Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Ich werde sie nicht entwischen lassen.«
    »Ihr habt was getan?«, fragte Karede sanft.
    Trotz der vermeintlichen Sanftheit zogen seine Worte aller Aufmerksamkeit auf sich. Nadoc und einige wenige andere hatten Mühe, Jadranka nicht anzustarren. Kundschaftern wurde befohlen, zügig vorzustoßen, Kundschaftern wurde gesagt, wonach sie Ausschau halten sollten. Was war unbemerkt geblieben, wenn solche Befehle erteilt wurden?
    Bevor jemand den Mund öffnen konnte, erklangen Schreie von den Männern im Pass und das schrille Wiehern von Pferden.
    Karede presste das Fernrohr an sein Auge. Auf dem vor ihm liegenden Pass starben Männer und Pferde unter einem Hagel von Armbrustpfeilen, da nichts sonst die stählernen Brustharnische und Kettenpanzer hätte durchschlagen können. Hunderte lagen bereits am Boden, weitere Hunderte hingen verwundet im Sattel oder liefen zu Fuß vor den stampfenden Pferden davon. Zu viele liefen davon. Noch als er hinsah, rissen Reiter ihre Pferde herum und versuchten, den Pass hinaufzufliehen. Wo, im Licht, waren die Sul’dam ? Keine Spur war von ihnen zu entdecken. Er hatte Aufständischen gegenübergestanden, die Sul’dam und Damane zur Verfügung hatten und die stets so rasch wie möglich getötet werden mussten. Vielleicht hatten die Ortsansässigen das gelernt.
    Plötzlich begann der Boden die ganze Kolonne seiner Männer entlang in brüllenden Fontänen aufzubrechen, die Männer und Pferde ebenso leicht in die Luft schleuderten wie Erde und Steine. Blitze zuckten aus dem Himmel herab, blau-weiße Pfeile, die Erde und Menschen gleichermaßen spalteten. Einige Männer wurden einfach so in Stücke gerissen. Hatten die Ortsansässigen eigene Damane ? Nein, es mussten jene Aes Sedai sein.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Nadoc. Er klang erschüttert, wozu er auch allen Grund hatte.
    »Denkt Ihr daran, Eure Männer im Stich zu lassen?«, höhnte Jadranka. »Wir sammeln sie und greifen an, Ihr …!« Er brach gurgelnd ab, als Karedes Schwertspitze in seine Kehle eindrang. Manchmal konnte man Narren tolerieren und manchmal nicht. Als der Mann aus dem Sattel stürzte, wischte Karede seine Klinge geschickt an der weißen Mähne des Wallachs ab, bevor das Tier davonjagte. Manchmal musste man auch ein wenig auftrumpfen.
    »Wir sammeln, was möglich ist, Nadoc«, sagte er, als hätte es Jadranka nie gegeben. »Wir retten, was zu retten ist, und dann ziehen wir uns zurück.«
    Während er sein Pferd wendete, um zum Pass hinabzureiten, wo Blitze zuckten und Donner brüllte, befahl er Anghar, einem jungen Mann mit stetem Blick und einem schnellen Pferd, ostwärts zu reiten und zu berichten, was sich hier ereignet hatte. Vielleicht würde ein Flieger sehen, was geschah, vielleicht aber auch nicht, obwohl Karede jetzt zu wissen glaubte, warum sie niedrig flogen. Er vermutete, dass die Hochlady Suroth und die Generäle in Ebou Dar bereits wussten, was hier oben vor sich ging. War heute der Tag, an dem er für die Kaiserin sterben würde? Er trieb seinem Pferd die Fersen in die Flanken.
    Rand spähte von dem flachen, dünn bewaldeten Kamm westwärts über den Wald vor ihm. Da die Macht ihn durchströmte – Leben, so lieblich; Widerwärtigkeit, oh, so widerwärtig –, konnte er sogar einzelne Blätter erkennen, aber das genügte nicht. Tai’daishar stampfte mit den Hufen auf. Die gezackten Gipfel ringsum überragten den Kamm um eine Meile oder mehr, aber der Kamm ragte wiederum ein gutes Stück über den tiefer gelegenen Baumwipfeln eines welligen, bewaldeten Tals von über einer Meile Länge und fast ebenso umfangreicher Breite auf. Dort unten war alles ruhig. So still wie das Nichts, in dem er schwebte. Jedenfalls im Moment. Hier und dort stiegen Rauchwolken von Gruppen von zwei oder drei wie Fackeln brennenden Bäumen auf. Nur die Nässe verhinderte, dass sie das Tal in ein Flammenmeer verwandelten.
    Flinn und Dashiva waren als einzige Asha’man noch bei ihm, alle übrigen befanden sich unten im Tal. Die beiden standen ein Stück von ihm entfernt am Waldrand, hielten ihre Pferde am Zügel und blickten ebenfalls auf das bewaldete Tal hinab. Nun, Flinn blickte hinab, ebenso angespannt wie Rand selbst. Dashiva schaute nur gelegentlich hin, verzog den Mund und murmelte manchmal auf eine Art vor sich hin, die Flinn beunruhigte, sodass er Dashiva von der Seite ansah. Die Macht erfüllte beide Männer fast im Überfluss, und doch schwieg Lews Therin zur Abwechslung. Der Mann zog sich während der letzten

Weitere Kostenlose Bücher