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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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»Nynaeve Sedai, wir … wir sollten nicht bewach… ehm … unter den Augen … einer Aes Sedai.«
    »Das ist richtig«, warf Sumeko schnell und beinahe ängstlich ein. »Die Aes Sedai sollten sie jetzt übernehmen.« Sibella wiederholte ihre Worte, und Nicken und zustimmendes Murmeln lief durch die Kusinen. Sie glaubten zutiefst, weit unter den Aes Sedai zu stehen, und hätten es höchstwahrscheinlich vorgezogen, Trollocs zu bewachen, statt eine Aes Sedai festhalten zu müssen.
    Die missbilligenden Blicke von Merilille und den anderen Schwestern wandelten sich, als Ispan Shefars Gesicht enthüllt wurde. Sareitha Tomares, die ihre mit braunen Fransen versehene Stola erst wenige Jahre trug und noch nicht die alterslose Erscheinung besaß, starrte die Schattenläuferin höchst angewidert an. Adeleas und Vandene, die Hände in die Röcke verkrampft, schienen mit dem Hass gegenüber der Frau zu kämpfen, die ihre Schwester gewesen war und sie verraten hatte. Und doch sahen sie das Nähkränzchen nicht wesentlich freundlicher an. Auch sie wussten in ihren Herzen, dass die Kusinen weit unter ihnen standen. Aber die Verräterin war eine von ihnen gewesen, und niemand außer ihnen hatte das Recht, sie zu richten. Aviendha stimmte zu. Eine Tochter des Speers, die ihre Speerschwestern verriet, starb weder schnell noch ehrenvoll.
    Nynaeve zog den Sack nachdrücklich wieder über Ispan Shefars Kopf. »Ihr habt sie bisher gut bewacht, und Ihr werdet sie weiterhin gut bewachen«, belehrte sie die Kusinen bestimmt. »Wenn sie Anzeichen zeigt, sich zu erholen, zwingt ihr ein wenig von der Kräutermischung die Kehle hinab. Das wird sie wieder trunken machen. Haltet ihr die Nase zu, wenn sie nicht schlucken will. Selbst eine Aes Sedai wird schlucken, wenn man ihr die Nase zuhält und ihr droht, sie zu ohrfeigen.«
    Reannes Kinn sank herab, und ihre Augen weiteten sich wie auch die Augen der meisten ihrer Begleiterinnen. Sumeko nickte zögerlich und blickte fast genauso starr wie die anderen. Wenn Kusinen den Namen Aes Sedai aussprachen, könnten sie ebenso gut den Schöpfer benennen. Der Gedanke daran, einer Aes Sedai die Nase zuzuhalten, selbst einer Schattenläuferin, zeichnete ihre Gesichter mit Entsetzen.
    Den geweiteten Augen der Aes Sedai nach zu urteilen, gefiel ihnen die Vorstellung noch weniger. Merilille öffnete den Mund, wobei sie Nynaeve ansah, aber genau in diesem Moment erreichte Elayne sie, und die Graue Schwester wandte sich stattdessen ihr zu, wobei sie für Birgitte kaum ein missbilligendes Stirnrunzeln übrighatte. An ihrer eher lauter als leiser werdenden Stimme konnte man das Maß ihrer Erschütterung erkennen. Merilille war für gewöhnlich sehr besonnen. »Elayne, Ihr müsst mit Nynaeve sprechen. Diese Frauen sind bereits verwirrt und zutiefst verängstigt. Es wird nicht sehr hilfreich sein, wenn Nynaeve sie noch weiter aufregt. Wenn der Amyrlin-Sitz ihnen wirklich die Erlaubnis geben will, zur Burg zu gehen«, sie schüttelte zögernd den Kopf, um den Gedanken weit von sich zu weisen, »wenn sie das beabsichtigt, müssen sie eine klare Vorstellung von ihrem Platz bekommen und …«
    »Das beabsichtigt die Amyrlin tatsächlich«, unterbrach Elayne sie. Bei Nynaeve wirkte ein bestimmter Tonfall wie eine unter der Nase geschüttelte Faust. Bei Elayne vermittelte er ruhige Gelassenheit. »Sie werden eine zweite Chance bekommen, und wenn sie versagen, werden sie dennoch nicht fortgeschickt werden. Keine Frau, welche die Macht lenken kann, wird wieder von der Burg abgeschnitten werden. Sie werden alle Teil der Weißen Burg bleiben.«
    Aviendha betastete müßig ihren Gürteldolch und wunderte sich über Elaynes Worte. Egwene, Elaynes Amyrlin-Sitz, dachte ungefähr dasselbe. Sie war auch eine Freundin, aber sie hielt ihr Herz in der Nähe von Aes Sedai verhüllt. Aviendha selbst wollte kein Teil der Weißen Burg sein, und sie bezweifelte stark, dass Sorilea oder eine andere Weise Frau dies wollte.
    Merilille seufzte und faltete die Hände, senkte ihre Stimme aber trotz ihrer nach außen gezeigten Billigung nicht. »Wie Ihr meint, Elayne. Aber wegen Ispan – wir können einfach nicht zulassen …«
    Elayne hob jäh eine Hand und gebot gebieterisch Schweigen. »Hört auf, Merilille. Ihr müsst die Schale der Winde bewachen. Das genügt jedermann. Es wird auch Euch genügen.«
    Merilille öffnete den Mund, schloss ihn dann wieder und beugte nachgiebig ein wenig den Kopf. Die anderen Aes Sedai beugten ihre Köpfe

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