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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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seinen äußerst günstigen Standort verlassen hatte. Derjenige, der ihn befehligte, wollte den Mann, der ihn verwundet hatte, vielleicht ebenso sehr tot sehen wie die Frauen, aber die Frauen waren ein leichteres Ziel. Die Frauen waren ebenfalls genannt worden, und im Moment war er unter Kontrolle. Er war in seinem ganzen Dasein gezwungen worden, dem einen oder anderen Menschen zu dienen, aber sein Geist wollte nicht unterjocht werden. Er musste den Frauen folgen. Er wollte ihnen folgen. Der Moment des Todes, wenn er die Fähigkeit, die Macht zu lenken, mit dem Leben schwinden spürte, bewirkte eine Ekstase. Verzückung. Aber er hatte auch Hunger, und er hatte Zeit. Wohin auch immer sie fliehen würden – er konnte ihnen dorthin folgen. Er ließ sich mit einer fließenden Bewegung neben dem entstellten Körper nieder und begann sich zu nähren. Frisches Blut, warmes Blut, war eine Notwendigkeit, aber menschliches Blut hatte stets den lieblichsten Wohlgeschmack.

KAPITEL 3

    Ein erfreulicher Ritt
    B auernhöfe, Weideland und Olivenhaine bedeckten den größten Teil des Landes um Ebou Dar. Vereinzelte kleine Wälder erstreckten sich über wenige Meilen, und obwohl das Land weitaus flacher war als die Rhiannon-Berge im Süden, hob und senkte es sich doch um hundert Fuß oder mehr, was genügte, um in der Nachmittagssonne tiefe Schatten zu werfen. Alles in allem bot das Land mehr als ausreichenden Schutz vor den unerwünschten Blicken anderer Reisender – beispielsweise ein seltsamer Händlerzug, fast fünfzig berittene Leute und ebenso viele zu Fuß, besonders wenn sie Behüter bei sich hatten, die abgelegene Wege durch das Unterholz finden sollten. Elayne entdeckte außer wenigen Ziegen, die auf einigen Hügeln grasten, keine Anzeichen menschlicher Besiedelung.
    Sogar die Pflanzen und Bäume, die an Hitze gewöhnt waren, begannen zu verdorren und abzusterben, und doch hätte sie es zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht genossen, einfach nur die Landschaft zu betrachten. Diese Landschaft hätte tausend Meilen von dem Land entfernt sein können, das sie gesehen hatte, als sie das andere Ufer des Eldar hinabgeritten war. Die Hügel bildeten seltsame, wulstige Umrisse, als wären sie von großen, unvorsichtigen Händen zusammengepresst worden. Scharen bunter Vögel flogen bei ihrem Vorüberziehen auf, und ein Dutzend Arten Kolibris schwirrten vor den Pferden davon, schwebende Edelsteine auf vibrierenden Flügeln. Dichte Kletterpflanzen hingen an einigen Stellen wie dicke Seile herab, und es gab Bäume mit Bündeln schmaler Wedel sowie Blätter, die wie grüne Federstaubwedel aussahen und so lang wie ein Mensch waren. Eine Handvoll Pflanzen, von der Hitze betrogen, mühte sich, Blüten zu treiben, hellrot und lebhaft gelb, einige doppelt so groß wie Elaynes Hände. Ihr Duft war üppig und … ›schwül‹ kam ihr in den Sinn. Sie sah einige Steine, die, worauf sie hätte wetten mögen, einst Zehen einer Statue gewesen waren, obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, warum jemand eine solch große Statue mit bloßen Füßen gestalten sollte. Ein anderes Mal führte der Weg durch einen Wald mit dicken, geriffelten Steinen unter den Bäumen – die verwitterten Stümpfe von Säulen, viele umgestürzt und alle wegen des Materials schon lange fast bis zum Boden von ortsansässigen Bauern abgebaut. Es war trotz des Staubs, den die Pferdehufe von der verdorrten Erde aufwirbelten, ein erfreulicher Ritt. Die Hitze berührte sie natürlich nicht, und es gab kaum Fliegen. Alle Gefahren lagen hinter ihnen. Sie waren den Verlorenen entkommen, und es war ausgeschlossen, dass diese oder ihre Diener sie jetzt noch einholen konnten. Es hätte ein erfreulicher Ritt sein können, wenn nicht …
    Zuerst erfuhr Aviendha, dass ihre Nachricht über Feinde, die kommen, wenn man sie am wenigsten erwartet, nicht überbracht worden war. Elayne war zunächst einmal erleichtert, vom Thema Rand ablenken zu können. Es war keine erneute Eifersucht, aber sie merkte immer mehr, dass sie haben wollte, was Aviendha mit ihm geteilt hatte. Keine Eifersucht. Neid. Sie hätte Eifersucht fast vorgezogen. Dann begann sie ihrer Freundin zuzuhören, die in leiser Eintönigkeit vor sich hin murmelte – und die Haare in ihrem Nacken wollten sich aufstellen.
    »Das kannst du nicht tun«, protestierte sie und führte ihr Pferd näher an Aviendhas heran. Sie vermutete, dass Aviendha wirklich nicht viel Mühe hätte, Kurin zu schlagen oder etwas Ähnliches mit ihr zu

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