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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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unter ihrer Miene Stahl. Scharfer Stahl.
    »Das hier ist kein Ort für Gespräche«, sagte Carelle sanft zu der Aes Sedai und steckte eine Strähne feuerroten Haars unter ihren Schal. Sie überragte viele Männer und gab sich immer sanft. Für eine Weise Frau. Was lediglich bedeutete, dass sie einem nicht die Nase abbiss, ohne einen vorher zu warnen. »Steigt auf eure Pferde.«
    Die kleineren Frauen machten hastig einen Knicks und eilten zu ihren Sätteln, als wären sie keine Aes Sedai. Was sie für die Weisen Frauen auch nicht waren. Perrin glaubte nicht, dass er sich jemals daran gewöhnen würde. Selbst wenn es Masuri und Seonid selbst getan hatten.
    Mit einem Seufzen schwang er sich auf Steher, während die Weisen Frauen ihren Aes Sedai-Lehrlingen folgten. Der Hengst tänzelte nach der Ruhepause, aber Perrin brachte ihn mit einem Kniedruck und ruhigen Händen an den Zügeln unter Kontrolle. Die Aiel stiegen unbeholfen auf ihre Pferde, obwohl sie in den letzten Wochen doch so viel Übung darin bekommen hatten; ihre schweren Röcke rutschten in die Höhe und enthüllten die mit Wollstrümpfen bekleideten Beine bis weit übers Knie. Sie teilten die Meinung der beiden Schwestern über Masema, genau wie die anderen Weisen Frauen in seinem Lager. Ein brodelnder Eintopf, den er zurück nach Cairhien tragen musste, ohne sich dabei zu verbrennen.
    Grady und Aram saßen bereits im Sattel und Perrin konnte ihre Gerüche nicht unter denen der anderen herausfiltern. Aber das war auch nicht nötig. Er war immer schon der Meinung gewesen, dass Grady trotz seines schwarzen Mantels mit dem silbernen Schwert am Kragen wie ein typischer Bauer aussah, aber in diesem Augenblick war er ein anderer Mann. Der untersetzte Asha’man saß reglos wie eine Statue in seinem Sattel und musterte die Wächter mit dem grimmigen Blick eines Mannes, der entschied, wo er den ersten Schnitt ansetzte. Und den zweiten und dritten und wie viele auch immer nötig waren. Aram, dessen giftgrüner Kesselflickerumhang im Wind flatterte, während er die Zügel nahm, und dessen Schwertgriff über seine Schulter ragte – Arams Gesicht zeigte eine Aufregung, die Perrin das Herz schwer machte. Aram hatte in Masema einen Mann kennengelernt, der sein Leben und sein Herz und seine Seele dem Wiedergeborenen Drachen verschrieben hatte. In Arams Denken kam der Wiedergeborene Drache kurz hinter Perrin und Faile.
    Du hast dem Jungen keinen Gefallen getan, hatte Elyas ihm gesagt. Du hast ihm dabei geholfen, dass er all das losließ, woran er glaubte, und jetzt hat er nur noch dich und dieses Schwert, an das er glauben kann. Und das ist nicht genug, und zwar für keinen Mann. Elyas hatte Aram gekannt, als dieser noch ein Kesselflicker war, bevor er zum Schwert gegriffen hatte.
    Ein Eintopf, der für manche möglicherweise vergiftet sein würde.
    Es reichte nicht, dass sie aufgesessen waren. Die Wächter sahen Perrin vielleicht mit Erstaunen an, aber sie gaben den Weg erst frei, als sich jemand aus einem Fenster des Hauses beugte und ihnen etwas zurief. Dann rückten sie gerade nahe genug auseinander, dass die Reiter einzeln hintereinander losreiten konnten. Den Propheten ohne seine Erlaubnis zu erreichen war schwer. Ohne seine Erlaubnis zu gehen war unmöglich.
    Sobald sie Masema und seine Wächter hinter sich gelassen hatten, ritt Perrin so schnell, wie es in den dicht bevölkerten Straßen möglich war. Nicht, dass das besonders schnell war. Abila mit seinen gepflasterten Marktplätzen und bis zu vier Stockwerken hohen, schiefergedeckten Häusern war vor gar nicht allzu langer Zeit eine große, blühende Stadt gewesen. Es war noch immer groß, aber nun ragten Schuttberge in die Höhe, wo Häuser und Schenken abgerissen worden waren. In ganz Abila gab es keine einzige Schenke mehr oder gar ein Haus, wo jemand nicht schnell genug lauthals die Pracht des Wiedergeborenen Drachen gepriesen hatte. Masemas Missbilligung war niemals subtil.
    In der Menge waren nur wenige zu sehen, die aussahen, als wären sie Bürger der Stadt gewesen; farblose Leute in zerlumpter Kleidung, die größtenteils furchterfüllt an den Straßenrändern vorbeihuschten. Es gab auch keine Kinder. Auch keine Hunde; mittlerweile dürfte Hunger an diesem Ort zu einem Problem geworden sein. Überall stapften Gruppen Bewaffneter durch den knietiefen Matsch, der vergangene Nacht noch Schnee gewesen war; hier waren es zwanzig Mann, dort fünfzig, und sie stießen die Leute, die ihnen nicht schnell genug aus

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