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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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… manchmal ist sie stärker als du. Hast du es getan?«
    Jetzt richtete Rand den Blick auf sie und runzelte ungläubig die Stirn. Selbst noch, als sie ihre Stola richtete, sodass die gelben Fransen schaukelten. Aber er schüttelte langsam den Kopf und sagte: »Nein. Du hast recht. Manchmal ist man zu schwach, das zu tun, was man tun sollte.«
    »Was plappert ihr da?«, sagte sie in scharfem Tonfall. »Nur Dinge, über die sich Männer so unterhalten«, erwiderte Lan.
    »Du würdest es nicht verstehen«, sagte Rand.
    Diese Bemerkung ließ sie verächtlich schnauben. Klatsch und leeres Gerede, das war es, worum sich Unterhaltungen von Männern in neun von zehn Fällen drehten. Bestenfalls. Müde ließ sie Saidar los. Zögernd. Sicherlich musste sie sich nicht vor Rand schützen, aber sie hätte es gern noch gehalten, nur um es zu berühren, ob sie nun müde war oder nicht.
    »Wir wissen über Cairhien Bescheid, Rand«, sagte sie und ließ sich dankbar auf einen Stuhl sinken. Diese verdammten Meervolk-Frauen hatten sie ausgelaugt! »Bist du deswegen so gekleidet gekommen? Wenn du dich vor denjenigen verstecken willst, wer auch immer das war …« Er sah müde aus. Härter, als sie ihn in Erinnerung hatte, aber sehr müde. Doch er blieb stehen. Seltsamerweise schien er Lan sehr zu ähneln, ständig bereit, das Schwert zu ziehen, das er gar nicht trug. Vielleicht würde der Attentatsversuch ja reichen, damit er Vernunft annahm. »Rand, Egwene kann dir helfen.«
    »Eigentlich verberge ich mich gar nicht«, sagte er. »Das heißt, nur bis ich ein paar Männer töten kann, die getötet werden müssen.« Licht, er sprach das genauso nüchtern aus wie Alivia! Warum behielten er und Lan einander im Auge und gaben dabei vor, es nicht zu tun? »Davon abgesehen, wie sollte Egwene helfen können?«, fuhr er fort und stellte die Tasche auf dem Tisch ab. Sie gab einen leisen, aber eindeutigen Laut von sich, der auf etwas Schweres in ihrem Inneren hindeutete. »Ich nehme an, sie ist auch eine Aes Sedai?« Er klang amüsiert! »Ist sie auch hier? Ihr drei und zwei echte Aes Sedai. Nur zwei! Nein, ich habe keine Zeit dafür. Du musst etwas für mich aufbewahren, bis ich …«
    »Egwene ist der Amyrlin-Sitz, du Narr«, knurrte sie. Es war schön, zur Abwechslung mal jemanden anderen unterbrechen zu können. »Elaida ist die Usurpatorin. Ich hoffe, du warst wenigstens so gescheit, dich nicht in ihre Nähe zu wagen! Du würdest nicht auf deinen eigenen zwei Beinen wieder gehen, das kann ich dir sagen! Hier sind fünf echte Aes Sedai, mich eingeschlossen, dreihundert weitere sind bei Egwene und einem Heer, dazu bereit, Elaida zu stürzen. Sieh dich doch einmal selbst an! Welche mutigen Parolen du auch immer von dir gibst, beinahe wäre es jemandem gelungen, dich zu töten, und du schleichst hier wie ein Stallbursche gekleidet herum! Welchen sichereren Ort sollte es für dich geben als bei Egwene? Selbst deine Asha’man würden es nicht wagen, gegen dreihundert Schwestern anzutreten!« O ja, und wie schön das war. Er versuchte seine Überraschung zu verbergen, aber er leistete keine gute Arbeit, so wie er sie anstarrte.
    »Du wärst überrascht, was meine Asha’man wagen«, sagte er dann trocken. »Ich nehme an, Mat ist bei Egwenes Heer?« Er führte eine Hand zum Kopf und taumelte.
    Es war nur ein halber Schritt, aber sie war von ihrem Stuhl hochgeschossen, bevor er sich wieder aufrichten konnte. Mühsam umarmte sie Saidar , umfasste seinen Kopf mit beiden Händen und wob schleppend eine Tiefenschau um ihn herum. Sie hatte versucht, eine bessere Methode zu finden, um zu ergründen, was jemandem fehlte, bis jetzt aber erfolglos. Dennoch reichte es. Sie hatte ihn noch nicht richtig mit dem Gewebe eingehüllt, als ihr auch schon der Atem stockte. Sie wusste über die Wunde in seiner Seite Bescheid, die er in Falme davongetragen hatte und die niemals richtig Geheilt war, die sich sämtlichen Heilungen, die sie kannte, widersetzt hatte und wie eine Pustel des Bösen in seinem Fleisch wucherte. Jetzt gab es eine weitere zur Hälfte verheilte Wunde über der alten und auch in ihr pulsierte das Böse. Es handelte sich jedoch um eine andere Art des Bösen, das wie ein Spiegelbild des bereits vorhandenen wirkte, aber genauso verheerend war. Und sie konnte beide nicht mit der Macht berühren. Ehrlich gesagt wollte sie es auch nicht – allein der Gedanke daran verursachte ihr eine Gänsehaut! –, aber sie versuchte es. Und etwas Unsichtbares

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