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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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steilen, bewaldeten Hängen umgeben. Nur eine Ziege konnte hier abseits der Pässe eindringen, die er einsehen konnte. Mit den Damane würde er jedermann in Stücke reißen, der versuchte, über diese morastige Wiese hinweg anzugreifen. Er hatte dennoch alle benachrichtigt. Griffe der Feind direkt an, dann träfe er ein, bevor irgendwelche Verstärkung käme, die bestenfalls drei Tage brauchte. Wie waren sie ungesehen so weit gekommen?
    Er hatte die letzten Schlachten der Vereinigung um zweihundert Jahre verpasst, aber einige jener Aufstände waren schwerwiegend gewesen. Zwei Jahre Kämpfe in Marendalar, dreißigtausend Tote und fünfzigmal so viele, die per Schiff als Eigentum aufs Festland zurückkehrten. Eigenartiges zu bemerken hielt einen Soldaten am Leben. Bakuun befahl, das Lager abzubauen und alle Spuren zu beseitigen, und führte seine Männer zu den bewaldeten Hügeln. Dunkle Wolken zogen im Osten auf. Ein weiterer dieser verfluchten Stürme kam auf.

KAPITEL 23

    Kriegswirren
    D er Regen hatte vorübergehend aufgehört. Rand führte Tai’daishar um einen entwurzelten Baum herum und blickte stirnrunzelnd auf einen toten Mann hinab, der auf dem Rücken hinter dem Baumstamm lag. Der Bursche war klein und gedrungen, das Gesicht faltig und seine Rüstung ganz aus blauen und grünen Plättchen. Blicklos starrte er in die schwarzen Wolken über ihnen. Er ähnelte Eagan Padros sehr, bis hin zu dem fehlenden Bein. Offensichtlich ein Offizier. Das Schwert neben seiner ausgestreckten Hand besaß ein in der Form einer Frau geschnitztes Elfenbeinheft, und sein glänzender Helm, der wie der Kopf eines riesigen Insekts aussah, wies zwei lange, dünne blaue Federn auf.
    Entwurzelte und zersplitterte Bäume, einige hell lodernd in Flammen, lagen auf gut fünfhundert Schritt Breite über den Berghang verstreut, wie auch Leichname mit gebrochenen Gliedern oder in Stücke gerissen, als Saidin den Berghang verheerte. Die meisten trugen Stahlschleier über den Gesichtern und Brustharnische mit waagerechten farbigen Streifen. Dem Licht sei Dank, dass keine Frauen dabei waren. Die verletzten Pferde waren getötet worden – noch etwas, wofür man dankbar sein musste. Es war unglaublich, wie laut ein Pferd schreien konnte.
    Denkst du, die Toten schweigen? Lews Therins Lachen klang rau. Glaubst du das? Gequälter Zorn schwang in seiner Stimme mit. Die Toten schreien mich an.
    Mich auch, dachte Rand betrübt. Ich kann es nicht ertragen, ihnen zuzuhören, aber wie bringt man sie zum Schweigen! Lews Therin begann, um seine verlorene Ilyena zu weinen.
    »Ein großer Sieg«, psalmodierte Weiramon hinter Rand und murrte dann: »Aber es ist nur wenig Ehre damit verbunden. Die alte Kampfart ist die beste.« Schlamm befleckte Rands Mantel überall, aber Weiramon schien überraschenderweise noch ebenso unbeeinträchtigt wie auf der Silberstraße. Sein Helm und seine Rüstung glänzten. Wie war ihm das gelungen? Die Taraboner hatten letztendlich angegriffen und Lanzen und Mut gegen die Eine Macht aufgeboten. Weiramon hatte seinen Angriff geführt, um sie zu vernichten, ohne den Befehl dazu und gefolgt von allen Tairenern außer den Verteidigern – überraschenderweise sogar von einem halbwegs betrunkenen Torean und von Semaradrid und Gregorin Panar, zusammen mit den meisten der Cairhiener und Illianer. Es war zu diesem Zeitpunkt schwer gewesen auszuharren, und jedermann wollte etwas tun, was er beherrschte. Die Asha’man hätten es schneller schaffen können, wenn auch ungeordneter.
    Rand hatte sich nicht an den Kämpfen beteiligt, außer dass er dort im Sattel gesessen hatte, wo die Männer ihn sehen konnten. Er hatte Angst gehabt, die Macht zu ergreifen. Er wagte es nicht, ihnen gegenüber Schwäche zu zeigen. Keinesfalls. Lews Therin schwatzte bei dem Gedanken entsetzt drauflos.
    In gleichem Maße überraschend wie Weiramons sauberer Mantel war die Tatsache, dass Anaiyella mit ihm ritt und ausnahmsweise einmal nicht affektiert lächelte. Ihr verkniffenes Gesicht drückte Missbilligung aus. Seltsamerweise verdarb das ihr Aussehen nicht halb so sehr wie ihr eingebildetes Lächeln. Sie hatte ebenso wenig an dem Angriff teilgenommen wie Ailil, aber Anaiyellas Pferdemeister hatte mitgekämpft, und der Mann war mit Gewissheit tot, da eine tarabonische Lanze in seiner Brust stak, was ihr überhaupt nicht gefiel. Aber warum begleitete sie Weiramon? Nur weil sie Tairener waren, die sich zusammenscharten? Vielleicht. Sie war in Begleitung

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