwartet, dass Tylin den Schlüssel zurücklegen würde. Er lehnte sich gegen die nicht abgeschlossene Tür. Licht, was sollte er tun? Wieder ins Gasthaus ziehen? Er wüsste zu gern, warum die Würfel zuvor angehalten hatten. Tylin wäre es durchaus zuzutrauen, Frau Anan und Enid oder welche andere Gastwirtin auch immer zu bestechen. Und er würde es Nynaeve und Elayne zutrauen zu behaupten, er hätte irgendeine Vereinbarung gebrochen, wodurch sie nicht mehr an ihre Versprechen gebunden seien. Verdammt seien alle Frauen!
    Ein großes, sorgfältig in grünes Papier gewickeltes Paket stand auf einem der Tische. Es enthielt eine Adlermaske in Schwarz und Gold und einen dazu passenden, mit Federn besetzten Mantel. Außerdem befand sich eine rote Seidenbörse mit zwanzig Goldkronen und einem nach Blumen duftenden Zettel darin.
    Ich hätte dir einen Ohrring gekauft, Ferkelchen, aber ich habe bemerkt, dass dein Ohr nicht durchstochen ist. Lass es machen und kauf dir etwas Hübsches.
    Er war wieder nahe daran zu schreien. Er machte Frauen Geschenke. Die Welt stand Kopf! Ferkelchen? Oh, Licht! Kurz darauf nahm er die Maske hoch. So viel schuldete sie ihm allein schon für seinen Mantel.
    Als er schließlich den kleinen, schattigen Hof erreichte, wo sie sich jeden Morgen an einem winzigen runden Teich mit Seerosen und hell gesprenkelten, weißen Fischen trafen, fand er Nalesean und Birgitte ebenfalls auf das Fest vorbereitet vor. Der Tairener hatte sich mit einer einfachen grünen Maske begnügt, aber Birgittes

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