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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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versuchte es mit einem Räuspern zu überspielen und blickte die Seanchanerin in ihrem Käfig aus Saidar mit einer Grimasse an, aber ihre Bemühungen waren nicht sehr effektiv, und Lan verdarb sie sowieso.
    »Tai’shar Manetheren«, sagte er leise.
    Nynaeve klappte der Unterkiefer herunter, dann verzogen sich ihre Lippen zu einem breiten Lächeln. In ihren Augen funkelten plötzlich Tränen, als sie mit freudigem Gesicht zu ihm herumwirbelte. Er erwiderte das Lächeln und in seinen Augen war keine Kälte zu sehen.
    Elayne musste sich beherrschen, ihn nicht anzustarren. Beim Licht! Vielleicht machte er aus dem Ehebett ja doch keinen kalten Ort. Der Gedanke trieb Hitze in ihre Wangen. Sie versuchte, die beiden nicht anzusehen, und ihr Blick fiel auf Marli, die noch immer an ihren Stuhl gefesselt war. Die Seanchanerin starrte stur geradeaus, während ihr Tränen die feisten Wangen herabliefen. Stur geradeaus. Auf die miteinander verwobenen Stränge aus Macht, die alle Laute von ihr fernhielten. Es war unmöglich, dass sie noch immer abstritt, sie sehen zu können. Aber als Elayne das sagte, schüttelte Reanne den Kopf.
    »Sie weinen alle, wenn man sie dazu zwingt, ein Geflecht der Macht lange Zeit anzusehen, Elayne«, sagte sie müde. Und mit einem Hauch von Traurigkeit. »Aber sobald die Stränge wieder fort sind, überzeugen sie sich selbst davon, dass wir sie getäuscht haben. Versteht Ihr, sie können nicht anders. Sonst wären sie Damane und keine Sul’dam . Nein, es wird einige Zeit dauern, die Herrin der Hunde davon zu überzeugen, dass sie selbst eine Hündin ist. Ich fürchte, ich konnte Euch doch keine guten Neuigkeiten mitteilen, oder?«
    »Nicht unbedingt«, sagte Elayne. Eigentlich sogar gar keine. Nur ein weiteres Problem, das sich zu den anderen gesellte. Wie viele schlechte Neuigkeiten konnte man aufeinanderstapeln, bevor einen der Stapel unter sich begrub? Sie brauchte ein paar gute Neuigkeiten, und zwar bald.

KAPITEL 9

    Eine Tasse Tee
    A ls Elayne endlich in ihrem Ankleidezimmer war, zog sie mithilfe von Essande, der weißhaarigen Ruheständlerin, die sie sich als Zofe ausgesucht hatte, schnell ihr Reitgewand aus. Die schlanke, würdevolle Frau bewegte sich etwas langsam, aber sie kannte ihre Arbeit und verschwendete keine Zeit mit unnützem Geplauder. Tatsächlich sagte sie nur selten etwas, das über einen Bekleidungsvorschlag hinausging, sowie die täglich erfolgende Bemerkung, dass Elayne wie ihre Mutter aussah. In dem breiten Marmorkamin am anderen Ende des Raums tanzten Flammen auf den dicken Holzscheiten, aber das Feuer konnte der Luft kaum etwas von ihrer beißenden Kälte nehmen. Rasch zog sie ein schönes Gewand aus blauem Tuch mit an dem hohen Kragen und den Ärmeln aufgestickten Zuchtperlen über, dazu kamen der mit Silber durchwirkte Gürtel mit einem kleinen Dolch in einer Silberscheide und mit silbernem Muster verzierte blaue Samtschuhe. Vermutlich würde keine Zeit mehr bleiben, sich vor der Audienz mit den Kaufleuten erneut umzuziehen, und sie mussten von ihrem Anblick beeindruckt sein. Außerdem würde sie dafür sorgen müssen, dass Birgitte dabei war. Birgitte sah in Uniform äußerst beeindruckend aus. Und Birgitte würde eine Unterredung mit Kaufleuten als Pause betrachten. Der feurigen Gereiztheit nach zu urteilen, die sich in Elaynes Hinterkopf bemerkbar machte, fand der Generalhauptmann der Königlichen Garde diese Berichte keine leichte Lektüre.
    Sie legte Perlenohrringe an und entließ Essande dann zu ihrer eigenen Feuerstelle in den Quartieren der Pensionäre. Die Frau hatte es abgelehnt, einer Heilung unterzogen zu werden, aber Elayne hatte den Verdacht, dass ihre Gelenke schmerzten. Wie dem auch war, sie selbst war fertig. Allerdings würde sie nicht das Diadem der Tochter-Erbin tragen; es konnte oben auf dem kleinen Schmuckkästchen aus Elfenbein auf ihrem Ankleidetisch liegen bleiben. Sie besaß nicht viel Schmuck; die meisten Juwelen waren versetzt worden und der Rest würde das Hofgeschirr begleiten, wenn es so weit war. Sinnlos, sich jetzt darüber zu sorgen. Sie hatte nur wenige Augenblicke für sich selbst, dann musste sie sich wieder auf ihre Pflichten stürzen.
    Ihr Wohnzimmer mit der dunklen Holzvertäfelung und den breiten Vogelfriesen enthielt zwei große Kamine mit aufwendig gestalteten Einfassungen, einen an jedem Ende, die ihrer Aufgabe des Wärmens besser nachkamen als der im Ankleidezimmer. Allerdings waren auch hier die Teppiche auf dem weißen

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