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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Blick.
    Saidin hier und heute zu kontrollieren war schwerer denn je, aber es irgendwann loszulassen, konnte den eigenen Tod bedeuten. Adley hatte es losgelassen, und Männer waren in unkontrollierten Feuerstößen gestorben, nicht nur die Amadicianer, auf die er gezielt hatte, sondern auch fast dreißig von Ailils Waffenträgern und beinahe ebenso viele von Anaiyellas Leuten.
    Hätte er nicht einen Fehler begangen, wäre Adley bei Morr gewesen, bei den Gefährten in den Wäldern eine halbe Meile südlich. Narishma und Hopwil befanden sich bei den Verteidigern im Norden. Rand wollte Adley im Auge behalten. Waren außerhalb seines Sichtkreises noch andere ›Versehen‹ passiert? Er konnte nicht ständig alle überwachen. Flinn machte ein äußerst grimmiges Gesicht, und Dashiva schien vor Anstrengung fast zu schwitzen. Er schimpfte noch immer leise vor sich hin, so leise, dass Rand es nicht einmal mit der ihm innewohnenden Macht hören konnte, und wischte sich mit einem spitzengesäumten Leinentaschentuch, das im Laufe des Tages ziemlich schmutzig geworden war, ständig den Regen aus dem Gesicht. Rand glaubte nicht, dass sie Fehler begangen hatten. Auf jeden Fall hielten weder sie noch Adley die Macht jetzt fest. Und sie würden es auch nicht tun, bis er sie anwies, sie zu ergreifen.
    »Ist es vollbracht?«, fragte Anaiyella hinter ihm.
    Ohne darauf zu achten, wer sie vielleicht von dort draußen beobachtete, riss Rand Tai’daishar zu ihr herum. Die Tairenerin zuckte im Sattel zurück, sodass die Kapuze ihres edlen Regenumhangs auf ihre Schultern fiel. Ihre Wange zuckte. Ihre Augen zeigten Angst – oder Hass. Ailil neben ihr hielt mit rot behandschuhten Händen ruhig ihre Zügel fest.
    »Was wollt Ihr denn noch?«, fragte die kleine Frau mit kühler Stimme. Eine Lady, die höflich zu einem Diener sprach. »Wenn sich die Größe eines Sieges nach der Anzahl der erschlagenen Feinde bemisst, wird Euer Name wohl allein durch den heutigen Tag in die Geschichte eingehen.«
    »Ich will die Seanchaner ins Meer treiben!«, fauchte Rand. Licht, er musste sie jetzt besiegen, wenn er die Chance dazu hatte! Er konnte nicht die Seanchaner und die Verlorenen und nur das Licht wusste wen oder was noch gleichzeitig bekämpfen! »Ich habe es schon früher getan, und ich werde es wieder tun!«
    Hast du dieses Mal das Horn von Valere in deiner Tasche versteckt?, fragte Lews Therin listig. Rand knurrte ihn lautlos an.
    »Dort unten ist jemand«, sagte Flinn plötzlich. »Er reitet von Westen hierherauf.«
    Rand wendete sein Pferd wieder. Legionäre umstanden die Hänge des Hügels, obwohl sie sich so gut verborgen hielten, dass Rand nur selten einen Blick auf einen blauen Mantel erhaschte. Keiner von ihnen besaß ein Pferd. Wer würde hierherauf reiten …
    Basheres Kastanienbrauner trabte den Hang fast so hinauf, als wäre er eine ebene Fläche. Sein Helm hing am Sattel, und er wirkte erschöpft. Er begann ohne Vorrede mit tonloser Stimme zu berichten. »Wir sind hier fertig. Es gehört zum Kampf zu wissen, wann man gehen muss, und jetzt ist es an der Zeit. Ich habe annähernd fünfhundert Tote zurückgelassen. Drei weitere Soldaten habe ich ausgeschickt, um Semaradrid, Gregorin und Weiramon zu suchen und ihnen zu sagen, dass sie sich Euch wieder anschließen sollen. Sie sind wahrscheinlich in keiner besseren Verfassung als ich. Wie sieht Eure Bilanz aus?«
    Rand ignorierte die Frage. Seine eigenen Toten überstiegen Basheres um fast zweihundert Mann. »Ihr hattet kein Recht, Befehle an die Übrigen auszusenden. Solange noch ein halbes Dutzend Asha’man übrig ist – solange es mich noch gibt! –, genügt das! Ich will den Rest des seanchanischen Heers aufspüren und vernichten, Bashere. Ich werde nicht zulassen, dass sie Tarabon und Amadicia auch noch Altara hinzufügen.«
    Bashere strich sich mit verzerrtem Lachen über seinen Schnurrbart. »Ihr wollt sie finden. Seht dort draußen.« Er deutete mit einer behandschuhten Hand über die Hügel im Westen. »Ich kann keinen bestimmten Punkt bezeichnen, aber zehntausend, vielleicht auch fünfzehntausend Mann befinden sich in Sichtweite, auch wenn Ihr sie durch diese Bäume nicht sehen könnt. Ich habe mit dem Dunklen König getanzt, um unbemerkt durch sie hindurchzugelangen. Außerdem befinden sich ungefähr hundert Damane dort unten, vielleicht auch mehr. Und es kommen gewiss noch weitere hinzu, und auch weitere Männer. Ihr General hat anscheinend beschlossen, sich auf Euch zu

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