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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Das würde reichen. Sie lächelte; es war ein träges Lächeln. Für den Moment würde es reichen. Sie streckte sich wohlig unter den Decken, erinnerte sich an ihre Hemmungslosigkeit in der vergangenen Nacht – und den größten Teil des Tages! Sie konnte kaum glauben, dass sie das gewesen war! – und fand, dass sie eigentlich so rot wie die Sonne hätte werden müssen! Aber sie hatte hemmungslos mit Rand umgehen wollen, und sie glaubte nicht, je wieder zu erröten, jedenfalls nicht bei irgendwas, was mit ihm zu tun hatte.
    Aber das Beste war, er hatte ihr ein Geschenk dagelassen. Neben ihr auf dem Kissen lag eine Goldene Lilie in voller Blüte, die noch vom Tau benetzt war. Sie konnte sich nicht einmal vorstellen, wo er sie mitten im Winter herbekommen hatte. Aber sie hüllte sie in ein Erhaltungsgewebe und stellte sie auf einen Seitentisch, wo sie sie jeden Morgen beim Aufwachen sehen würde. Das Gewebe hatte ihr Moghedien beigebracht, aber es würde die Blüte für alle Zeiten erhalten und die Tautropfen würden niemals verdunsten, eine immerwährende Erinnerung an den Mann, der ihr sein Herz geschenkt hatte.
    Ihr Vormittag wurde von der Nachricht in Beschlag genommen, dass Alivia während der Nacht verschwunden war, eine ernste Angelegenheit, die die Kusinen in helle Aufregung versetzte. Erst als Zaida kam und sich darüber beschwerte, dass Nynaeve nicht zu ihrem Unterricht bei den Meervolk-Frauen gekommen war, erfuhr Elayne, dass sowohl sie als auch Lan den Palast verlassen hatten, ohne dass jemand erfahren hatte, wie und wann. Kurz darauf wurde ihr berichtet, dass neben anderen Gegenständen das mächtigste der drei Angreale aus der Sammlung der Artefakte, die sie aus Ebou Dar gerettet hatten, verschwunden war. Einige davon waren ihrer Meinung nach für eine Frau vorgesehen, die jeden Augenblick damit rechnete, mit der Einen Macht angegriffen zu werden. Was die hastig hingekritzelte Nachricht, die Nynaeve verborgen zwischen den anderen Artefakten zurückgelassen hatte, noch beunruhigender machte.

KAPITEL 13

    Wundervolle Neuigkeiten
    I n den Kaminen an beiden Enden des Sonnengemachs im Sonnenpalast prasselten Feuer; auf dem Boden lagen dicke Teppiche. Das schräge Glasdach ließ das helle Morgenlicht hereinströmen, aber nur dort, wo der Schnee nicht an den schmalen Fensterrahmen hängen geblieben war und die Scheiben verdeckte. Trotzdem war es in dem Raum kalt, was aber kein Hinderungsgrund war, dort Audienzen abzuhalten. Cadsuane hatte es für vernünftiger gehalten, nicht den Thronsaal zu benutzen. Bislang hatte sich Lord Dobraine nicht dazu geäußert, dass sie Caraline Damodred und Darlin Sisnera festhielt – sie hatte keine bessere Methode gefunden, um sie davon abzuhalten, weiterhin Unruhe zu stiften, als sie unter strenge Aufsicht zu stellen –, aber wenn sie über das hinausging, was er für verhältnismäßig erachtete, würde er möglicherweise Ärger machen. Er stand dem Jungen zu nahe, als dass sie versucht hätte, ihn zu zwingen, und er stand zu seinen Eiden. Sie konnte auf ihr Leben zurücksehen und sich an Fehlschläge erinnern, von denen sie einige bitterlich bereut hatte, auch an Fehler, die Leben gekostet hatten, aber hier konnte sie sich weder Fehler noch Fehlschläge leisten. Vor allem keinen Fehlschlag. Licht, am liebsten hätte sie jemanden gebissen!
    »Ich verlange die Freilassung meiner Windsucherin, Aes Sedai!« Harine din Togara, in grüne, brokatverzierte Seide gekleidet, saß steif vor Cadsuane, die vollen Lippen angespannt. Ihr Gesicht war faltenfrei, aber ihr glattes schwarzes Haar wies weiße Strähnen auf. Seit zehn Jahren war sie Herrin der Wogen ihres Clans und lange davor hatte sie ein großes Schiff kommandiert. Ihre Segelherrin Derah din Selaan, eine jüngere, ganz in Blau gekleidete Frau, saß auf einem Stuhl, der genau einen Fuß hinter dem ihren stand, um ihr Gefühl für den nötigen Anstand zu befriedigen. Die beiden hätten dunkle Statuen der Empörung sein können und ihr exotischer Schmuck verstärkte diesen Eindruck noch. Keine von ihnen würdigte Eben auch nur eines Blickes, als er sich verbeugte und Silberpokale mit heißem gewürztem Wein auf einem Tablett anbot.
    Der Junge schien nicht zu wissen, wie er sich verhalten sollte, als sie nichts nahmen. Er runzelte unsicher die Stirn und verharrte in der Verbeugung, bis Daigian an seinem roten Mantel zupfte und ihn lächelnd fortführte, ein amüsierter Kropftäuberich in Dunkelblau mit weißen Schlitzen. Ein

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