Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
war, dass er alles tat, was in seinen Kräften stand. Natürlich glaubte sie es nicht, aber Frau Anan war es tatsächlich gelungen, den Zorn der Aes Sedai zu beschwichtigen, bevor sie herumzubrüllen anfing. Sie würde die perfekte Sul’dam für Joline abgeben.
    Juilin zuckte unbehaglich mit den Schultern. »Es war schwer genug, Thera davon zu überzeugen, mit mir wegzulaufen. Jetzt ist sie … ängstlich. Ich kann ihr helfen, ihre Angst mit der Zeit zu überwinden. Ich weiß, dass ich das kann. Aber ich glaube nicht, dass sie es schaffen würde, sich als Sul’dam auszugeben.«
    Thom zupfte an seinem Schnurrbart. »Es ist unwahrscheinlich, dass Riselle gehen würde, unter welchen Umständen auch immer. Anscheinend gefällt ihr Bannergeneral Lord Yamadas Gesang so sehr, dass sie sich entschieden hat, ihn zu heiraten.« Er seufzte bedauernd. »Ich fürchte, aus dieser Quelle kommen keine Informationen mehr.« Und sein Gesichtsausdruck besagte, dass er auch seinen Kopf nicht mehr auf ihren Busen betten konnte. »Nun ja, denkt weiter darüber nach, wen wir fragen könnten. Und seht, ob ihr an eine Abschrift eines dieser Befehle herankommt.«
    Thom gelang es, die richtige Tinte und das passende Papier zu organisieren, und er war bereit, jedermanns Handschrift und Siegel zu imitieren. Er hielt nichts von Siegeln, er behauptete, jeder mit einer Steckrübe und einem Messer könnte sie nachmachen. In der Handschrift eines anderen Mannes zu schreiben, sodass der andere glaubte, er hätte es selbst geschrieben, das war eine Kunst. Aber keiner von ihnen kam an eine Kopie der Befehle mit dem richtigen Siegel heran. Die Seanchaner ließen sie genauso wenig wie die A’dam einfach herumliegen. Juilin schien auch keine Fortschritte mit dem A’dam zu machen. Zwei Schritte vorwärts, dann die Steinmauer. Und sechs Tage waren einfach so verstrichen. Es blieben noch vier übrig. Mat hatte das Gefühl, seit Tylins Aufbruch wären sechs Jahre verstrichen und es würde nur noch vier Stunden bis zu ihrer Rückkehr dauern.
    Am siebten Tag hielt Thom Mat auf dem Korridor auf, als er vom Reiten kam. Der ehemalige Gaukler lächelte, als würde er nichtssagende Konversation betreiben, aber er senkte die Stimme. Die vorbeieilenden Diener konnten nicht mehr als ein Murmeln hören. »Laut Noal hat der Gholam vergangene Nacht erneut getötet. Man hat den Suchern befohlen, den Mörder zu finden, und wenn sie dafür aufhören müssen zu essen und zu schlafen, aber ich kann nicht herausfinden, wer den Befehl gegeben hat. Selbst die Tatsache, dass man ihnen befohlen hat, etwas zu unternehmen, scheint ein Geheimnis zu sein. Aber nichtsdestotrotz bereiten sie schon die Streckbank vor und schieben die Eisen ins Feuer.«
    Es spielte keine Rolle, dass Thom leise sprach; Mat schaute sich trotzdem um, ob ihnen jemand zuhörte. Die einzige Person in Sichtweite war ein korpulenter grauhaariger Mann namens Narvin, der zwar eine Livree trug, aber weder in Eile war noch etwas transportierte. Diener von so hoher Stellung wie Narvin machten keine Botengänge und beeilten sich auch nicht. Mats Anblick, als er versuchte, in alle Richtungen gleichzeitig zu schauen, ließ ihn blinzeln, dann runzelte er die Stirn. Mat wollte die Zähne fletschen, aber stattdessen grinste er so entwaffnend, wie er nur konnte, und Narvin ging mit finsterer Miene weiter. Mat war davon überzeugt, dass dieser Bursche für den ersten Versuch, Pips aus dem Stall zu entfernen, verantwortlich war.
    »Noal hat dir von den Suchern erzählt?«, flüsterte er ungläubig, sobald Narvin weit genug weg war.
    Thom winkte ab. »Natürlich nicht. Nur von den Morden. Obwohl er Gerüchte aufzuschnappen scheint und weiß, was sie bedeuten. Das ist ein seltenes Talent. Ich würde gern wissen, ob er wirklich in Shara war«, sagte er nachdenklich. »Er hat erzählt, er …« Thom räusperte sich, als er Mats Blick sah. »Nun, das kann warten. Ich habe andere Quellen als die viel betrauerte Riselle. Einige davon sind Lauscher. Lauscher scheinen wirklich alles zu hören.«
    »Du hast mit Lauschern gesprochen?« Mats Stimme quietschte wie eine verrostete Türangel. Er hatte das Gefühl, seine ganze Kehle wäre verrostet!
    »Da ist doch nichts dabei, solange sie nicht wissen, dass du Bescheid weißt.« Thom kicherte. »Mat, bei den Seanchanern musst du bei allen davon ausgehen, dass sie Lauscher sind. So erfährst du, was du wissen willst, ohne das falsche Wort in das falsche Ohr zu sagen.« Er hustete und

Weitere Kostenlose Bücher