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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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und Ställe, eine große Schmiede und die niedrigen Häuser, in denen die Diener Schutz gefunden hatten, alle rot und blau getüncht, die das größte Gebäude umgaben. Es wurde das Gutshaus genannt, unter dunkelgrünen Dachziegeln drei Stockwerke hoch, das Gebäude selbst in einem helleren, mit Gelb durchsetzten Grün gehalten, auf einem breiten, von Menschen errichteten Steinhügel von zehn Schritt Höhe. Jumai und Gai’chain stiegen die lange Rampe hoch, die zur Tür des Gebäudes führte, und betraten die kunstvoll geschnitzten Balkone, die es umgaben.
    Die Steinmauern und Paläste in Cairhien hatten sie nicht halb so stark beeindruckt. Dieses Gebäude war farblich wie ein Wagen der Verlorenen gehalten, aber dennoch großartig. Die Vermutung hätte nahegelegen, dass es sich diese Leute bei so vielen Bäumen leisten konnten, alles aus Holz zu erbauen. Konnte niemand außer ihr erkennen, wie reich dieses Land war? Es verrichteten mehr weiß gekleidete Gai’chain ihre Aufgaben, als alle zwanzig Septen jemals zuvor beschäftigt hatten, fast halb so viele wie Jumai! Niemand beschwerte sich mehr darüber, dass Feuchtländer zu Gai’chain gemacht wurden. Sie waren so fügsam! Ein junger Mann mit großen Augen in grobem Leinen eilte, einen Korb umklammernd, vorüber, starrte die Menschen um ihn an und stolperte über den Saum seines Gewands. Sevanna lächelte. Der Vater dieses Mannes hatte sich der Herr dieses Ortes genannt und getobt, sie und ihr Volk würden für ihre Ausschreitungen gejagt werden, aber jetzt trug er Weiß und arbeitete ebenso hart wie sein Sohn, seine Frau und seine anderen Töchter und Söhne. Die Frauen hatten viel edlen Schmuck und wunderschöne Seide besessen, und Sevanna hatte nur die erste Auswahl getroffen. Ein reiches Land und so ergiebig.
    Die Frauen hinter ihr waren am Rande des Waldes jäh stehen geblieben, um miteinander zu sprechen. Sie hörte ihre Worte, was ihre Stimmung jäh wieder umschlagen ließ.
    »… wie viele Aes Sedai für diese Seanchaner kämpfen«, sagte Tion gerade. »Das müssen wir in Erfahrung bringen.« Someryn und Modarra murmelten zustimmend.
    »Ich halte das nicht für bedeutsam«, warf Rhiale ein. Zumindest erstreckte sich ihre Widerspenstigkeit auch auf andere. »Ich glaube nicht, dass sie kämpfen werden, wenn wir sie nicht angreifen. Denkt daran, sie haben nichts getan, ehe wir gegen sie vorgingen, nicht einmal, um sich zu verteidigen.«
    »Und als sie sich wehrten«, sagte Meira ärgerlich, »sind dreiundzwanzig von uns gestorben! Und mehr als zehntausend Algai’d’siswai sind ebenfalls nicht zurückgekehrt. Wir sind hier kaum noch ein Drittel, selbst wenn man die Bruderlosen mitzählt.« Sie sprach diesen Namen verächtlich aus.
    »Das war Rand al’Thors Werk!«, belehrte Sevanna sie scharf. »Anstatt zu beklagen, was er gegen uns unternommen hat, denkt lieber darüber nach, was wir tun können, wenn er uns gehört!« Wenn er mir gehört, dachte Sevanna. Die Aes Sedai hatten ihn gefangen genommen und einige Zeit festgehalten, aber sie besaß etwas, was sie nicht besessen hatten, sonst hätten sie es benutzt. »Denkt stattdessen daran, dass wir die Aes Sedai fast besiegt hatten, bis er sich auf ihre Seite schlug. Aes Sedai sind nichts!«
    Ihre Bemühungen, den Mut der Frauen zu schüren, hatten erneut keine sichtbare Wirkung. Sie konnten sich nur daran erinnern, dass die Speere bei dem Versuch, Rand al’Thor gefangen zu nehmen, zerbrochen worden waren, und sie mit ihnen. Modarra hätte ihre gesamte Sept verlieren können, und selbst Tion runzelte unbehaglich die Stirn und erinnerte sich zweifellos daran, dass auch sie wie eine verängstigte Ziege davongelaufen war.
    »Weise Frauen«, meldete sich eine männliche Stimme hinter Sevanna zu Wort, »ich wurde geschickt, Euch um Eure Meinung zu bitten.«
    Sofort wurden die Mienen aller Frauen wieder gleichmütig. Was sie nicht erreichte, hatte er schon durch seine bloße Anwesenheit geschafft. Keine Weise Frau würde jemand anderem als einer anderen Weisen Frau gestatten, sie die Haltung verlieren zu sehen. Alarys hörte auch auf, über ihr Haar zu streichen, das sie über die Schulter gelegt hatte. Offensichtlich erkannte keine von ihnen den Mann. Sevanna aber glaubte ihn zu erkennen.
    Er betrachtete sie ernst mit seinen grünen Augen, die weitaus älter wirkten als sein glattes Gesicht. Er besaß volle Lippen, aber um seinen Mund lag ein Zug, als hätte er vergessen, wie man lächelt. »Ich bin Kinhuin von

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