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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wie zufrieden sie war.
    Asne tastete nach ihren vier Behütern, die immer näher kamen. Nach der Abreise aus Samara hatte sie aufgehört, ihren Bund zu verhüllen. Nur Powl war ein Schattenfreund, doch die anderen würden tun, was auch immer sie befahl, glauben, was auch immer sie ihnen sagte. Man würde sie unbedingt vor den anderen Schwestern verbergen müssen, es sei denn, ihre Hilfe wäre von entscheidender Bedeutung, aber sie wollte bewaffnete Männer in der Nähe haben. Muskeln und Stahl waren sehr nützlich. Und falls es zum Schlimmsten kam, konnte sie immer noch den langen, flötenartigen Stab enthüllen, den Moghedien doch nicht so gut verborgen hatte, wie sie geglaubt hatte.
    Das Licht des anbrechenden Tages, das durch die Fenster des Wohnzimmers schien, war grau; es war eine frühere Stunde, als Lady Shiaine für gewöhnlich aufstand, aber an diesem Morgen hatte sie sich ankleidet, als draußen noch völlige Finsternis herrschte. Lady Shiaine, so sah sie sich heutzutage. Mili Skane, des Sattelmachers Tochter, war fast völlig vergessen. Sie war die Lady Shiaine Avarhin, und zwar auf jede Weise, die zählte, und das seit Jahren. Lord Willim Avarhin war verarmt gewesen, hatte in einem heruntergekommenen Bauernhaus leben müssen und nicht einmal mehr das ordentlich instandhalten können. Er und seine einzige Tochter, die Letzte eines dahinschwindenden Adelsgeschlechts, hatten auf dem Land gelebt, weit von allem entfernt, was ihre Armut hätte enthüllen können, und jetzt waren sie nur noch im Wald neben diesem Bauernhaus begrabene Knochen, und sie war die Lady Shiaine. Und wenn dieses große, stattliche Steinhaus auch kein herrschaftliches Anwesen darstellte, war es doch immerhin der Besitz einer wohlhabenden Händlerin gewesen. Auch sie war schon lange tot – nachdem sie ihrer ›Erbin‹ ihr ganzes Gold vermacht hatte. Die Möbel verrieten solides Handwerk, die Teppiche waren teuer, die Wandbehänge und sogar die Kissen mit Goldfäden bestickt, und in dem großen Kamin aus blau geädertem Marmor knisterte ein Feuer. Sie hatte in den einst schmucklosen Türbalken Avarhins Herz und Hand einschnitzen lassen, in mehreren Reihen.
    »Mehr Wein, Mädchen«, sagte sie knapp und Falion eilte mit dem Silberkrug mit dem hohen Hals herbei, um ihren Pokal mit dampfendem, gewürztem Wein aufzufüllen. Die Livree einer Magd mit dem Roten Herzen und der Goldenen Hand auf der Brust stand Falion gut. Ihr langes Gesicht war eine erstarrte Maske, als sie davoneilte, um den Krug auf der Kommode abzustellen und wieder ihren Platz neben der Tür einzunehmen.
    »Ihr spielt ein gefährliches Spiel«, sagte Marillin Gemalphin und rollte ihren Pokal zwischen den Händen. Die Schwester der Braunen war eine dürre Frau mit leblosem braunem Haar und sah nicht wie eine Aes Sedai aus. Ihr schmales Gesicht und die breite Nase hätte besser zu Falions Livree gepasst als zu dem teuren blauen Tuch ihres Gewandes, und das passte ohnehin nur zu einer mäßig erfolgreichen Händlerin. »Sie ist irgendwie abgeschirmt, ich weiß, aber wenn sie wieder die Macht lenken kann, wird sie Euch für das hier schreien lassen.« Ihre schmalen Lippen verzogen sich zu einem humorlosen Lächeln. »Vielleicht werdet Ihr Euch dann sogar wünschen, Ihr könntet noch schreien.«
    »Das war Moridins Entscheidung«, erwiderte Shiaine. »Sie hat in Ebou Dar versagt und er befahl ihre Bestrafung. Ich kenne die Einzelheiten nicht und ich will sie auch gar nicht kennen, aber wenn Moridin ihre Nase im Dreck sehen will, stoße ich sie so tief hinein, dass sie ein Jahr lang nur Schlamm atmet. Oder schlagt Ihr mir etwa vor, ich soll einem der Auserwählten nicht gehorchen?« Bei dem Gedanken konnte sie nur mühsam ein Schaudern unterdrücken. Marillin versuchte ihren Gesichtsausdruck zu verbergen, indem sie einen Schluck trank, aber ihre Augen wurden schmaler. »Was ist mit dir, Falion?«, fragte Shiaine. »Möchtest du, dass ich Moridin bitte, dich fortzuholen? Er könnte für dich etwas weniger Beschwerliches finden.« Und vielleicht würden Maultiere wie Nachtigallen singen.
    Falion zögerte nicht einmal. Sie machte den tiefen Knicks einer Dienstmagd, während ihr Gesicht noch bleicher wurde als zuvor. »Nein, Herrin«, sagte sie hastig. »Ich bin mit meiner Stellung zufrieden, Herrin.«
    »Seht Ihr?«, sagte Shiaine zu der anderen Aes Sedai. Sie bezweifelte sehr, dass Falion auch nur im Mindesten zufrieden war, aber die Frau würde alles tun, was man ihr sagte, um

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