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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Spiel noch ein Raum zu finden waren. Seine grellbunten Kleider, die einen Kesselflicker noch beschämen würden, zogen Blicke auf sich. Einige Seanchaner glaubten, er sei zur Unterhaltung da, und versuchten ihn für eine Darbietung zu bezahlen! Beinahe hätte er ein- oder zweimal eingewilligt, aber sie hätten nach seinen Sangeskünsten ihr Geld zurückverlangt. Einige der Ebou Dari, die lange, gekrümmte Messer hinten im Gürtel stecken und Wut im Bauch hatten, die sie nicht an den Seanchanern auslassen konnten, dachten daran, sie an dem Hanswurst abzureagieren, dem nur noch das geschminkte Gesicht fehlte, um wie der Hofnarr eines Adligen auszusehen. Wann immer Mat sah, dass ihn solche Kerle musterten, wich er sofort auf die belebte Straße zurück. Er hatte auf die harte Weise lernen müssen, dass er noch nicht in der Verfassung zum Kämpfen war, und es würde ihm gar nichts nützen, wenn der Kopf seines Mörders vor dem Stadttor zur Schau gestellt wurde.
    Er ruhte sich aus, wo immer er konnte, auf einem leeren Fass, das an einer Gassenmündung stand, auf den raren Bänken vor einer Schenke, wo noch Platz für eine Person war, oder auf den Steinstufen eines Gebäudes, bis die Besitzerin herauskam und ihm mit einer schwungvollen Bewegung ihres Besens den Hut vom Kopf fegte. Sein Magen hing ihm schon bis zu den Knien, und er wurde das Gefühl nicht los, dass ihn jeder wegen seiner bunten Kleidung anstarrte. Die feuchte Kälte sickerte in seine Knochen, und die einzigen Würfel, die es zu finden gab, donnerten wie die Hufe eines galoppierenden Pferdes in seinem Kopf herum. Er glaubte nicht, dass sie jemals so laut gewesen waren.
    »Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als zurück in den Palast zu gehen und das verdammte Schoßtier der Königin zu sein!«, knurrte er und benutzte den Stab, um sich von einer zerbrochenen Holzkiste, die an der Straßenseite lag, in die Höhe zu stemmen. Einige Passanten sahen ihn bereits an, als wäre sein Gesicht bemalt. Er ignorierte sie. Sie waren seine Aufmerksamkeit nicht wert. Er versetzte ihnen keinen Hieb mit dem Stab auf den Kopf, obwohl sie es verdient hatten, starrten sie einen Mann doch auf diese Weise an.
    Ihm wurde bewusst, dass die Straßen genauso überfüllt waren wie zuvor; falls er versuchte, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen, würde er den Palast erst weit nach Einbruch der Dunkelheit erreichen. Natürlich würde Tylin bis dahin vermutlich schon schlafen. Vielleicht. Sein Magen knurrte beinahe laut genug, um die Würfel zu übertönen. Falls er zu spät kam, mochte sie dem Küchenpersonal befehlen, ihm nichts zu essen zu geben.
    Zehn hart erkämpfte Schritte durch die Menschenmenge und er kam zu einer schmalen und dunklen Gasse. Sie war nicht gepflastert. Der weiße Verputz auf den fensterlosen Wänden war gesprungen und an einigen Stellen abgefallen, um die darunterliegenden Ziegel zu enthüllen. Die Luft stank nach Verfall, und auch wenn das, was unter seinen Stiefeln schmatzte, einen widerwärtigen Geruch absonderte, hoffte er dennoch, dass es sich um Schlamm handelte. Es war niemand in Sicht. Er konnte schnell ausschreiten. Zumindest so schnell, wie er dazu fähig war. Er konnte kaum den Tag abwarten, an dem er wieder ein paar Meilen gehen konnte, ohne keuchen zu müssen. Schmerzen zu haben oder sich auf einen Stock stützen zu müssen. Verwinkelte Gassen durchzogen die Stadt in einem Labyrinth, in dem man sich leicht verirren konnte, wenn man den Weg nicht kannte; die meisten von ihnen waren so schmal, dass seine Schultern beide Häuserwände berührten. Er nahm niemals eine falsche Abzweigung, selbst wenn sich eine enge, gebogene Passage plötzlich in drei oder sogar vier neue gabelte, die sich alle scheinbar in ungefähr die gleiche Richtung schlängelten. Es hatte einige Gelegenheiten in Ebou Dar gegeben, bei denen er neugierige Blicke meiden musste, und er kannte diese Gassen wie seine Hand. Obwohl er seltsamerweise noch immer das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Aber das würde sich wohl kaum ändern, solange er diese verfluchten Sachen tragen musste.
    Um von einer Gasse zur anderen zu gelangen, musste er sich durch die Massen aus Menschen und Vieh kämpfen und gelegentlich auch den Weg über eine Brücke erzwingen, die wie eine solide Menschenmauer erschien, trotzdem würde er es noch immer in der Zeit zum Palast schaffen, die er sonst allein für drei Straßen gebraucht hätte. Als er in die dunkle Passage zwischen einer hell erleuchteten

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