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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Reichtum an, aber was auch immer sie bewog, die Leute von Forel Markt waren überaus bereit, im Austausch für zwei Rubine mittelmäßiger Größe, einen großen Mondstein und einen kleinen Feuertropfen so viele dicke, teilweise kaum getragene Kleidungsstücke heranzuschaffen, wie ihre Besucher wünschten.
    »Sehr großzügig von ihnen«, murrte Nynaeve verärgert, als die Leute begannen, Kleider aus ihren Kisten und Dachböden auszugraben. Ein beständiger Strom von Menschen marschierte mit Armen voller Kleidung in das Gasthaus. »Mit diesen Steinen könnte man das ganze Dorf kaufen!« Aviendha zuckte die Achseln. Sie hätte eine Handvoll Edelsteine hergegeben, wenn Reanne nicht eingeschritten wäre.
    Merilille schüttelte den Kopf. »Wir haben, was sie wollen, aber sie haben auch, was wir wollen. Ich fürchte, das bedeutet, dass sie den Preis bestimmen.« Was nur allzu sehr dem Verhältnis zum Meervolk entsprach. Nynaeve fühlte sich entschieden unwohl.
    Als sie in einem Gang des Gasthauses allein waren, fragte Elayne Aviendha, woher sie ein solches Vermögen an Edelsteinen hatte, und noch dazu eines, das sie so eifrig loswerden wollte. Sie erwartete als Antwort von ihrer Nächstschwester, es sei Beute aus dem Stein von Tear oder vielleicht aus Cairhien.
    »Rand al’Thor hat mich getäuscht«, murrte Aviendha verdrießlich. »Ich habe versucht, mich von meinem Toh ihm gegenüber freizukaufen. Ich weiß, dass das der ehrloseste Weg ist«, begehrte sie auf, »aber ich habe keine andere Möglichkeit gesehen, und er hatte leichtes Spiel mit mir! Warum tut ein Mann, wenn man die Dinge logisch überdenkt, stets etwas vollkommen Unlogisches und gewinnt dennoch die Oberhand?«
    »Ihre hübschen Köpfe sind so wirr, dass eine Frau nicht erwarten darf, ihren Gedankengängen zu folgen«, belehrte Elayne sie. Angesichts des Beutels voller wertvoller Edelsteine im Besitz ihrer Nächstschwester fragte sie nicht, welches Toh Aviendha freizukaufen beabsichtigt hatte oder wie der Versuch geendet hatte. Es war schon ohne die Vorstellung, wo dies hinführen sollte, schwer genug, über Rand zu sprechen.
    Der Schnee machte noch mehr als nur warme Kleidung nötig. Gegen Mittag, als das Schneegestöber weiter zunahm, schritt Renaile die Treppe in den Gemeinschaftsraum hinab. Sie verkündete, dass ihr Teil des Handels erfüllt sei, und forderte nicht nur die Schale der Winde, sondern auch Merilille. Die Graue Schwester starrte sie bestürzt an – wie auch viele andere. Die Bänke waren mit den Kusinen besetzt, die jetzt an der Reihe waren, ihr Mittagsmahl einzunehmen. Bedienungen liefen umher und versorgten diese dritte Gruppe. Renaile sprach laut und vernehmlich, und aller Augen im Raum wandten sich ihr zu.
    »Ihr könnt jetzt mit Eurer Lektion beginnen«, belehrte Renaile die verblüffte Aes Sedai. »Geht in meine Räume hinauf.« Merilille wollte widersprechen, aber die Windsucherin der Herrin der Schiffe stemmte mit kalter Miene die Fäuste in die Hüften. »Wenn ich einen Befehl gebe, Merilille Ceandevin«, sagte sie frostig, »erwarte ich, dass jedermann an Deck springt. Und jetzt springt Ihr!«
    Merilille sprang nicht wirklich, aber sie riss sich zusammen und stieg, mehr oder weniger von Renaile gescheucht, die Treppe hinauf. Sie hatte aufgrund ihres Versprechens keine andere Wahl. Reanne bemühte sich um Fassung. Alise und die untersetzte Sumeko, die noch immer ihren roten Gürtel trug, schauten nachdenklich drein.
    In den folgenden Tagen behielt Renaile Merilille, außer wenn sie mit einer anderen Windsucherin unterwegs war, in ihrer Nähe, gleichgültig, ob sie sich auf Pferden einen schneebedeckten Weg entlangmühten, durch die Straßen eines Dorfes gingen oder auf einem Bauernhof Quartier zu finden hofften. Das Schimmern Saidars umgab die Graue Schwester und ihre Eskorte fast ununterbrochen, und Merilille führte ein Gewebe nach dem anderen vor. Die blasse Cairhienerin war merklich kleiner als jede der dunklen Meervolk-Frauen, aber zunächst gelang es Merilille durch die reine Macht der Gelassenheit der Aes Sedai, größer zu erscheinen. Schon bald wirkte sie jedoch ständig erschreckt. Elayne erfuhr, als sie einmal alle Betten zum Schlafen hatten, was nur selten der Fall war, dass Merilille sich einen Raum mit Pol, ihrer Dienerin, und den Schülern der Windsucherinnen, Talaan und Metarra, teilte. Elayne war sich nicht sicher, was das über Merililles Status verriet. Die Windsucherinnen stellten sie eindeutig nicht auf eine

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