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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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durcheinander. »Männer klatschen, nicht wahr? Bla, bla, bla, und du weißt auch nicht, was du als Nächstes sagst. Und vielleicht habe ich dir ja dieses Rätsel nur gestellt, damit du zurückkommst, hm?« Und sie machte sich daran, ihr Haar noch weiter in Unordnung zu bringen, und seines gleich mit.
    Nachdem er ihr vom Schicksal des Gildehauses in Tanchico erzählt hatte, stellte sie keine Nachtblumen mehr her. Er stattete Meister Sutoma noch zwei Besuche ab, aber beim zweiten ließ der Glockengießer vor ihm die Tür verrammeln. Er goss die größten Glocken, die er je hergestellt hatte, und er würde nicht zulassen, dass ein dämlicher Ausländer mit dämlichen Fragen ihm dabei in die Quere kam.
    Tylin fing an, die ersten beiden Fingernägel einer jeden Hand Grün zu lackieren, allerdings verzichtete sie darauf, sich die Seiten des Kopfes zu rasieren. Irgendwann würde sie auch das tun, vertraute sie ihm an und strich ihr wogendes Haar mit beiden Händen zurück, um sich im Spiegel an der Wand ihres Schlafgemachs zu betrachten. Aber zuerst wollte sie sich mit der Vorstellung anfreunden. Sie passte sich an die Seanchaner an und er konnte ihr das nicht zum Vorwurf machen, ganz egal, wie viele finstere Blicke Beslan seiner Mutter zuwarf.
    Es war unmöglich, dass sie wegen Aludra einen Verdacht haben konnte, aber am Tag nachdem er die Feuerwerkerin geküsst hatte, verschwanden die großmütterlichen Dienerinnen aus ihren Gemächern und wurden durch weißhaarige, dem Greisenalter nahe Frauen ersetzt. Tylin rammte nachts ihren Gürteldolch mit der gebogenen Klinge in einen ihrer Bettpfosten, wo sie ihn griffbereit hatte, und dachte in seiner Hörweite laut darüber nach, wie er wohl in dem durchsichtigen Gewand eines Da’covale aussehen würde. Grinsende Dienerinnen sagten ihm lediglich, Tylin hätte den Dolch in den Bettpfosten gerammt, wenn sie ihm mitteilen sollten, dass die Königin seine Anwesenheit in ihren Gemächern wünschte, und bald ging er jeder Frau in einer Livree, die ihm mit einem Lächeln auf dem Gesicht entgegenkam, aus dem Weg. Es konnte keine Rede davon sein, dass er es verabscheute, von Tylin ins Bett gezogen zu werden; einmal davon abgesehen, dass sie eine Königin und damit genauso arrogant wie jede andere Adlige war. Und der Tatsache, dass sie ihn sich wie eine Maus fühlen ließ, die von einer Katze zum Schoßtier auserkoren worden war. Aber es gab nur eine gewisse Anzahl von Stunden mit Tageslicht, allerdings mehr, als er es im Winter von zu Hause gewöhnt war, und eine Zeit lang musste er sich fragen, ob sie alle davon ausnutzen wollte.
    Glücklicherweise fing Tylin an, immer mehr Zeit mit Suroth und Tuon zu verbringen. Ihre Annäherung schien in Freundschaft geendet zu haben, zumindest, soweit es Tuon betraf. Niemand konnte mit Suroth befreundet sein. Tylin schien das Mädchen adoptiert zu haben oder das Mädchen hatte sie adoptiert. Tylin erzählte ihm nur wenig über das, worüber sie sich unterhielten, blieb stets nur ganz allgemein und manchmal nicht mal das, aber sie zogen sich stundenlang ganz allein zurück und spazierten in leise Unterhaltungen vertieft oder manchmal sogar lachend durch die Palastkorridore. Oft gingen Anath oder Selucia, Tuons blonde So’jhin , hinter ihnen her, und gelegentlich auch zwei finster dreinblickende Männer der Totenwache.
    Er konnte sich die Beziehung zwischen Suroth, Tuon und Anath noch immer nicht erklären. In der Öffentlichkeit benahmen sich Suroth und Tuon wie Gleichgestellte, sprachen sich gegenseitig mit Namen an und lachten über die Späße der anderen. Tuon gab Suroth niemals einen Befehl, zumindest nicht in seiner Gegenwart, aber Suroth schien Tuons Vorschläge als Befehle aufzufassen. Anath hingegen setzte Tuon gnadenlos mit scharfer Kritik zu und nannte sie eine Närrin oder Schlimmeres.
    »Das ist die schlimmste Art der Dummheit, Mädchen«, hörte er sie eines Mittags in einem der Korridore sagen. Tylin hatte auf ihr plumpes Herbeizitieren verzichtet – bis jetzt – und er versuchte, sich aus dem Palast zu schleichen, bevor sie sich dazu entschied. Vorsichtig schob er sich an den Wänden entlang und spähte um jede Ecke. Er hatte geplant, Sutoma und danach Aludra einen Besuch abzustatten. Die drei Seanchanerinnen – vier, wenn man Selucia mitzählte, aber er glaubte nicht, dass sie es auf diese Weise gesehen hätten – standen direkt hinter der nächsten Abzweigung in einer Gruppe zusammen. Während er nach Dienerinnen mit einem

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