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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Seidenmantel. Die Seanchaner sollten wissen, wer gekommen war, um sie zu vernichten.
    Auf einer weiten Ebene saß er auf Tai’daishar und beobachtete ungeduldig, wie die Adligen auf den Hügeln umherliefen. Nicht weit entfernt saßen Gedwyn und Rochaid vor ihren Männern im Sattel, die eine exakte Linie bildeten, die Geweihten vorn und die Soldaten hinter ihnen aufgereiht. Es hatten ebenso viele Männer graues oder schütteres Haar wie junge Männer dabei waren – mehrere waren im gleichen Alter wie Hopwil oder Morr –, aber jeder Einzelne von ihnen war ausreichend stark im Gebrauch der Macht, um ein Wegetor zu gestalten. Flinn und Dashiva warteten in zwangloser Ansammlung mit Adley und Morr, Hopwil und Narishma hinter Rand, desgleichen zwei berittene Bannerträger in starrer Haltung, der eine ein Tairener, der andere ein Cairhiener, deren Brustpanzer, Helme und stahlverstärkte Panzerhandschuhe glänzend poliert waren. Das karmesinrote Banner des Lichts und das lange weiße Drachenbanner hingen schlaff und tropfnass herab. Rand hatte die Macht in seinem Zelt ergriffen, wo sein kurzzeitiges Taumeln nicht bemerkt würde, sodass der spärliche Regen ihn und sein Pferd nicht berührte.
    Heute empfand er den Makel auf Saidin besonders stark, wie dickflüssiges, übel riechendes Öl, das in seine Poren eindrang und seine Knochen und selbst seine Seele zutiefst befleckte. Er hatte geglaubt, sich in gewisser Weise an die Widerwärtigkeit gewöhnt zu haben, aber heute bereitete sie ihm sogar stärkere Übelkeit als das gefrorene Feuer und die geschmolzene Kälte Saidins . Er hielt jetzt so oft wie möglich an der Quelle fest und akzeptierte die Widerwärtigkeit, um das neue Unwohlsein bei ihrem Ergreifen zu meiden. Es könnte seinen Tod bedeuten, wenn er zuließe, dass das Unwohlsein ihn von diesem Kampf ablenkte. Vielleicht hing es irgendwie mit den Schwindelanfällen zusammen. Licht, er durfte noch nicht wahnsinnig werden, und er durfte nicht sterben. Noch nicht. Es war noch so vieles zu tun.
    Er presste sein linkes Bein gegen Tai’daishars Flanke, nur um das längliche, zwischen den Steigbügelgurt und die karmesinrote Satteldecke geschnallte Bündel zu spüren. Jedes Mal, wenn er dies tat, schlängelte sich etwas über die Außenhülle des Nichts. Erwartung und vielleicht ein Hauch von Angst. Der gut ausgebildete Wallach drängte nach links, und Rand musste ihn zurückhalten. Wann würden die Adligen endlich Aufstellung genommen haben? Er knirschte ungeduldig mit den Zähnen.
    Er konnte sich daran erinnern, dass er in seiner Kindheit Männer lachend darüber reden gehört hatte, dass der Dunkle König Semirhage verprügeln würde, wenn bei Sonnenschein Regen fiele. Das Lachen hatte jedoch eher unbehaglich geklungen, und der knochige alte Cenn Buie höhnte daraufhin stets, Semirhage wäre danach zornig und verärgert und würde kleine Jungen stehlen, die den Älteren im Weg standen. Das hatte genügt, Rand zu vertreiben, als er noch klein war. Er wünschte, Semirhage würde jetzt tatsächlich kommen, genau in diesem Moment. Er würde sie zum Weinen bringen.
    Nichts bringt Semirhage zum Weinen, murmelte Lews Therin. Sie lässt andere Menschen Tränen vergießen, aber sie selbst hat keine Tränen.
    Rand lachte leise. Wenn sie heute käme, würde er sie zum Weinen bringen. Semirhage und die übrigen Verlorenen alle zusammen. Und ganz sicher würde er die Seanchaner zum Weinen bringen.
    Nicht jedermann war über die von ihm ausgegebenen Befehle erfreut. Sunamons öliges Lächeln schwand, als er glaubte, Rand sähe es nicht. Torean hatte eine Flasche in seinen Satteltaschen, zweifellos Brandy, oder vielleicht auch mehrere Flaschen, weil er beständig trank und ihm der Alkohol niemals auszugehen schien. Semaradrid, Marcolin und Tihera erschienen vor Rand, um mit finsteren Gesichtern gegen die geringe Anzahl der Männer zu protestieren. Vor wenigen Jahren hätte ein Heer von sechstausend Mann noch für jeden Krieg genügt, aber sie hatten nun Heere mit Zehntausenden und sogar Hunderttausenden von Männern gesehen, wie zu Artur Falkenflügels Zeiten, und wollten noch weitaus mehr Männer aufbieten, um die Seanchaner anzugreifen. Er schickte sie verärgert fort. Sie verstanden nicht, dass schon fünfzig Asha’man eine so große Schlagkraft besaßen, wie man sie sich nur wünschen konnte. Rand fragte sich, wie sie reagiert hätten, wenn er ihnen mitgeteilt hätte, dass er allein schon genug Schlagkraft besaß. Er hatte

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