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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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andere hielt eine mit Messingnägeln beschlagene Keule, die beinahe so lang wie ihr Arm war. Es war ein Wunder, dass sie Tallanvor nicht begleitet hatte.
    »Ihr erfahrt das Neueste, sobald ich es erfahren habe«, versprach er ihr. Ein Grollen in seinem Inneren erinnerte ihn eindringlich an den Eintopf, den er verschmäht hatte. Er vermochte das Hammelfleisch und die Linsen förmlich auf der Zunge zu schmecken. Ein weiteres Gähnen ließ seine Kiefer krachen. »Entschuldigt, Lini«, sagte er, als er wieder sprechen konnte. »Ich habe vergangene Nacht nicht viel Schlaf bekommen. Oder einen Bissen zu essen. Ist irgendetwas da? Ein Stück Brot oder was sonst greifbar ist?«
    »Alle haben schon vor langer Zeit gegessen«, fauchte sie. »Die Reste sind weg, die Töpfe sauber gemacht und verpackt. Esst von zu vielen Tellern, und Ihr verdient die Bauchschmerzen, die Euch zerreißen. Vor allem, wenn es nicht Eure Teller sind.« Sie fuhr mit einem unverständlichen Murren fort und schenkte ihm noch ein düsteres Stirnrunzeln, bevor sie fortstapfte und der Welt böse Blicke zuwarf.
    »Zu viele Teller?«, murmelte Perrin. »Ich habe nicht mal von einem gegessen, das ist mein Problem und nicht Bauchschmerzen.« Lini bahnte sich an Wagen und Pferden vorbei einen Weg quer durch das Lager. Drei oder vier Männer sprachen sie im Vorbeigehen an, und sie fauchte jeden an, drohte sogar mit der Keule, wenn sie den Wink nicht verstanden. Die Frau musste wegen Maighdin außer sich vor Sorge sein. »Oder war das eines ihrer Sprichwörter? Normalerweise ergeben die mehr Sinn.«
    »Äh … was das angeht, nun …« Gill riss sich wieder den Hut herunter, schaute hinein und setzte ihn wieder auf. »Ich … äh, ich muss mich um die Wagen kümmern, mein Lord. Mich vergewissern, dass alles seine Ordnung hat.«
    »Ein Blinder kann sehen, dass die Wagen fertig sind«, sagte Perrin. »Was ist los?«
    Gill suchte verzweifelt nach einer anderen Ausrede. Als er keine fand, sank er förmlich in sich zusammen. »Ich … ich schätze, Ihr werdet es früher oder später ja doch hören«, murmelte er. »Wisst Ihr, mein Lord … Lini …« Er holte tief Luft. »Sie ist heute Morgen zum Lager der Mayener gegangen, noch vor Sonnenaufgang, um zu sehen, wie es Euch geht, und … äh … warum Ihr nicht zurückgekehrt seid. Das Zelt der Ersten war dunkel, aber eine der Dienerinnen war wach, und sie hat Lini gesagt … Sie hat angedeutet … Ich wollte sagen, sie hat … Seht mich nicht so an, mein Lord.«
    Perrin verbannte das Knurren aus seinem Gesicht. Das heißt, er versuchte es. In seiner Stimme blieb es. »Verdammt noch mal, Mann, ich habe in diesem Zelt geschlafen . Das ist alles, was ich dort getan habe! Sagt ihr das!«
    Ein Hustenkrampf schüttelte den stämmigen Mann. »Ich?« Gill holte keuchend Luft, als er wieder dazu in der Lage war. »Ihr wollt, dass ich ihr das sage? Sie wird mir einen Scheitel ziehen, wenn ich so etwas auch nur erwähne! Ich glaube, diese Frau wurde in Far Madding während eines Sturms geboren. Vermutlich hat sie dem Donner befohlen, leise zu sein. Und er hat sicher gehorcht.«
    »Ihr seid der Shambayan «, beharrte Perrin. »Da geht es doch nicht bloß darum, Wagen im Schnee zu beladen.« Er wollte jemanden beißen!
    Gill schien das zu spüren. Er murmelte einen höflichen Gruß, machte eine unbeholfene Verbeugung und eilte mit eng um sich geschlungenem Umhang fort. Und nicht, um Lini zu suchen, da war sich Perrin sicher. Gill befahl über den Haushalt, soweit man ihn so bezeichnen wollte, aber nicht ihr. Niemals. Niemand außer Faile gab Lini Befehle.
    Mürrisch sah er zu, wie die Späher durch das Schneegestöber ritten; zehn Mann musterten bereits die Bäume, bevor sie außer Sicht der Wagen waren. Licht, Frauen würden alles über einen Mann glauben, solange es nur etwas Schlechtes war. Und je schlimmer es war, umso mehr Gesprächsstoff hatten sie. Er hatte geglaubt, sich nur um Rosene und Nana Sorgen machen zu müssen. Vermutlich hatte es Lini sofort nach ihrer Rückkehr Breane erzählt, Failes anderer Dienerin, und mittlerweile dürfte sie es allen Frauen im Lager weitererzählt haben. Bei den Pferdeknechten und Kutschern gab es eine ganze Menge davon, und da Cairhiener nun mal Cairhiener waren, hatten sie es vermutlich eilig gehabt, den Männern alles brühwarm zu berichten.
    In den Zwei Flüssen wurde ein solches Verhalten nicht mit Wohlwollen betrachtet. Hatte man sich erst einen derartigen Ruf erworben, war es nicht

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