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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Myrelle werde ich das nicht tun. Sie wird mir deinen Bund übergeben.« Myrelle würde es tun, und wenn sie die Frau an den Haaren nach Tar Valon und zurück zerren musste. Vielleicht würde sie Myrelle auch einfach nur aus Prinzip umherzerren. »Sag nichts«, wies sie ihn scharf an, als er den Mund öffnete. Ihre Finger streiften ihre Gürteltasche, in der sich sein in ein seidenes Taschentuch gewickelter, schwerer goldener Siegelring befand. Sie mäßigte ihre Stimme mühsam. Er war krank, und harte Worte halfen niemals gegen Krankheit. Aber es kostete sie Mühe. Sie wollte ihn heftig ausschelten, wollte sich den Zopf jedes Mal an den Wurzeln ausreißen, wenn sie an ihn und diese Frau dachte. Sie hielt ihre Stimme mühsam ruhig und fuhr fort.
    »Wenn jemand in den Zwei Flüssen einem anderen einen Ring schenkt, sind sie verlobt, Lan.« Das war eine Lüge, und sie erwartete halbwegs, dass er zornig aufspringen würde, aber er blinzelte nur. Außerdem hatte sie in einer Geschichte von dieser Vorstellung gelesen. »Wir sind schon ausreichend lange verlobt. Wir werden heute heiraten.«
    »Darum habe ich stets gebetet«, sagte er leise und schüttelte dann den Kopf. »Du weißt, warum es nicht sein kann, Nynaeve. Und selbst wenn es sein könnte, Myrelle …«
    Trotz all ihrer Versprechen, Ruhe zu bewahren, umarmte sie Saidar und knebelte ihn mit Luft, bevor er bekennen konnte, was sie nicht hören wollte. Solange er es nicht tat, konnte sie so tun, als sei nichts geschehen. Aber wenn sie Myrelle erwischte! Die Opale drückten hart in ihre Handfläche, und sie nahm die Hand so ruckartig von ihrem Zopf fort, als hätte sie sich verbrannt. Stattdessen strich sie mit den Fingern erneut durch sein Haar, während er sie empört ansah. »Eine kleine Lektion für dich über den Unterschied zwischen Ehefrauen und anderen Frauen«, sagte sie gelassen. Ein solcher Kampf. »Ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn du Myrelles Namen in meiner Gegenwart nicht mehr erwähntest. Hast du verstanden?«
    Er nickte, und sie ließ den Strang fahren, aber sobald er seinen Kiefer einen Moment bewegt hatte, sagte er: »Auch wenn ich ihren Namen nicht nenne, Nynaeve, weißt du doch, dass sie sich durch den Bund aller meiner Empfindungen bewusst ist. Wären wir Mann und Frau …«
    Sie hatte das Gefühl, als stünde ihr Gesicht in Flammen. Sie hatte niemals daran gedacht! Verdammte Myrelle! »Kann man irgendwie feststellen, ob sie weiß, dass ich es bin?«, fragte sie schließlich, während ihre Wangen wirklich beinahe brannten. Besonders, als er erstaunt lachend an die Kabinenwand sank.
    »Licht, Nynaeve, du bist phantastisch! Licht! So habe ich nicht mehr gelacht seit …« Seine Heiterkeit verging, und die Kälte, die einen Moment fast aus seinem Blick gewichen war, kehrte zurück. »Ich wünschte, es könnte sein, Nynaeve, aber …«
    »Es kann sein, und es wird sein«, unterbrach sie ihn. Männer gewannen anscheinend immer die Überhand, wenn man sie zu lange reden ließ. Sie setzte sich auf seine Knie. Gewiss, sie waren noch nicht verheiratet, aber er war weicher als die ungepolsterten Bänke auf diesem Boot. Sie regte sich ein wenig, um sich bequemer hinzusetzen. Nun, jedenfalls war er nicht härter als die Bänke. »Du könntest dich genauso gut damit abfinden, Lan Mandragoran. Mein Herz gehört dir, und du hast zugegeben, dass deines auch mir gehört. Du gehörst mir, und ich werde dich nicht gehen lassen. Du wirst mein Behüter und mein Ehemann sein, und das für eine sehr lange Zeit. Ich werde dich nicht sterben lassen. Verstehst du das ? Ich kann so eigensinnig sein, wie es nötig ist.«
    »Das hatte ich noch nicht bemerkt«, sagte er, und sie verengte die Augen. Seine Stimme klang schrecklich … nüchtern.
    »Wenn du es nur jetzt bemerkst«, sagte sie fest. Sie drehte den Kopf und spähte durch die Gitter im Rumpf hinter ihm, drehte den Kopf dann erneut und sah durch die Gitter an der Vorderseite der Kabine. Lange Docks, die vom Kai aufragten, zogen vorüber. Voraus konnte sie nur weitere Docks und die Stadt sehen, die in der Nachmittagssonne weiß schimmerte. »Wohin fahren wir?«, murrte sie.
    »Ich habe ihnen gesagt, sie sollen uns an Land absetzen, sobald ich dich an Bord hätte«, sagte Lan. »Es schien mir das Beste, so bald wie möglich vom Fluss fortzukommen.«
    »Du …?« Sie biss die Zähne zusammen. Er hatte nicht gewusst, wohin sie wollte oder warum. Er hatte mit seinem Wissen sein Bestes getan. Und er hatte

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