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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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genauso schwierig werden wie selbst herauszuschaffen. Einen Bogen konnte er immer wieder neu herstellen, aber er würde auf keinen Fall den Ashandarei zurücklassen.
    Ich habe für das verdammte Ding einen zu hohen Preis bezahlt, um ihn hierzulassen, dachte er und fuhr über die Narbe, die das Tuch um seinen Hals verbarg. Eine der ersten von viel zu vielen. Beim Licht, es wäre nett gewesen, sich vorstellen zu können, dass ihn mehr erwartete als weitere Narben und Schlachten. Und eine Frau, die er nicht wollte oder gar kannte. Da musste es doch mehr als das geben. Aber zuerst ging es darum, mit heiler Haut aus Ebou Dar herauszukommen. Das stand an oberster Stelle.
    Lopin und Nerim verließen ihn unter ständigen Verbeugungen und mit dem Gegenwert zweier fetter Geldbeutel in der Kleidung verborgen, um keine verräterischen Ausbuchtungen hervorzurufen, aber sie waren kaum weg, als Tylin erschien und wissen wollte, warum seine Leibdiener durch die Korridore stürmten, als wollten sie ein Wettrennen veranstalten. Wäre er lebensmüde gewesen, hätte er ihr sagen können, dass das Wettrennen entscheiden sollte, wer das Gasthaus als Erster mit seinem Gold erreichen würde, oder vielleicht auch nur, wer als Erster anfangen würde, seine Kleidung zu reinigen. Stattdessen beschäftigte er sich damit, sie abzulenken, und bald verjagte das auch alle anderen Gedanken aus seinem Kopf, mal abgesehen von dem Eindruck, dass sein Glück endlich auch für etwas anderes als Glücksspiele gut war. Um das Maß vollzumachen, hätte Aludra ihm vor seinem Aufbruch nur noch das geben müssen, was er wollte. Tylin steigerte sich regelrecht in das hinein, was sie gerade tat, und eine Zeit lang vergaß er Feuerwerk und Aludra und die Flucht. Eine Zeit lang.
    Nach einigem Suchen fand er in der Stadt schließlich einen Glockengießer. In Ebou Dar gab es einige Gongmacher, aber nur einen Glockengießer, der eine Gießerei außerhalb der Westmauer hatte. Der Glockenmacher, ein kadaverhafter, ungeduldiger Kerl, schwitzte in der Hitze seines gewaltigen Schmelzofens. Der lange Raum, aus dem die Gießerei bestand, hätte durchaus eine Folterkammer sein können. Ketten baumelten von den Dachbalken, aus dem Schmelzofen schossen unvermutet Flammen hervor, die flackernde Schatten an die Wände warfen und Mat halb blind machten. Und sobald er das Bild des lodernden Feuers fortblinzelte, ließ ihn die nächste Eruption die Augen zusammenkneifen. Schweißgebadete Arbeiter gossen flüssige Bronze aus dem Kessel des Schmelzofens in eine rechteckige Form von der halben Größe eines Mannes, die auf Rädern in Position gebracht wurde. Überall standen andere große Gussformen zwischen einer Vielzahl kleinerer Gussformen herum.
    »Mein Lord belieben zu scherzen.« Meister Sutoma rang sich ein Kichern ab, aber er sah nicht amüsiert aus mit seinem feuchten schwarzen Haar, das in seinem Gesicht klebte. Sein Kichern klang so hohl, wie seine Wangen aussahen, und er bedachte seine Arbeiter mit misstrauischen Blicken, als befürchtete er, sie würden sich hinlegen und schlafen, wenn er sie nicht streng im Auge behielt. In dieser Hitze hätte nicht einmal ein Toter schlafen können. Mats Hemd klebte feucht auf seiner Haut und er fing an, seinen Mantel an einigen Stellen durchzuschwitzen. »Ich weiß nichts über Feuerwerker, mein Lord, und ich will auch nichts davon wissen. Feuerwerk, überflüssiger Unsinn. Nicht wie Glocken. Wenn mich mein Lord jetzt entschuldigen würde? Ich bin sehr beschäftigt. Die Hochlady Suroth hat dreizehn Glocken für einen Siegessatz bestellt, die größten Glocken, die je gegossen wurden. Und Calwyn Sutoma wird sie gießen!« Dass es sich um den Sieg über seine Heimatstadt handelte, schien Sutoma dabei nicht im Mindesten zu stören. Seine letzten Worte ließen ihn grinsen und die Hände reiben.
    Mat versuchte, Aludra umzustimmen, aber die Frau hätte genauso gut ebenfalls aus Bronze gegossen sein können. Nun ja, sie fühlte sich beträchtlich weicher als Bronze an, als sie ihm endlich erlaubte, einen Arm um sie zu legen, aber die Küsse, die sie erbeben ließen, brachten ihre Entschlossenheit nicht ins Wanken.
    »Also, soweit es mich angeht, ich halte nichts davon, einem Mann mehr zu sagen, als er wissen muss«, sagte sie atemlos neben ihm auf der gepolsterten Bank in ihrem Wagen. Mehr als Küsse ließ sie nicht zu, aber darin war sie dann doch sehr enthusiastisch. Die dünnen, mit Perlen versehenen Zöpfe, die sie wieder trug, waren alle

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