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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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aber jetzt, da wir die Schale haben, wäre es mir lieber, wenn wir unsere Aufgabe bald erfüllen würden.«
    Als sie und Elayne als Aes Sedai vorgestellt wurden, die Aes Sedai, welche die Zusagen gegeben hatten, stieß Alise einen erstickten Laut aus und begann ihre wollenen Röcke zu glätten, als hätten ihre Hände andernfalls Reannes Kehle umfassen wollen. Sie öffnete verärgert den Mund – und schloss ihn abrupt wieder, als Merilille sich ihnen zugesellte. Der feste Blick schwand nicht völlig, aber er war jetzt mit Verwunderung gemischt. Und mit erheblicher Wachsamkeit.
    »Nynaeve Sedai«, sagte Merilille ruhig, »die Atha’an Miere sind … voller Ungeduld … absteigen zu dürfen. Ich denke, einige möchten vielleicht um Heilung bitten.« Ein Lächeln umspielte kurz ihre Lippen.
    Das klärte die Frage, obwohl Nynaeve übertrieben verärgert äußerte, was sie dem nächsten Menschen antun würde, der ihre Worte in Zweifel zog. Elayne hätte vielleicht auch einiges zu sagen gehabt, aber Nynaeve benahm sich tatsächlich ein wenig albern, während sie weiterhin auf diese Weise mit Merilille und Reanne umging, die beide höflich darauf warteten, dass sie zum Ende käme, während Alise alle drei anstarrte. Das klärte manches, oder vielleicht wurde es auch durch die Windsucherinnen geklärt, die zu Fuß herankamen und ihre Pferde ebenfalls hinter sich herzogen. Jeglicher Rest Anmut war während des Ritts verschwunden, von harten Sätteln vertrieben – ihre Beine schienen ebenso starr wie ihre Gesichter –, und doch konnte niemand etwas anderes in ihnen sehen, als sie tatsächlich waren.
    »Wenn zwanzig Meervolk-Frauen so weit vom Meer entfernt sind«, murrte Alise, »glaube ich alles.« Nynaeve schnaubte, sie schwieg aber, wofür Elayne ihr dankbar war. Die Frau konnte es anscheinend nur schwer akzeptieren, auch wenn Merilille sie Aes Sedai nannte. Weder ein Wortschwall noch schlechte Laune würden helfen.
    »Dann Heilt sie«, forderte Nynaeve Merilille auf. Ihrer beider Blicke richteten sich auf die humpelnden Frauen, und Nynaeve fügte hinzu: »Wenn sie darum bitten. Höflich.« Merilille lächelte erneut, aber Nynaeve hatte bereits vom Meervolk abgelassen und betrachtete jetzt stirnrunzelnd den nahezu verlassenen Bauernhof. Einige wenige Ziegen trotteten noch um den mit fallen gelassener Wäsche und Rechen und Besen, umgestürzten Eimern und Körben sowie den ohnmächtig zusammengesunkenen Frauen übersäten Hof, und eine Handvoll Hühner scharrten und pickten wieder, aber die einzigen bei Bewusstsein befindlichen Frauen, die noch bei den Gebäuden zu sehen waren, gehörten eindeutig nicht zu den Kusinen. Einige trugen besticktes Leinen oder Seide und andere raue ländliche Tuche, aber die Tatsache, dass sie nicht davongelaufen waren, besagte sehr viel über sie. Reanne vermutete, dass zu jedem beliebigen Zeitpunkt die Hälfte jener auf dem Hof dieser Gruppe zuzurechnen wäre. Die meisten schienen benommen.
    Nynaeve verschwendete trotz ihres Murrens keine Zeit und kümmerte sich sofort um Alise. Vielleicht kümmerte sich Alise auch um Nynaeve. Es war schwer zu sagen, da die Frau den Aes Sedai gegenüber nur wenig der Ehrerbietung des Nähkränzchens zeigte. Vielleicht war sie durch die plötzliche Wendung der Ereignisse einfach noch zu erstarrt. Jedenfalls gingen sie zusammen davon, wobei Nynaeve ihre Stute führte und Alise mit dem Hut in ihrer anderen Hand erklärte, wie sie die verstreuten Frauen zusammenbringen und was sie dann mit ihnen tun sollte. Reanne war überzeugt gewesen, dass sich hier zumindest eine Frau befand, die ausreichend stark war, um sich dem Zirkel anzuschließen – Garenia Rosoinde, und vielleicht zwei weitere. Elayne hoffte in Wahrheit, dass sie alle nicht mehr hier wären. Alise wechselte zwischen Nicken und sehr direkten Blicken zu Nynaeve, die diese anscheinend nicht bemerkte.
    Jetzt, während sie darauf warteten, dass die Frauen wieder zurückkehren würden, schien ein guter Zeitpunkt zu sein, die Tragkörbe weiter zu durchsuchen, aber als sich Elayne den Packpferden zuwandte, die gerade auf die Gebäude des Bauernhofs zugeführt werden sollten, fiel ihr Blick auf Reanne und alle Übrigen, die sich zu Fuß auf den Weg zum Hof machten, wobei einige auf die am Boden liegenden Frauen zueilten und andere auf jene, die mit offenen Mündern herumstanden. Und kein Zeichen von Ispan, die sie dann jedoch schnell entdeckte – zwischen Adeleas und Vandene, die sie, jeweils einen ihrer

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