Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)
Nerim hat schon mit mir alle Hände voll zu tun. Außerdem wird Nerim zu Talmanes zurückgehen. Wenn Ihr wollt, übernehme ich Euch selbst.« Er hatte sich daran gewöhnt, einen Diener zu haben, und es waren harte Zeiten für einen Mann auf Arbeitssuche.
»Das würde mir sehr gefallen, mein Lord«, sagte der Bursche schwermütig. »Der junge Olver erinnert mich stark an den Sohn meiner jüngsten Schwester.«
Aber als sie Mats frühere Räume betraten, war Lady Riselle dort, die weitaus schicklicher gekleidet war als zu dem Zeitpunkt, als Mat sie das letzte Mal gesehen hatte, und sie war ganz allein.
»Warum hätte ich ihn an mich binden sollen?«, sagte sie, während sich ihr wirklich erstaunlicher Busen vor Gemütsbewegung hob, als sie ihre Fäuste in die Hüften stemmte. Das Entchen der Königin sollte anscheinend Untergebenen der Königin gegenüber keinen schnippischen Ton anschlagen. »Wenn man einem Jungen die Flügel zu stark stutzt, wird er niemals ein richtiger Mann. Er hat seine Leseübungen auf meinen Knien gemacht – er hätte vielleicht den ganzen Tag gelesen, wenn ich es zugelassen hätte –, und er hat seine Zahlen geübt, sodass ich ihn gehen ließ. Warum sorgt Ihr Euch so? Er hat versprochen, bei Sonnenuntergang zurück zu sein, und er scheint großen Wert auf die Einhaltung seiner Versprechen zu legen.«
Mat stellte den Ashandarei in seine alte Ecke und wies die anderen Männer an, ihre Lasten abzulegen und Vanin und die übrigen Rotwaffen zu suchen. Dann ließ er von Riselles aufsehenerregendem Busen ab und ging zu den Räumen, die sich Nynaeve und die anderen Frauen teilten. Sie waren alle im Wohnzimmer und Lan ebenso, den Umhang des Behüters bereits über den Rücken gelegt und die Satteltaschen auf den Schultern. Anscheinend seine und Nynaeves Satteltaschen. Eine beachtliche Anzahl Kleiderbündel und nicht sehr kleiner Kisten lagen und standen überall auf dem Boden. Mat fragte sich, ob sie Lan dazu bringen könnten, diese auch zu tragen.
»Natürlich musst du ihn suchen, Mat Cauthon«, erklärte Nynaeve. »Glaubst du, wir würden das Kind einfach im Stich lassen?« Wenn man sie hörte, hätte man glauben können, dass genau das seine Absicht gewesen wäre.
Er wurde jäh mit Hilfsangeboten überschwemmt, nicht nur, dass Nynaeve und Elayne vorschlugen, den Aufbruch zum Bauernhof zu verschieben, sondern Lan, Birgitte und Aviendha boten auch an, sich an der Suche zu beteiligen. Lan ging eiskalt daran, grimmig wie immer, aber Birgitte und Aviendha …
»Mir würde das Herz brechen, wenn dem Jungen etwas zustieße«, sagte Birgitte, und Aviendha fügte ebenso herzlich hinzu: »Ich habe schon immer gesagt, dass du nicht richtig für ihn sorgst.«
Mat knirschte mit den Zähnen. Olver könnte in den Straßen der Stadt sehr wohl immer wieder in Gefahr geraten, bevor er bei Sonnenuntergang in den Palast zurückkehrte. Er hielt seine Versprechen, aber es bestand keine große Wahrscheinlichkeit, dass er auch nur einen Moment der Freiheit aufgeben würde, wenn es nicht sein müsste. Mehr Augen würden eine schnellere Suche bedeuten, besonders wenn alle Heilerinnen sich daran beteiligten. Er zögerte drei Herzschläge lang. Er hatte eigene Versprechen zu halten, obwohl er klug genug war, es nicht zu sagen.
»Die Schale ist zu wichtig«, belehrte er sie. »Dieser Gholam ist noch immer dort draußen und vielleicht auch Moghedien, und natürlich die Schwarze Ajah.« Die Würfel polterten in seinem Kopf. Es würde Aviendha nicht gefallen, mit Nynaeve und Elayne in einen Topf geworfen zu werden, aber in diesem Moment kümmerte es ihn nicht. Er wandte sich an Lan und Birgitte. »Beschützt sie, bis ich zu euch stoßen kann. Beschützt sie alle.«
Aviendha erwiderte überraschend: »Das werden wir. Ich verspreche es.« Sie betastete den Griff ihres Dolches. Sie erkannte anscheinend nicht, dass sie eine derjenigen war, die beschützt werden mussten.
Nynaeve und Elayne erkannten es. Nynaeves Blick schien sich jäh in seinen Schädel zu bohren. Er erwartete, dass sie an ihrem Zopf ziehen würde, aber seltsamerweise zuckte ihre Hand nur hin, bevor sie sie entschlossen wieder senkte. Elayne begnügte sich damit, das Kinn anzuheben, ihre großen blauen Augen waren eisig. Jetzt war kein Grübchen zu sehen.
Lan und Birgitte erkannten es ebenfalls.
»Nynaeve ist mein Leben«, sagte Lan schlicht, während er eine Hand auf ihre Schulter legte. Sie wirkte seltsamerweise plötzlich sehr traurig, und dann biss
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