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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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rief Birgitte aus. »Ich habe dir gesagt, dass du nicht länger herumreisen kannst, um Abenteuer zu erleben!«
    »Keine Eskorte«, sagte Elayne energisch und tauchte die Feder für den nächsten Versuch ein. »Das ist kein Abenteuer. Es ist nur die Art und Weise, wie es gemacht werden muss.« Birgitte warf die Hände in die Luft und knurrte ein paar Flüche, aber nichts davon war Elayne neu.
    Zu ihrer Überraschung hatte Hauptmann Mellar keine Einwände dagegen, sie nicht zu begleiten. Ein Treffen mit vier Herrschern würde kaum so langweilig sein wie mit Kaufleuten, aber er bat darum, bleiben zu können und sich um seine Pflichten zu kümmern, da sie ihn nicht brauchte. Das kam ihr entgegen. Ein Hauptmann der Königlichen Garde würde nur dafür sorgen, dass die Grenzländer sie früher als die Tochter-Erbin betrachteten, als ihr recht war. Ganz zu schweigen davon, dass es Mellar möglicherweise in den Sinn kam, sie lüstern anzugrinsen.
    Allerdings wurde Hauptmann Mellars Unbekümmertheit nicht vom Rest ihrer Leibwache geteilt. Eine der Gardistinnen war anscheinend auf dem schnellsten Wege zu Caseille gelaufen, denn die hochgewachsene Arafelinerin kam in das Wohnzimmer gestürmt, noch während Elayne schrieb, und verlangte, sie mit der ganzen Leibwache zu begleiten. Birgitte musste ihr schließlich befehlen, den Raum zu verlassen, um ihre Proteste zu beenden.
    Wenigstens dieses eine Mal schien Birgitte zu begreifen, dass sich Elayne nicht umstimmen lassen würde, darum ging sie mit Caseille, um sich umzuziehen. Nun, genau genommen stapfte sie fluchend davon und knallte die Tür hinter sich zu, aber wenigstens ging sie. Eigentlich hätte man annehmen können, es würde sie freuen, für kurze Zeit den Mantel des Generalhauptmanns ausziehen zu können, aber der Bund hätte genauso gut ein Echo ihrer Flüche sein können. Aviendha fluchte nicht, aber sie machte mit ihren Belehrungen weiter. Aber da alles in Windeseile geschehen musste, hatte Elayne eine Entschuldigung, sie zu ignorieren.
    Essande wurde gerufen und fing an, passende Kleidung bereitzulegen, während Elayne hastig ihr Mittagessen etwas früher einnahm. Sie hatte nicht danach geschickt; darum hatte sich offensichtlich Aviendha gekümmert. Anscheinend hatte Monaelle gesagt, dass das Versäumen von Mahlzeiten genauso schlimm war, wie zu viel zu essen. Frau Harfor wurde davon in Kenntnis gesetzt, dass sie sich um die Glasmacher und auch die anderen Delegationen kümmern musste, und sie nickte zustimmend, jedoch nicht, ohne leicht die Stirn zu runzeln. Bevor sie ging, verkündete sie, dass sie Ziegen für den Palast gekauft hatte. Elayne musste Ziegenmilch trinken und zwar eine Menge davon. Careane stöhnte, als sie hörte, dass sie an diesem Abend die Windsucherinnen unterrichten musste, aber wenigstens sparte sie sich eine Bemerkung über Elaynes Speiseplan. Tatsächlich hoffte Elayne, bei Einbruch der Nacht wieder zurück im Palast zu sein, aber sie erwartete auch, so müde zu sein, als hätte sie diesen Unterricht erteilt. Vandene gab ihr auch keine Ratschläge, jedenfalls keine dieser Art. Elayne hatte im Rahmen ihres Schulunterrichts auch die Nationen an der Grenze zur Großen Fäule studiert und ihr Vorhaben mit der weißhaarigen Grünen besprochen, die die Grenzländer gut kannte, dennoch hätte sie Vandene nur zu gern mitgenommen. Jemand, der dort gelebt hatte, würde vielleicht Nuancen sehen, die ihr verborgen blieben. Aber sie wagte es nicht, mehr als nur ein paar hastige Fragen zu stellen, während Essande sie ankleidete, nur um sich ein paar der Dinge wieder ins Gedächtnis zurückzurufen, die Vandene ihr bereits erzählt hatte. Dabei wurde ihr klar, dass sie keine Ermutigung brauchte. Sie fühlte sich so konzentriert wie Birgitte, wenn diese einen Bogen spannte.
    Schließlich musste man Reanne von dem Ort holen, an dem sie wieder damit beschäftigt war, einstige Sul’dam davon zu überzeugen, dass auch sie die Macht lenken konnten. Reanne hatte das Gewebe im Stallhof jeden Tag seit Merililles Aufbruch gewoben; sie konnte es mühelos an derselben Stelle im Braemwald öffnen. Im Palast gab es keine Karten dieser Gegend, die gut genug waren, dass Merilille die Position der Lager genau bestimmen konnte, und wenn Elayne oder Aviendha das Wegetor woben, öffnete es sich unter Umständen zehn oder noch mehr Meilen weiter von den Lagern entfernt statt auf der kleinen Lichtung, die Reanne kannte. Der Schneefall hatte kurz vor der Rückkehr der Grauen

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