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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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umzuziehen. Du weißt genau, dass unser Plan misslingt, wenn man mich nicht erkennt. Mit diesem Gesicht kannst du niemanden davon überzeugen, dass du einfach von der Straße reingekommen bist.«
    Unwillkürlich strich er mit der Hand über seinen Unterkiefer und berührte sein Gesicht, aber das war nicht das Gesicht, das Min sah. Jeder, der ihn ansah, würde einen Mann sehen, der Spannen kürzer und Jahre älter als Rand al’Thor war, der glattes schwarzes Haar, matte braune Augen und eine Warze auf der Knollennase hatte. Nur jemand, der ihn berührte, konnte die Spiegelmaske durchdringen. Nicht mal ein Asha’man würde es bemerken, da das Geflecht aus Macht umgestülpt war. Allerdings hätte die Anwesenheit eines Asha’mans im Palast bedeutet, dass seine Pläne noch bedeutend umfassender gescheitert waren als vermutet. Dieser Besuch durfte nicht dazu führen, dass jemand getötet wurde. Aber davon abgesehen: sie hatte recht. Es handelte sich nicht um ein Gesicht, dem man erlaubt hätte, den Palast von Andor ohne Eskorte zu betreten.
    »Solange wir das schnell erledigen und wieder verschwinden können«, sagte er. »Bevor jemand genug Zeit hat, um auf den Gedanken zu kommen, dass wenn du hier bist, ich es vielleicht auch bin.«
    »Rand«, sagte sie leise und er schaute sie misstrauisch an. Sie legte eine Hand auf seine Brust und blickte mit ernstem Gesichtsausdruck zu ihm hoch. »Rand, du musst mit Elayne sprechen. Und ich schätze, mit Aviendha auch; du weißt, dass sie vermutlich ebenfalls hier sein wird. Wenn du …«
    Er schüttelte den Kopf und wünschte sich, er hätte es sein gelassen. Das Schwindelgefühl war noch immer nicht völlig verschwunden. »Nein!«, sagte er kurz angebunden. Beim Licht! Ganz egal, was Min auch sagte, er konnte einfach nicht glauben, dass sowohl Elayne als auch Aviendha ihn liebten. Oder dass die Tatsache, dass sie so empfanden – falls es wirklich eine Tatsache war –, Min nicht aufbrachte. So seltsam konnten Frauen nun auch wieder nicht sein! Elayne und Aviendha hatten genug Gründe, ihn zu hassen und nicht zu lieben, und zumindest Elayne hatte ihre Meinung deutlich zum Ausdruck gebracht. Was noch viel schlimmer war, er liebte sie beide, so wie er Min liebte! Er musste so hart wie Stahl sein, aber er würde bestimmt in tausend Stücke zerspringen, wenn er allen dreien gleichzeitig gegenübertreten musste. »Wir finden Nynaeve und Mat und verschwinden dann, so schnell wir können.« Sie wollte etwas erwidern, aber er gab ihr keine Gelegenheit dazu. »Streite nicht mit mir, Min. Dafür haben wir keine Zeit!«
    Min legte den Kopf schief und setzte ein kleines, amüsiertes Lächeln auf. »Als ob ich jemals mit dir streiten würde! Tue ich nicht immer genau das, was du von mir verlangst?« Und als wäre diese Lüge nicht bereits schlimm genug, fügte sie hinzu: »Ich wollte sagen, wenn du es so eilig hast, warum stehen wir dann den ganzen Tag lang in dieser staubigen Abstellkammer herum?« Und um ihr Argument zu unterstreichen, nieste sie erneut.
    Selbst mit ihrer Kleidung war es unwahrscheinlich, dass sie irgendwelches Aufsehen erregen würde, also steckte sie als Erste den Kopf durch die Tür. Anscheinend war der Abstellraum doch nicht völlig in Vergessenheit geraten; die schweren Türangeln gaben kaum ein Geräusch von sich. Ein schneller Blick nach beiden Seiten und sie eilte nach draußen und gab ihm das Zeichen, ihr zu folgen. Ta’veren oder nicht, er verspürte Erleichterung, dass der lange Korridor leer war. Selbst der einfältigste Diener hätte sich gewundert, sie aus einem Abstellraum im oberen Stockwerk des Palastes kommen zu sehen. Trotzdem würden sie bald Menschen begegnen. Der Königliche Palast beschäftigte nicht so viele Diener wie der Sonnenpalast oder der Stein von Tear, aber in einem Palast dieser Größe gab es stets mehrere Hundert von ihnen. Rand eilte an Mins Seite und bemühte sich um einen dahintrottenden Gang; er starrte die hellen Wandteppiche und mit Schnitzereien verzierten Wandtäfelungen und die auf Hochglanz polierten Kommoden staunend an. Zwar wies hier oben nichts davon die Qualität auf, die man in den unteren Stockwerken vorfinden würde, aber ein einfacher Tagelöhner würde alles anstarren.
    »Wir müssen so schnell wie möglich nach unten«, murmelte er. Ihnen begegnete noch immer kein Mensch, aber bereits hinter der nächsten Ecke konnten ihnen zehn Leute entgegenkommen. »Denk daran, frag den ersten Diener, den wir sehen, wo Nynaeve

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