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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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bereits erwogen, dies selbst zu erledigen. Es könnte vielleicht noch dazu kommen.
    Weiramon ritt heran. Er nahm nicht gern Befehle von Bashere entgegen, und es gefiel ihm auch nicht, dass sie in die Berge zogen – es war sehr schwer, in den Bergen einen angemessenen Angriff auszuführen.
    »Der Saldaeaner ist anscheinend der Ansicht, ich sollte an der rechten Flanke reiten«, murrte Weiramon verächtlich. Er zuckte die Achseln, als sei dies aus einem unbestimmten Grund eine schwere Beleidigung. »Und die Fußsoldaten, mein Lord Drache. Ich denke wirklich …«
    » Ich denke, Ihr solltet Eure Leute bereit machen«, sagte Rand kalt. Ein Teil dieser Kälte war auf sein Schweben in gefühlloser Leere zurückzuführen. »Sonst werdet Ihr an keiner Flanke reiten.« Er meinte damit, dass er den Mann zurücklassen würde, wenn er nicht rechtzeitig bereit wäre. Ein solcher Narr konnte gewiss nicht viel anrichten, wenn man ihn an diesem entlegenen Fleck mit nur wenigen Waffenträgern zurückließe. Rand würde zurück sein, bevor er auch nur ein Dorf erreicht hätte.
    Alles Blut wich aus Weiramons Gesicht. »Wie mein Lord Drache befiehlt«, sagte er ungewöhnlich rasch und wendete sein Pferd, noch bevor er zu Ende gesprochen hatte. Er ritt heute einen großen Kastanienbraunen mit gewölbter Brust.
    Die blasse Lady Ailil verhielt ihr Pferd vor Rand, begleitet von der Hochdame Anaiyella, die zusammen ein seltsames Paar bildeten, und das nicht nur, weil ihre Nationen verfeindet waren. Ailil war für eine Cairhienerin groß, und jeden Zoll strahlte sie Würde und Exaktheit aus, von der Wölbung ihrer Augenbrauen bis zur Biegung ihres rot behandschuhten Handgelenks und der Art, wie ihr mit einem perlenbesetzten Kragen versehener Regenumhang über den Rumpf ihrer rauchgrauen Stute fiel. Anders als Semaradrid oder Marcolin, Weiramon oder Tihera blinzelte sie nicht einmal beim Anblick der um Rand herabrinnenden Regentropfen. Anaiyella blinzelte jedoch und keuchte. Dann kicherte sie hinter vorgehaltener Hand. Anaiyella war gertenschlank und auf geheimnisvolle Art hübsch. Ihr Regenumhang wies einen rubinbesetzten Kragen auf und war zusätzlich mit Goldfäden bestickt, aber damit endete auch schon jegliche Ähnlichkeit mit Ailil. Anaiyella war ganz gezierte Eleganz und lächelte einfältig. Als sie sich verneigte, beugte auch ihr weißer Wallach die Vorderbeine. Das tänzelnde Tier war prächtig, aber Rand vermutete, dass es keinen Charakter hatte. Genau wie seine Herrin.
    »Mein Lord Drache«, begann Ailil, »ich muss erneut gegen meine Einbindung in diesen … Feldzug protestieren.« Ihre Stimme klang kühl und unbeteiligt, wenn auch nicht unfreundlich. »Ich werde meine Gefolgsleute Euren Befehlen gemäß anweisen, aber ich hege keinerlei Wunsch, mitten in eine Schlacht zu geraten.«
    »O nein«, fügte Anaiyella mit leichtem Erschaudern hinzu. Selbst ihr Tonfall klang einfältig. »Schlachten sind unangenehm, das sagt jedenfalls mein Pferdemeister. Ihr werdet uns doch nicht zwingen mitzugehen, mein Lord Drache? Wir haben gehört, Ihr würdet mit Frauen besonders umsichtig verfahren. Nicht wahr, Ailil?«
    Rand war so überrascht, dass das Nichts einbrach und Saidin schwand. Regentropfen begannen durch sein Haar zu rinnen und seinen Mantel zu durchtränken, aber während er den hohen Sattelknauf umklammerte, um sich aufrecht zu halten, als er vier Frauen anstatt zweien sah, war er einen Moment zu benommen, um es zu bemerken. Wie viel wussten sie? Sie hatten es gehört ? Wie viele Leute wussten es schon? Woher wusste es überhaupt jemand? Licht, die Gerüchte behaupteten, er hätte Morgase, Elayne, Colavaere und wahrscheinlich noch hundert weitere Frauen getötet, und eine jede auf schlimmere Art als die vorige! Er schluckte gegen seine Übelkeit an, die nur zum Teil durch Saidin bedingt war. Verdammt, wie viele Spione beobachten mich tatsächlich? Der Gedanke war ein Grollen.
    Die Toten beobachten, flüsterte Lews Therin. Die Toten schließen ihre Augen niemals. Rand erschauderte.
    »Ich versuche, mit Frauen umsichtig umzugehen«, belehrte er sie, als er sich wieder im Griff hatte. »Darum möchte ich, dass Ihr in den nächsten Tagen in meiner Nähe bleibt. Aber wenn Euch der Gedanke so sehr widerstrebt, könnte ich einen der Asha’man abstellen und Euch zur Schwarzen Burg bringen lassen. Dort wärt Ihr sicher.«
    Anaiyella lachte affektiert, aber ihr Gesicht wurde grau.
    »Danke, nein«, sagte Ailil kurz darauf vollkommen ruhig.

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