Das Rätsel deiner Leidenschaft
Wagen sich mit verbog. Max überquerte es mit einem Satz und erreichte die andere Seite. Die Männer waren jetzt schon in ihrem Waggon und kamen direkt auf die Tür hinter Sabine zu. »Beeil dich, Sabine!«
Sie warf einen Blick über die Schulter und dann zu Max. Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung sprang auch sie über das Verbindungsstück.
»Wer sind diese Männer?«, fragte sie.
»Die Einbrecher, die in deinem Laden waren.«
Schnell öffnete Max die Tür des nächsten Waggons, und sie flüchteten sich hinein. Es war ein Erste-Klasse-Wagen wie ihr eigener, nur dass dieser hier voller Fahrgäste war.
»Entschuldigen Sie bitte«, sagte Max, als er Sabine auf dem Gang hinter sich herzog.
Gleich darauf befanden sie sich wieder zwischen zwei Waggons. Und die Männer waren nicht weit hinter ihnen.
»Wir müssen ein Versteck finden«, sagte Sabine. »Irgendwann ist der Zug zu Ende.«
»Das ist mir klar.«
Als Nächstes fanden sie sich im Speisewagen wieder, in dem es nach Fleischpasteten duftete.
»Einen Tisch für die Herrschaften?«, fragte eine mollige Bedienung und wischte sich die Hände an ihrer weißen Schürze ab, bevor sie auf einen leeren Tisch wies. »Das ist einer unserer besten«, erklärte sie mit einem Lächeln.
»Vielleicht später«, sagte Max.
Kalter Wind schlug ihm entgegen, als er wieder ins Freie trat. Er überquerte die Schwelle und streckte Sabine dann die Hand hin. Ihr Fuß glitt aus, und fast wäre sie gefallen, aber Max konnte sie noch auffangen und an sich ziehen.
»Ich habe dich«, sagte er.
Die Tür des Speisewagens öffnete sich wieder. »Haben wir euch also doch gekriegt«, sagte einer der Männer mit einem hässlichen Grinsen.
Max versetzte dem Kerl einen Kinnhaken, der ihn zurücktaumeln ließ, und stürmte mit Sabine in den Waggon vor ihnen, der sich als Gepäckwagen herausstellte. Reisetruhen und Koffer umgaben sie, erschwerten ihnen das Vorankommen.
»Sie sind direkt hinter uns«, sagte Sabine mit vor Furcht schriller Stimme.
»Ich überlege gerade ...« Max zog eine besonders große Truhe vor die Tür, um sie zu blockieren. Das würde die Ganoven nicht lange aufhalten, aber ihnen selbst zumindest einen kleinen Vorsprung geben. Zum Glück war die Waggontür ohne Fenster, sodass die Männer nicht jeden ihrer Schritte mitbekamen.
»Max, hier herein!«, flüsterte Sabine.
Er drehte sich um und sah, dass sie auf einen Schrank zeigte. Als sie die Türen öffnete, quollen ihr Kleider in jeder nur erdenklichen Farbe entgegen.
Die Waggontür erbebte, als die Verfolger sie einzutreten versuchten.
»Geh in den Schrank und versteck dich hinter den Kleidern«, flüsterte Max und gab Sabine die Pistole, die in seinem hinteren Hosenbund gesteckt hatte. »Benutz sie, wenn es sein muss.«
»Wo willst du hin?«
»Ich bin gleich wieder bei dir. Ich muss nur schnell dafür sorgen, dass unsere Freunde uns woanders suchen.« Er schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln und ging dann auf die gegenüberliegende Tür zu. Er öffnete sie einen Spalt breit, um den Anschein zu erwecken, sie wären durch diese Tür in den nächsten Waggon geflohen, dann kehrte er zu Sabine zurück. Auf dem Weg zu ihr verschob er Schrankkoffer und Kisten, um den Weg, den er genommen hatte, zu blockieren. Er hoffte, auf diese Weise zu verhindern, dass die Männer sahen, wo Sabine und er sich verbargen.
Die Tür zum Waggon wurde ein Stück weit aufgedrückt. »Irgendwas blockiert die Tür«, rief einer der Männer.
Max eilte zum Schrank, stieg hinein, zog dessen Tür zu, und alles um sie herum wurde dunkel.
Er spürte Sabines Hand an seinem Arm und bahnte sich einen Weg durch die eleganten Kleider zum hinteren Teil des Schranks, in dem sie sich verbarg. Sie umklammerte seine Hand, und dann standen sie, verborgen zwischen Spitze, Samt und Seide, Seite an Seite und lauschten.
Den Männern war es gelungen, die blockierte Waggontür zu öffnen.
»Wir werden sie finden. Sie können sich nicht ewig in diesem Zug verstecken«, sagte einer von ihnen.
Sabine hielt den Atem an. Sie und Max standen völlig reglos da.
Die Ganoven bewegten sich durch den Gepäckwagen und schoben dabei Truhen und Gepäckstücke aus dem Weg. Max konnte nichts sehen, aber er hörte Sabines flache Atemzüge an seinem Ohr und spürte die Wärme ihres Körpers. Ihre Brust presste sich an seinen Arm, und am liebsten hätte er Sabine an sich gezogen. Ein fast schmerzhaftes Verlangen erfasste ihn.
Die Truhe vor dem Schrank wurde
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