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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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kommen, aber ihr Mann hatte in der ganzen Stadt Verwandte. Blaeric schlug ihm so hart auf den Rücken, dass er stolperte.
    Er zeigte dem Burschen die Zähne und hoffte, dass der Shienarer es als dankbares Lächeln interpretierte. Blaerics Miene änderte sich nicht. Verdammte Behüter! Verdammte Aes Sedai! Verdammte, verfluchte Wirtinnen!
    »Frau Anan«, sagte er vorsichtig, »so wie ich von Ebou Dar wegkommen will, ist da nicht viel Platz für andere.« Er hatte ihr noch nicht von Lucas Wanderzirkus berichtet. Schließlich bestand die Möglichkeit, dass er den Mann doch nicht überzeugen konnte. Und je mehr Leute Luca mitnehmen musste, desto schwerer würde er zu überzeugen sein. »Kehrt zurück, sobald wir außerhalb der Stadt sind. Wenn Ihr sie verlassen müsst, nehmt eines der Fischerboote Eures Mannes. Aber ich rate Euch, ein paar Tage zu warten. Vielleicht eine Woche. Sobald die Seanchaner entdecken, dass zwei Damane fehlen, werden sie sich auf jeden stürzen, der die Stadt verlassen will.«
    »Zwei?«, sagte Joline in scharfem Tonfall. »Teslyn und wer noch?«
    Mat verzog das Gesicht. Das hatte er nicht preisgeben wollen. Er hatte Joline so weit, und bei ihr fielen einem als allererstes Worte wie launisch, halsstarrig und verwöhnt ein. Alles, was sie auf den Gedanken bringen konnte, dass die Sache schwieriger und ungewisser werden könnte, würde sie möglicherweise dazu bringen, einen eigenen hirnverbrannten Plan auszubrüten. Etwas, das seine Pläne zweifellos zum Scheitern verurteilte. Wenn sie allein zu flüchten versuchte, würde man sie zweifellos gefangen nehmen, und sie würde kämpfen. Und sobald die Seanchaner erfuhren, dass eine Aes Sedai direkt unter ihrer Nase in der Stadt gewesen war, würden sie die Suche nach Marath’Damane wieder ausweiten, die Straßenpatrouillen noch mehr verstärken, als sie es bereits wegen des »verrückten Mörders« getan hatten, und, was das Schlimmste sein würde, es noch schwieriger machen, durch die Stadttore zu gelangen.
    »Edesina Azzedin«, sagte er zögernd. »Ich weiß nicht mehr über sie.«
    »Edesina«, wiederholte Joline langsam. Ein paar winzige Falten brachten ihre glatte Stirn in Unordnung. »Ich habe gehört, sie …« Was auch immer sie gehört hatte, sie biss die Zähne zusammen und fixierte ihn mit einem wilden Blick. »Halten sie auch noch andere Schwestern fest? Wenn Teslyn freikommt, werde ich ihnen keine andere Schwester überlassen!«
    Mat musste sich anstrengen, sie nicht ungläubig anzustarren. Launisch und verwöhnt? Er sah eine Löwin an, die es mit Blaeric und Fen aufnehmen konnte. »Glaubt mir, ich werde keine Aes Sedai in den Zwingern lassen, es sei denn, sie will dortbleiben«, sagte er so trocken, wie er nur konnte. Die Frau war trotzdem halsstarrig. Möglicherweise würde sie darauf bestehen, die anderen beiden zu retten, die wie Pura waren, Licht, er hätte niemals zulassen dürfen, in die Angelegenheiten der Aes Sedai verstrickt zu werden, und er brauchte keine uralten Erinnerungen, um ihn davor zu warnen! Da reichten seine eigenen schon aus, vielen Dank auch!
    Fen stieß ihn mit einem harten Finger in die linke Schulter. »Seid nicht so unverschämt«, warnte der Behüter.
    Joline rümpfte über seinen Tonfall die Nase, bedrängte ihn aber nicht weiter.
    Mat fühlte, wie sich ein Knoten in seinem Nacken löste, genau dort, wo die Axt des Scharfrichters zuschlagen würde. Aes Sedai verdrehten anderen Leuten die Worte im Mund; sie rechneten nicht damit, dass man sie mit ihren eigenen Tricks hereinlegte.
    Er wandte sich Setalle zu. »Frau Anan, Ihr müsst doch einsehen, dass die Schiffe Eures Mannes viel besser …«
    »Das mag schon sein«, unterbrach sie ihn, »aber Jasfer ist vor drei Tagen mit seinen zehn Booten und unserer ganzen Familie losgesegelt. Falls er jemals zurückkehrt, wird die Gilde wohl mit ihm reden wollen. Eigentlich darf er keine Passagiere mitnehmen. Sie fahren nach Illian, wo sie auf mich warten werden. Ihr müsst wissen, dass ich gar nicht bis nach Tar Valon will.«
    Diesmal konnte Mat eine Grimasse nicht verhindern. Er hatte auf Jasfer Anans Fischerboote zurückgreifen wollen, falls es ihm nicht gelang, Luca zu überreden. Eine gefährliche Idee, sicher, sogar mehr als gefährlich. Vielleicht sogar verrückt. Die Sul’dam auf den Docks hätten vermutlich jeden Befehl überprüft, der Damane an Bord von Fischerbooten schickte, vor allem in der Nacht. Aber er hatte die Boote stets im Hinterkopf gehabt. Nun,

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