Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
das Herz zusammenzog –, umklammerte seine Seite, fiel gegen Cadsuane, klammerte sich an sie, um sich aufrecht zu halten, und zog sie mit zu Boden.
    »Geht mir aus dem Weg!«, schrie eine der anderen Schwestern – Samitsu, dachte Min –, und plötzlich wurden Min die Füße weggerissen. Sie stöhnte, als sie zusammen mit Caraline, die ein atemloses »Blut und Feuer!«, fauchte, schwer auf den Hang prallte.
    »Aus dem Weg!«, schrie Samitsu erneut, als Darlin mit seinem Schwert auf Fain zusprang. Der knochendürre Mann bewegte sich mit erschreckender Schnelligkeit, warf sich nieder und rollte aus Darlins Reichweite. Seltsamerweise gackerte er vor Lachen, während er aufsprang und davonlief und fast augenblicklich von der Undurchdringlichkeit verschluckt wurde.
    Min richtete sich zitternd auf.
    Caraline war weitaus energischer. »Ich sage Euch jetzt Folgendes, Aes Sedai«, begann sie mit kalter Stimme, während sie heftig ihre Röcke abklopfte. »So lasse ich mich nicht behandeln. Ich bin Caraline Damodred, Hohe Herrin des Hauses …«
    Min hörte auf zu lauschen. Cadsuane saß auf dem Hang über ihnen und hielt Rands Kopf auf ihrem Schoß. Es war nur ein Schnitt gewesen. Fains Dolch konnte nicht mehr berührt haben als … Min warf sich mit einem Aufschrei vorwärts. Aes Sedai oder nicht – sie schob die Frau von Rand fort und barg seinen Kopf in ihren Armen. Seine Augen waren geschlossen, der Atem kam stoßweise, sein Gesicht fühlte sich heiß an.
    »Helft ihm!«, schrie sie Cadsuane wie ein Echo der fernen Schreie im Nebel an. »Helft ihm!« Ein Teil von ihr erkannte, dass es nicht viel Sinn ergab, nachdem sie die Aes Sedai fortgedrängt hatte, aber sein Gesicht schien ihre Hand zu verbrennen und ihren Verstand.
    »Samitsu, schnell«, sagte Cadsuane, erhob sich und richtete ihre Stola. »Mein Talent des Heilens genügt bei seinem Zustand nicht.« Sie legte eine Hand auf Mins Kopf. »Kind, ich werde den Jungen kaum sterben lassen, solange ich ihm keine Manieren beigebracht habe. Hört auf zu weinen.«
    Es war seltsam. Min war überzeugt, dass die Frau bei ihr keine Macht angewandt hatte, und doch glaubte sie ihr. Ihm Manieren beibringen. Das würde ein schöner Kampf. Sie ließ Rands Kopf los, wenn auch widerwillig, und zog sich auf Knien zurück. Sehr seltsam. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass sie geweint hatte, und doch genügte Cadsuanes Versicherung, den Tränenfluss einzudämmen. Sie rieb sich mit dem Handballen über die Wangen, während sich Samitsu neben Rand kniete und ihre Fingerspitzen an seine Stirn legte. Min fragte sich, warum sie seinen Kopf nicht in beide Hände nahm, wie Moiraine es getan hatte.
    Plötzlich verkrampfte Rand sich, keuchte und schlug so fest um sich, dass er die Gelbe mit einem Arm umwarf. Sobald sie ihn nicht mehr berührte, beruhigte er sich. Min kroch näher heran. Er atmete leichter, aber er hatte die Augen noch immer geschlossen. Min berührte seine Wange. Sie war kühler als zuvor, aber immer noch zu warm. Und blass.
    »Etwas stimmt nicht«, sagte Samitsu verdrießlich, während sie sich aufsetzte. Sie zog Rands Mantel zur Seite und riss eine große Lücke in sein blutgetränktes Hemd.
    Der Schnitt von Fains Dolch, der nicht länger als ihre Hand und nicht tief war, verlief genau über der alten runden Narbe. Min konnte sogar in dem schwachen Licht erkennen, dass die Ränder des Schnittes angeschwollen und entzündet waren, als sei die Wunde tagelang nicht versorgt worden. Sie blutete nicht mehr, aber sie hätte verschwunden sein sollen. Das bewirkte die Heilung: Wunden schlossen sich unmittelbar vor jedermanns Augen.
    »Dies«, verkündete Samitsu in belehrendem Tonfall, wobei sie leicht die Narbe berührte, »erweckt den Anschein einer Zyste, die aber voller Bösem anstatt voller Eiter ist. Und dies …« – Sie strich mit dem Finger die Wunde entlang –, »scheint voll eines anderen Übels.« Plötzlich sah sie die über ihr stehende Grüne stirnrunzelnd an, und ihre Stimme wurde störrisch und abwehrend. »Wenn ich die entsprechenden Worte kennen würde, Cadsuane, würde ich sie gebrauchen. Ich habe noch nie etwas Ähnliches gesehen. Niemals. Aber so viel kann ich Euch sagen: Er wäre jetzt bereits tot, wenn ich einen Augenblick langsamer gehandelt hätte oder Ihr es nicht zuerst versucht hättet. Wie es aussieht …« Die Gelbe Schwester schien mit einem Seufzen zusammenzusacken. »Wie es aussieht, glaube ich, dass er dennoch sterben wird.«
    Min schüttelte

Weitere Kostenlose Bücher