Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)
dem Weg gingen, einfach zu Boden; sie brachten selbst Ochsengespanne dazu, um sie herumzufahren. Ständig waren Hunderte von ihnen in Sichtweite. In der Stadt musste es Tausende von ihnen geben. Masemas Armee war ein Mob, aber ihre Größe machte bis jetzt andere Mängel wieder wett. Man musste dem Licht danken, dass der Mann eingewilligt hatte, nur ein paar Hundert mitzunehmen. Es hatte zwar eine Stunde der Diskussion gebraucht, aber er hatte eingewilligt. Am Ende hatte Masemas Verlangen, trotz des Verzichts auf das Schnelle Reisen möglichst rasch zu Rand zu stoßen, den Ausschlag gegeben. Nur wenige seiner Anhänger hatten Pferde, und je mehr zu Fuß marschierten, desto langsamer würden sie vorankommen. Wenigstens würde er bei Einbruch der Dunkelheit in Perrins Lager eintreffen.
Perrin sah außer seinen Leuten keine Reiter, und sie riefen bei den Bewaffneten finstere Blicke hervor, steinerne Blicke, fiebrige Blicke. Es kam oft vor, dass gut gekleidete Leute dem Propheten einen Besuch abstatteten, Adlige und Kaufleute, die von der Hoffnung geleitet wurden, dass sie durch die persönliche Unterwerfung größeren Segen und geringere Bestrafungen bekamen, aber für gewöhnlich gingen sie wieder zu Fuß. Jedoch stellte sich Perrins Männern niemand in den Weg, wenn man einmal davon absah, dass sie um Gruppen von Masemas Anhängern herumreiten mussten. Wenn sie zu Pferd abreisten, dann konnte das nur Masemas Wille sein. Trotzdem brauchte Perrin keinen zu ermahnen, in der Nähe zu bleiben. In Abila herrschte eine Atmosphäre gespannter Erwartung, und niemand, der halbwegs bei Verstand war, würde in der Nähe sein wollen, wenn das Warten zu Ende war.
Er verspürte Erleichterung, als Balwer kurz hinter der niedrigen Holzbrücke, die aus der Stadt herausführte, seinen hammernasigen Wallach aus einer Seitenstraße lenkte, fast eine genauso große Erleichterung, wie er sie verspürt hatte, als sie die Brücke überquert und die letzten Wächter passiert hatten. Der kleine Mann mit dem spitzen Gesicht und den eckigen Gliedern, dessen einfacher brauner Mantel mehr an seiner Gestalt herabhing, als dass er ihn trug, konnte des äußeren Erscheinungsbildes zum Trotz sehr gut auf sich selbst aufpassen. Aber Faile baute einen richtigen Adelshaushalt auf, und es hätte ihr mehr als nur missfallen, wenn ihr Sekretär zu Schaden gekommen wäre. Ihren und Perrins, was das anging. Perrin war sich nicht so richtig darüber im Klaren, was er davon halten sollte, einen Sekretär zu haben, aber der Bursche hatte noch andere Fertigkeiten als eine schöne Handschrift. Wie er unter Beweis stellte, sobald sie die Stadt hinter sich gelassen hatten und von niedrigen, bewaldeten Hügeln umgeben wurden. Die meisten Äste waren kahl, und diejenigen, die noch Blätter oder Nadeln aufwiesen, hoben sich mit einem kräftigen Grün von dem Weiß ab. Sie hatten die Straße für sich, aber der in den Bodenfurchen gefrorene Schnee sorgte dafür, dass sie nur langsam vorankamen.
»Vergebt mir, mein Lord Perrin«, murmelte Balwer und beugte sich auf seinem Sattel vor, um an Elyas vorbeisehen zu können, »aber ich habe zufällig etwas belauscht, das für Euch möglicherweise von Interesse sein könnte.« Er hustete diskret in seinen Handschuh, dann griff er eilig nach seinem Umhang und zog ihn eng um sich.
Eigentlich war Perrins Geste überflüssig, mit der er Elyas, Aram und die anderen aufforderte, sich ein Stück zurückzuziehen. Jeder war daran gewöhnt, dass der kleine pedantische Mann allein sein wollte, wenn er mit Perrin etwas zu besprechen hatte. Warum er den Anschein erwecken wollte, dass niemand wusste, dass er in jeder Stadt und in jedem Dorf, an dem sie vorbeikamen, Informationen beschaffte, konnte Perrin nicht mal erahnen. Ihm musste doch klar sein, dass Perrin seine Erkenntnisse mit Faile und Elyas besprach. Aber egal, er war sehr gut darin, jemandem Informationen zu entlocken.
Balwer legte den Kopf schief, um Perrin zu beobachten, während sie Seite an Seite ritten. »Ich habe zwei Neuigkeiten, mein Lord, eine, die ich für wichtig halte, und eine dringende.« Dringend oder nicht, selbst seine Stimme klang pedantisch und trocken, wie abgefallene Blätter, die über den Boden rauschten.
»Wie dringend?« Perrin wettete mit sich selbst, wen die erste Neuigkeit betraf.
»Vielleicht sogar sehr, mein Lord. König Ailron hat sich ungefähr einhundert Meilen westlich von hier nahe der Stadt Jeramel mit den Seanchanern eine Schlacht
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