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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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entriss und es verschwand, aber die Hüter starrten alle geradeaus.
    Als der letzte Mann vorbeigerannt war, befand sich Nynaeve gute zehn Schritte tiefer in der Straße als zuvor. Die Bortenverkäuferin rief den Männern wütend etwas hinterher und drohte ihnen mit den Fäusten. Indigniert zog Nynaeve den verrutschten Umhang zurecht; sie war durchaus geneigt, etwas mehr zu tun als nur zu brüllen. Sie hatte nicht übel Lust …
    Plötzlich stockte ihr der Atem. Die Straßenhüter waren stehen geblieben, mindestens hundert Mann brüllten einander an, als wüssten sie nicht, was jetzt zu tun war. Sie waren vor dem Schusterladen stehen geblieben. O Licht, Lan! Und Rand auch, Rand war immer dabei, aber zuerst kam immer das Herz ihres Herzens, Lan.
    Sie zwang sich zum Weiteratmen. Einhundert Mann. Sie berührte den juwelenbesetzten Gürtel um ihre Taille, die Quelle. Nur noch weniger als die Hälfte des darin gespeicherten Saidar war vorhanden, aber möglicherweise würde das reichen. Es würde eben reichen müssen, auch wenn sie noch nicht genau wusste, wofür eigentlich. Sie zog die Kapuze tief in die Stirn und ging auf die Männer vor dem Schusterladen zu. Niemand sah in ihre Richtung. Sie konnte …
    Hände ergriffen sie, zerrten sie zurück, wirbelten sie in die entgegengesetzte Richtung.
    Cadsuane hatte ihren einen Arm ergriffen, und Alivia den anderen, und die beiden drängten sie die Straße entlang. Fort von dem Schusterladen. Min ging neben Alivia und warf besorgte Blicke über die Schulter. Plötzlich zuckte sie zusammen. »Er … Ich glaube, er ist gestürzt«, flüsterte sie. »Ich glaube, er ist ohnmächtig und auch verletzt, ich weiß nur nicht, wie schlimm.«
    »Wir werden ihm hier nicht helfen können, und uns auch nicht«, sagte Cadsuane beherrscht. Die goldenen Schmuckstücke, die an der Vorderseite ihres Haarknotens hingen, baumelten im Inneren ihrer Kapuze umher, während sie den Kopf drehte und die Leute vor ihr musterte. Der Wind ließ sie die tiefe Kapuze mit der Hand festhalten; dafür blähte sich der Umhang hinter ihr auf. »Ich will hier weg sein, bevor einer der Burschen auf die Idee kommt, die Frauen zu bitten, ihre Gesichter zu enthüllen. Jede Aes Sedai, die heute Nachmittag in der Nähe der Blaue-Karpfen-Straße angetroffen wird, wird Fragen beantworten müssen, und das nur wegen diesem Kind!«
    »Lasst mich los!«, fauchte Nynaeve und wehrte sich. Lan. Wenn Rand bewusstlos geschlagen worden war, was war dann mit Lan? »Ich muss zurück und ihnen helfen!« Die beiden Frauen zerrten sie mit einem Griff wie aus Eisen weiter. Jedermann, den sie passierten, schaute zu dem Schusterladen herüber.
    »Ihr habt schon genug getan, Ihr dummes Ding.« Cadsuanes Stimme war so kalt wie Stahl. »Ich habe Euch vor Far Maddings Wachhunden gewarnt. Pfff! Ihr habt den Rat in Panik versetzt, indem Ihr die Macht dort benutzt habt, wo sie niemand benutzen kann. Wenn die Straßenhüter sie gefangen genommen haben, dann ist es Eure Schuld.«
    »Ich glaubte, Saidar würde keine Rolle spielen«, sagte Nynaeve wenig überzeugend. »Es war nur eine kleine Menge, und nicht für lang. Ich … Ich glaubte, vielleicht würden sie es nicht mal bemerken.«
    Cadsuane warf ihr einen verächtlichen Blick zu. »Hier entlang, Alivia«, sagte sie und zog Nynaeve um die Ecke mit dem verlassenen Wachturm. Kleine Gruppen aufgeregter Menschen standen überall herum. Ein Mann gestikulierte wild, als würde er einen Fangstab schwingen. Eine Frau zeigte auf den leeren Wachturm und schüttelte erstaunt den Kopf.
    »Sag was, Min«, bettelte Nynaeve. »Wir können sie nicht einfach zurücklassen.« Sie kam nicht einmal auf den Gedanken, Alivia anzusprechen, deren Gesichtsausdruck Cadsuane verständnisvoll erscheinen ließ.
    »Von mir kannst du kein Mitleid erwarten.« Mins Stimme war fast so kalt wie Cadsuanes. Als sie Nynaeve ansah, war es nur ein Seitenblick, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Straße richtete. »Ich habe dich angebettelt, mir zu helfen, sie davon abzuhalten, aber du musstest ja genauso dumm wie sie sein. Jetzt müssen wir uns auf Cadsuane verlassen.«
    Nynaeve schnaubte. »Was kann sie schon tun? Muss ich dich daran erinnern, dass Lan und Rand hinter uns sind und die Entfernung jede Minute größer wird?«
    »Der Junge ist nicht der Einzige, der Unterricht in Manieren braucht«, murmelte Cadsuane. »Bis jetzt hat er sich noch nicht einmal bei mir entschuldigt, aber er hat Verin gesagt, er würde es tun,

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