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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Wagenseite hochgeklettert waren und an etwas herumstocherten, das wie Weinstöcke in Holzfässern voller Erde aussah. Ein anderer Wagen transportierte eine Druckerpresse, und ein weiterer, der es nur mühsam schaffte, in den Tunnel einzubiegen, Gerätschaften, die wie Brauereibottiche aussahen; außerdem ging ein leichter Geruch nach Hopfen von ihm aus. Einige der Wagen wurden von Kisten seltsam gefärbter Hühner und Enten und Gänse dekoriert, aber das waren keine zum Verkauf bestimmten Vögel, sondern der Viehbestand eines Bauern. Es war eine Armee, da gab es keinen Zweifel, aber nicht in der Form, wie Mat es sich vorgestellt hatte. Diese Art von Armee würde man schwerer bekämpfen können als Soldaten.
    »Stecht mir die Augen aus, wir müssen da durch!«, murmelte Beslan angewidert und stellte sich auf die Zehen, um die Menge überblicken zu können. »Wie weit, bis wir eine freie Straße finden?«
    Mat dachte daran, dass er es nicht erkannt hatte, als es vor seinen Augen geschehen war, der Hafen voller Schiffe. Voller Schiffe. Vielleicht zwei- oder dreimal so viele Schiffe, wie dort geankert hatten, als sie beim ersten Tageslicht zu Lucas Lager aufgebrochen waren, und einige von ihnen hatten noch unter Segeln manövriert. Was bedeutete, dass vermutlich noch mehr darauf warteten, in den Hafen einlaufen zu können. Beim Licht! Wie viele konnten seit Tagesanbruch ihre Ladung gelöscht haben? Wie viele mussten noch entladen werden? Und beim Licht, wie viele Menschen konnten auf so vielen Schiffen transportiert werden? Und warum waren sie alle hierhergekommen statt nach Tanchico? Eine Gänsehaut lief ihm den Rücken hinunter. Vielleicht waren das noch lange nicht alle.
    »Am besten versucht ihr es durch die Seitenstraßen und Gassen«, sagte er und hob die Stimme, damit sie ihn über den Lärm verstehen konnten. »Sonst werdet ihr den Palast nicht vor dem Abend erreichen.«
    Beslan betrachtete ihn stirnrunzelnd. »Kommt Ihr nicht mit uns? Mat, wenn Ihr noch einmal versucht, Euch eine Schiffspassage zu erkaufen … Ihr wisst, dass sie es Euch diesmal nicht so ohne Weiteres durchgehen lassen wird.«
    Mat erwiderte das Stirnrunzeln des Königssohns Falte für Falte. »Ich will mich nur etwas umsehen«, log er. Sobald er den Palast betrat, würde Tylin anfangen, ihn zu herzen und zu küssen. Das wäre eigentlich nicht so schlimm gewesen – wenn er ehrlich war! –, aber es war ihr egal, wer Zeuge wurde, wie sie seine Wangen zärtlich streichelte und Koseworte in sein Ohr flüsterte, selbst wenn es sich dabei um ihren Sohn handelte. Davon abgesehen, was war, wenn die Würfel in seinem Kopf umherzurollen aufhörten, wenn er vor ihr stand? In letzter Zeit traf es das Wort ›besitzergreifend‹ nicht mal mehr annähernd, soweit es Tylin betraf. Blut und Asche, als hätte sich die Frau entschieden, ihn zu heiraten! Er wollte nicht heiraten, jedenfalls noch nicht, aber er wusste auch, wen er heiraten würde, und es handelte sich nicht um Tylin Quintara Mitsobar. Aber was konnte er tun, wenn sie sich tatsächlich dazu entschied?
    Plötzlich fiel ihm wieder Thoms gemurmelte Bemerkung über die ›riskante Sache‹ ein. Er kannte Thom und er kannte Beslan. Olver starrte die Seanchaner so staunend an, wie sie alles in ihrer Umgebung betrachteten. Er wollte näher an sie heran, doch Mat erwischte ihn noch gerade rechtzeitig an der Schulter und stieß ihn protestierend in Thoms Hände. »Bringt den Jungen in den Palast zurück und gebt ihm seinen Unterricht, wenn Riselle mit ihm fertig ist. Und vergesst, welche verrückte Sache euch auch immer vorschwebt. Ihr könntet dafür sorgen, dass man eure Köpfe draußen vor dem Tor zur Schau stellt, und Tylins auch.« Und den Seinen. Das durfte man dabei nie vergessen!
    Die beiden Männer starrten ihn ausdruckslos an, was seinen Verdacht bestätigte.
    »Vielleicht sollte ich dich begleiten«, sagte Thom schließlich. »Wir könnten reden. Du hast erstaunlich viel Glück, Mat, und du hast ein gewisses Flair für, sagen wir, das Abenteuerliche?« Beslan nickte. Olver wand sich in Thoms Griff und versuchte all die seltsamen Leute auf der Straße gleichzeitig anzustarren; es kümmerte ihn nicht, worüber sich die Erwachsenen unterhielten.
    Mat grunzte mürrisch. Warum wollten alle immer, dass er den Helden spielte? Früher oder später würde ihn so etwas umbringen. »Ich muss über nichts reden. Sie sind hier, Beslan. Wenn Ihr ihr Kommen nicht verhindern konntet, wird es Euch auch nicht

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