Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
ihr das Leben gerettet. »Ich kann noch nicht in die Stadt zurückkehren, Lan.« Sie räusperte sich und änderte ihren Tonfall. »Ich muss die Meervolk-Schiffe, die Windläufer , aufsuchen.« Viel besser. Munter, aber nicht zu munter, und entschieden.
    »Nynaeve, ich war unmittelbar hinter deinem Boot. Ich habe gesehen, was passiert ist. Du warst erst fünfzig Schritte vor mir und dann fünfzig Schritte hinter mir, und dann sank dein Boot. Es muss Baalsfeuer gewesen sein.« Er brauchte nicht mehr zu sagen.
    »Moghedien«, hauchte sie. Oh, es hatte auch ein anderer der Verlorenen oder vielleicht jemand von den Schwarzen Ajah sein können, aber sie wusste es. Nun, sie hatte Moghedien nicht nur einmal, sondern auch noch ein zweites Mal besiegt. Sie konnte es, wenn nötig, auch ein drittes Mal tun. Ihre Miene schien ihre Zuversicht nicht widerzuspiegeln.
    »Hab keine Angst«, sagte Lan und berührte ihre Wange. »Hab niemals Angst, wenn ich in der Nähe bin. Wenn du Moghedien gegenübertreten musst, werde ich dafür sorgen, dass du ausreichend zornig bist, um die Macht zu lenken. Ich scheine in dieser Richtung ein gewisses Talent zu besitzen.«
    »Du wirst mich niemals wieder erzürnen«, begann sie, hielt dann inne und sah ihn mit geweiteten Augen an. »Ich bin nicht zornig«, sagte sie zögernd.
    »Jetzt nicht, aber wenn es nötig ist …«
    »Ich bin nicht zornig«, wiederholte sie lachend. Sie freute sich, schlug sich mit den Fäusten an die Brust und lachte. Saidar erfüllte sie, nicht nur mit Lebendigkeit und Freude, sondern dieses Mal auch mit Ehrfurcht. Sie streichelte mit federartigen Strängen Luft seine Wangen. »Ich bin nicht zornig, Lan«, flüsterte sie.
    »Dein Widerstand ist gebrochen.« Er grinste und teilte ihre Freude, aber es war keine Wärme in seinem Blick.
    Ich werde auf dich aufpassen, Lan Mandragoran, versprach sie im Stillen. Ich werde dich nicht sterben lassen. Sie lehnte sich an seine Brust und erwog, ihn zu küssen, und sogar … Du bist nicht Calle Coplin, sagte sie sich fest.
    Plötzlich kam ihr ein entsetzlicher Gedanke. Umso entsetzlicher, weil es ihr nicht früher eingefallen war. »Die Ruderer?«, sagte sie leise. »Meine Wächter?« Er schüttelte schweigend den Kopf, und sie seufzte. Leibwächter. Licht, sie hatten ihren Schutz gebraucht und nicht umgekehrt Vier weitere Tode zulasten Moghediens. Vier zusätzlich zu Tausenden, aber diese betrafen sie persönlich. Nun, sie würde sich ein andermal mit Moghedien auseinandersetzen.
    Sie erhob sich und überlegte, was sie mit ihrer Kleidung tun könnte. »Lan, lässt du die Ruderer umkehren? Sage ihnen, sie sollen alles geben.« Also würde sie den Palast erst bei Einbruch der Nacht Wiedersehen. »Und finde heraus, ob einer von ihnen einen Kamm besitzt.« So konnte sie Nesta nicht gegenübertreten.
    Er nahm seinen Mantel und sein Schwert und verbeugte sich vor ihr. »Wie Ihr befehlt, Aes Sedai.«
    Sie schürzte die Lippen und beobachtete, wie sich die Tür hinter ihm schloss. Lachte er sie tatsächlich aus? Sie würde darauf wetten, dass jemand auf der Windläufer eine Eheschließung durchführen konnte. Und nach dem, was sie bisher vom Meervolk gesehen hatte, würde sie auch wetten, dass Lan Mandragoran feststellen würde, dass er zu tun versprach, was man ihm befahl. Sie würden sehen, wer dann lachte.
    Das Boot schlingerte und rollte und drehte sich langsam, und ihr Magen schlingerte mit ihm.
    »Oh, Licht!«, stöhnte sie, während sie auf die Bank sank. Warum hatte sie das nicht zusammen mit ihrem Widerstand verlieren können? Saidar festzuhalten, sich jeden Luftzugs auf ihrer Haut bewusst, machte es nur schlimmer. Loszulassen half auch nicht. Ihr würde nicht wieder übel werden. Sie würde Lan ein für alle Mal besitzen. Dies würde noch ein wundervoller Tag werden. Wenn nur das Gefühl wiche, dass ein Sturm aufkam.
    Die Sonne stand fahl unmittelbar über den Dachfirsten, als Elayne an die Tür klopfte. Feiernde tanzten und tollten auf der Straße hinter ihr und erfüllten die Luft mit ihrem Lachen und Singen und dem Duft von Parfüm. Sie wünschte sich beiläufig, sie hätte die Gelegenheit gehabt, das Fest wirklich zu genießen. Ein Kostüm wie Birgittes zu tragen hätte vielleicht Spaß gemacht. Oder auch eines wie das, welches sie heute morgen an Lady Riselle, einer von Tylins Begleiterinnen, gesehen hatte. Solange sie ihre Maske hätte aufbehalten können. Sie klopfte erneut und dieses Mal fester.
    Eine grauhaarige Dienerin

Weitere Kostenlose Bücher