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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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ohne auch nur einen Gedanken an mögliche Holzsplitter zu verschwenden. Dann hielt sie inne.
    »Max, ist es normal, dass ein Sarg innen so etwas wie eine hochstehende Kante hat«, fragte sie.
    »Wo?« Er schob die restlichen Knochen aus dem Weg, um die Stelle um Sabines Hand freizulegen. Mit dem Finger fuhr er an der winzigen Spalte entlang, die sie gefunden hatte, und in einer Ecke entdeckte er dann einen kleinen Riegel. »Das ist eine Tür!«
    Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012

Kapitel dreizehn
    C assandra St. James trat in den nur schwach erhellten Raum und hielt abrupt inne, als sie das Chaos sah. Der Mann, den sie eingestellt hatte, sollte Gerüchten zufolge ein brillanter Kopf sein, aber bisher entschädigte sein Verstand sie nicht dafür, dass er ihr mehr als widerwärtig war. Der lange Tisch, an dem er arbeitete, war mit kleinen Glasgefäßen und Fläschchen übersät. Und das Gerät, mit dem er die Bestandteile der Creme aufspaltete, wirkte eher wie ein kleines Folterwerkzeug als wie etwas, das ein Wissenschaftler benutzen würde.
    Sie trat an den Arbeitstisch und blieb vor einem Bücherstapel stehen, neben dem etwas lag, das wie ein Stück verschimmeltes Brot aussah. »Nun, Mr Olney, was haben Sie herausgefunden?«
    Beim Klang ihrer Stimme zuckte der Mann zusammen. »Ich habe Sie nicht eintreten gehört.« Mit großen, glasigen Augen sah er zu ihr auf. »Ich habe die Creme erneut in die Basisbestandteile aufgespalten und versuche nun, die Mixtur wiederherzustellen.«
    »Sie arbeiten schon seit mehr als drei Tagen daran«, sagte sie. »Warum brauchen Sie so lange?«
    Warum musste sie so lange warten? Sie suchte nach diesem geheimnisvollen Quell der ewigen Jugend, seit Max ihr vor fast zehn Jahren davon erzählt hatte. Die Verlockung ewiger Jugend und Schönheit war zu groß gewesen, um ihr zu widerstehen. Ohne Schönheit hatten Frauen keine Macht. Ihre Mutter hatte sie viele Male davor gewarnt. Cassandra war mit einem üppigen Körper gesegnet, den Männer begehrten, und mit einem Gesicht, das Frauen neidisch machte. Aber die Zeit begann ihren Tribut zu fordern. Fältchen waren um ihre Augen und ihren Mund erschienen, und ihre einst glatte, zarte Haut war jetzt an manchen Stellen fleckig und rot.
    »Es ist ein sehr komplexes Verfahren«, sagte Mr Olney mit unsicherer, dünner Stimme. »Es hat einige Rückschläge gegeben.« Er schaute zu einem Tisch in der Ecke, auf dem ein Glasgefäß mit einer mysteriösen Substanz stand.
    Cassandras Nasenflügel bebten. »Ich habe nicht ewig Zeit.« Neuerdings schien auch die Haut an ihren Händen dünner zu werden, und sie hatte graue Haare zwischen ihren blonden Locken entdeckt. Zum Glück war ihr Haar so hell, dass nur wenige es bemerkten, zumindest jetzt noch nicht. Trotzdem war sie besorgt. »Ich bezahle Sie sehr gut für diese kleine Aufgabe. Sie sind doch angeblich der Beste!«
    »Ja«, sagte er.
    Sie nahm eine Flasche mit einer grauen Flüssigkeit darin in die Hand, schnupperte daran und stellte sie wieder zurück. »Ich habe gehört, dass Sie im Laden dieser Tobias gewesen sind.« Mit ausgestrecktem Finger tippte sie Olney an die Brust. »Was haben Sie dort gewollt?«
    »Ich ... ich habe noch eine Probe gekauft«, stammelte er und richtete seinen Blick dann wieder auf das seltsame Gerät vor ihm.
    »Ach ja.« Sie sah sich um. »Haben Sie sie vergessen?«
    Ein Falte kräuselte seine hohe Stirn. »Wie bitte?«
    »Die Probe.« Cassandra strich mit einer Hand über sein Extraktionsgerät. »Sie sagten, Sie hätten eine weitere Probe gekauft, aber ich sehe keinen neuen Tiegel. Haben Sie ihn in dem Geschäft vergessen?«
    »Bitte fassen Sie das nicht an.« Er beugte sich über die Maschine wie eine Glucke über ihre Küken. Dann zeigte er auf das leere Töpfchen rechts von ihm. »Da steht es.«
    Cassandra hasste Lügner, besonders solche, die sie bezahlte, damit sie für sie arbeiteten. »Ich verstehe. Und warum hat man Sie dann das Geschäft mit leeren Händen verlassen sehen?« Sie griff nach seiner Krawatte und zog ganz fest daran. »Sie belügen mich, und ich mag es gar nicht, belogen zu werden. Schon gar nicht von einem Angestellten. Was haben Sie also dort getan?«
    Sie war fast einen Kopf größer als er, und sie konnte sehen, wie er unter ihrem starren Blick in sich zusammenfiel. Nur selten gelang es jemandem, sie zu hintergehen. Sie hatte ihre Mittel und Wege, die Menschen davon zu überzeugen, dass Ehrlichkeit eine

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