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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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einverstanden erklärt, meine Lady, zumindest laut meiner Brieffreundin aus Cairhien.« Norry hätte sich geschüttelt, hätte man ihn als Anführer eines Netzes von Spionen bezeichnet. Nun, zumindest hätte er angewidert den Mund verzogen. Der Erste Sekretär verwaltete den Staatsschatz, überwachte die Sekretäre, die die Hauptstadt verwalteten, und beriet den Thron in Staatsangelegenheiten. Er verfügte mit Sicherheit über kein Netzwerk aus Augen-und-Ohren so wie die Ajah und sogar ein paar der Schwestern. Aber er führte einen regen Briefwechsel mit gut informierten und einflussreichen Leuten aus anderen Hauptstädten, damit sein Rat auch dem Stand der Dinge entsprach. »Sie schickt einmal die Woche eine Brieftaube und es hat den Anschein, als hätte kurz vor Abfassung ihrer letzten Nachricht jemand den Sonnenpalast mit der Einen Macht angegriffen.«
    »Mit der Macht?«, rief sie aus und beugte sich ruckartig vor.
    Norry nickte einmal. Er hätte genauso gut über den gegenwärtigen Zustand der Straßenreparaturen berichten können. »Das hat meine Brieffreundin berichtet, meine Lady. Vielleicht Aes Sedai oder Asha’man oder sogar die Verlorenen. Ich fürchte, hier hat sie Gerüchte weiterverbreitet. Der Flügel, in denen sich die Gemächer des Wiedergeborenen Drachen befinden, wurde größtenteils zerstört, und er selbst ist verschwunden. Es wird weithin angenommen, dass er sich nach Tar Valon begeben hat, um vor dem Amyrlin-Sitz niederzuknien. Einige glauben zwar, dass er bei dem Angriff getötet wurde, aber das sind nicht viele. Ich rate Euch, gar nichts zu tun, bis Ihr ein klareres Bild habt.« Er hielt inne, legte nachdenklich den Kopf schief. »Meine Lady, nach dem zu urteilen, was ich von ihm gesehen habe«, sagte er langsam, »würde ich nicht glauben, dass er tot ist, bevor ich drei Tage neben seinem Leichnam gesessen habe.«
    Um ein Haar hätte sie ihn ungläubig angestarrt. Das war ja beinahe eine witzige Bemerkung gewesen. Oder zumindest ein grober Scherz. Von Halwin Norry! Sie glaubte auch nicht an Rands Tod. Und was den Kniefall vor Elaida betraf, dieser Mann war zu stur, um sich irgendjemandem zu unterwerfen. Viele Schwierigkeiten hätten ausgeräumt werden können, hätte Rand sich nur überwinden können, vor Egwene zu knien, aber er wollte es nicht tun, und sie war seine Kindheitsfreundin. Elaida hatte ungefähr so viel Chancen wie eine Ziege auf einem Hofball, erst recht, nachdem er von ihrer Proklamation erfuhr. Aber wer hatte ihn angegriffen? Die Macht der Seanchaner konnte doch nicht bis nach Cairhien reichen. Falls sich die Verlorenen zu einem offenen Angriff entschieden hatten, würde das noch größeres Chaos und Zerstörungen bedeuten, als sich die Welt bereits gegenübersah, aber am schlimmsten würden die Asha’man sein. Falls sich seine eigene Schöpfung gegen ihn gewandt hatte … nein! Sie konnte ihn nicht beschützen, sosehr er es auch gebraucht hätte. Er würde sich eben um sich selbst kümmern müssen.
    Dieser Narr!, dachte sie. Vermutlich marschiert er mit der Fahne voraus voran, als würde ihm keiner nach dem Leben trachten! Du solltest lieber auf dich aufpassen, Rand al’Thor, oder ich prügle dich windelweich, wenn du mir in die Hände fällst!
    »Was haben Eure Brieffreunde sonst noch zu berichten, Meister Norry?«, fragte sie laut und schob den Gedanken an Rand beiseite. Noch stand er nicht vor ihr, und sie musste sich darauf konzentrieren, Andor zu halten.
    Seine Brieffreunde hatten eine Menge zu sagen, aber einiges war schon lange bekannt. Nicht alle Schreiber benutzten Brieftauben, und Briefe, die man nur den vertrauenswürdigsten Händlern mitgab, konnten manchmal monatelang unterwegs sein – wenn man Glück hatte. Unzuverlässige Kaufleute strichen das Postgeld ein und machten sich nicht die Mühe, den Brief zu befördern. Nur wenige Leute konnten sich Kuriere leisten. Elayne spielte mit dem Gedanken, eine Königliche Post zu gründen, falls es die Situation jemals zuließ. Norry beklagte die Tatsache, dass seine letzten Neuigkeiten aus Ebou Dar und Amador bereits von Geschehnissen überholt worden waren, über die man seit Wochen auf der Straße sprach.
    Es waren auch nicht alle Neuigkeiten wichtig. Seine Brieffreunde waren keine richtigen Augen-und-Ohren; sie schrieben lediglich, was in ihrer Stadt passiert war und was am Hof geredet wurde. In Tear sprach man von der ständig zunehmenden Zahl von Meervolk-Schiffen, die sich ohne Navigatoren einen Weg durch die

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